Explorations in Audio

Karsten Hein

Sind Sie bereit für eine Entdeckungsreise?

In 'Explorations in Audio' möchte ich einige praktische Erkenntnisse über die Einrichtung und Optimierung eines erschwinglichen HiFi-Systems vermitteln. Obwohl man annehmen könnte, dass eigentlich schon alles über HiFi gesagt wurde, bleiben einige überraschend einfache Fragen offen, z. B.: "Ist digital besser als analog?" "Sind Kabel wichtig?" "Können digitale Kabel Störungen aufnehmen?" "Sollten Lautsprecher auf Spikes gestellt werden? Hat die Entwicklung im HiFi-Bereich ältere Geräte überflüssig gemacht?" "Wo sollte ich meinen Subwoofer aufstellen?" "Welche Raumkorrektur funktioniert am besten?" - Aber: "Sind das wirklich die richtigen Fragen?" - Nun, wir werden sehen.

Was gibt es Neues bei eiaudio?

Während die Einträge in diesem Blog in die drei oben genannten Kategorien unterteilt sind, finden Sie unten eine gemischte Auflistung der neuesten Beiträge. Der aktuellste Artikel wird zuerst angezeigt. Wenn Sie diesen Blog nicht zum ersten Mal besuchen, ist die Liste unten ein guter Ort, um schnell nachzusehen, ob es etwas Neues gibt.

Ihr Beitrag ist mehr als willkommen, solange Sie sich an die audiophile Grundregel "Ohr vor Verstand" halten. Das bedeutet, dass Sie Ihre Kommentare nicht auf der Grundlage dessen abgeben, was Sie zu wissen glauben, sondern nur auf der Basis Ihrer eigenen Hörerfahrung. Sie können uns gerne Geräte zum Testen vorschlagen und Kommentare zu den Beschreibungen hinterlassen, die Sie hier finden.

  • Devialet Expert 250

    Devialet Expert 250

    Veröffentlicht: 12.4.2025

    Herstellungsdatum: 2013

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: Gear & Review

    Tag(s): Integrated Amplifiers

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    [Hörprobe läuft. Vollständiger Bericht folgt.]

    Elegant, schlank und geheimnisvoll. Der Devialet Expert 250 kombiniert sein zeitloses Design mit zahlreichen innovationen des 21. Jahrhunderts und ermöglicht dadurch die Integration in moderne Home-Entertainment-Systeme auf verschiedenen Ebenen. Er zeigt deutlich, dass sich Vielseitigkeit und High-End-Klangqualität nicht gegenseitig ausschließen müssen.

    Technische Daten

    • Typ: Integrierter hybrider Class-A/D-Verstärker
    • Ausgangsleistung (RMS, 6 Ohm): 250 WPC (ab v7.0)
    • Hochstromstabilität: 2 Ohm
    • Übertragener Frequenzbereich (-3 dB): 0,1 Hz-87.000 Hz
    • Harmonische Verzerrungen: 0,001% (bei maximaler Leistung)
    • Signal-Rausch-Abstand: > 130 dB
    • Digitale Features: Integrierter DAC, WiFi-Streamer, DSP
    • DSP-Spezifikationen: 400MHz, vier Kanäle, 40-bit
    • Analoge Eingänge (RCA/Cinch): 24 Bit / 192kHz (Up-Sampling)
    • MM/MC-Phonostufe: Kapazitäts-/Widerstandsanpassung
    • Line-Eingänge: 2x anpassbar
    • Digitale Eingänge (S/PDIF RCA): 4 zuweisbare Steckplätze (max.)
    • Weitere Eingänge: Toslink, AES/EBU, optisch/RS232, USB, RJ45
    • Drahtlose Verbindungen: eingebautes Devialet „AIR“ WiFi
    • Lautsprecherausgänge (Bananen/Spades): 2-Kanal
    • Subwoofer-Ausgang: 1x Line/RCA
    • Digitale Ausgänge: AES/EBU und RCA
    • Drahtlose Abtastraten: 16-bit, 24-bit, 32kHz - 96kHz
    • Koaxial und optisch S/PDIF: 16-Bit, 24-Bit, 32kHz - 96kHz
    • USB: 16-Bit, 24-Bit, 32-Bit, 32kHz - 192kHz
    • Abmessungen: (H)4,05 cm x (B)40 cm x (T)40 cm
    • Gewicht: 7 kg
    • Herstellungsland: Frankreich
    • Jahr(e): ab 2013 (basierend auf D-Premier)

    Jörg Hegemann
  • Symphonic Line High End music electric cable

    Symphonic Line High End music electric cable

    Veröffentlicht: 29.3.2025

    Herstellungsdatum: 2025

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: Gear & Review

    Tag(s): Power Cables

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Wenn Sie zu den Menschen gehören, für die Kabel keine besondere Rolle spielen und der Meinung sind, dass sich auch ein Lampenkabel perfekt für die Verbindung zwischen Verstärker und Lautsprecher eignet, dann ist dieser Artikel wahrscheinlich nichts für Sie. Für alle anderen jedoch, die wissen, wie man ein High-End-System aufbaut und die Ohren haben, das klangliche Ergebnis zu beurteilen, ist das Symphonic Line High-End music electric cable ein wertvolles Gut, um die volle Leistung Ihrer High-End-Geräte zu entfesseln.



    Eine Welt voller Magie.


    Beobachtet man heutzutage die Diskussionen der Mitglieder von HiFi-Foren, stößt man unweigerlich auf wilde Debatten zum Thema "Kabelklang". Ja, kaum ein anderes Phänomen scheint die Gemüter der HiFi-Liebhaber so zu erhitzen wie dieses. Die Diskussionen enden oft in einem Stellungskrieg zwischen denjenigen, die behaupten, dass die Qualität des Kabels einen Unterschied macht, und denjenigen, die behaupten, dass im Grunde jedes Kabel ausreicht, solange es in der Lage ist, die elektrische Verbindung herzustellen. Der Verlauf solcher Debatten ist immer derselbe, unabhängig davon, ob es sich um Verbindungskabel, Lautsprecherkabel oder Stromkabel handelt.

    

Während es vordergründig um die Frage zu gehen scheint, ob die Qualität eines Kabels den Klang beeinflusst oder nicht, ist eine andere Frage doch viel interessanter, nämlich: „Ist ein HiFi-Forum, in dem die Mitglieder Pseudonyme verwenden und keine eigene Qualifikation oder Hörerfahrung nachweisen müssen, wirklich der geeignete Ort, um eine befriedigende Antwort auf diese Frage zu erhalten?“ Ich vermute nein, denn solange es zwei unüberwindbare Positionen zu einem so grundlegenden Thema geben kann, ist noch eine Menge Aufklärungsarbeit nötig. Schauen wir uns also die Fakten an.

    Es ist höchste Zeit, die nötige Basis zu schaffen
, denn den Skeptikern der Relevanz von Kabeln fällt gar nicht auf, dass sie an Magie glauben, wenn sie behaupten, dass sie das Medium verändern können, ohne dass sich dies auf die Eigenschaften der Verbindung auswirkt. Diese Eigenschaften sind: Kapazität, Widerstand, Induktivität, interne Resonanzen, Wirbelströme, Signalverlust und Interferenzen. Für den Skeptiker haben Kabel immer die gleiche klangliche Wirkung auf das Frequenzspektrum und auf die Dynamik der Musik, unabhängig davon, ob es sich z.B. um ungeschirmte Silber-Solid-Core-Kabel oder um kupferummantelte Aluminium-Multilitzekabel mit Geflechtschirm handelt.

 Das ist jedoch nicht der Fall.

    Die Magie der Realität.


    In der realen Welt sind die Eigenschaften von Kabeln so unterschiedlich, dass ich selten zwei Signalkabel in einer HiFi-Anlage gehört habe, die denselben Effekt auf die Musikalität der Kette hatten. Jedes Kabel hat spezifische Stärken und Schwächen, die ich akzeptieren kann und gelernt habe, bei der Einrichtung meines Systems zum Vorteil zu nutzen. Da wir bei High-End-Musiksystemen normalerweise keine Regler für die Bässe und Höhen haben, um eine schnelle Raumanpassung vorzunehmen, können die Kabeleigenschaften z.B. dazu genutzt werden, Klangfarben abzudunkeln, Geschwindigkeit herauszunehmen, diese zu erhöhen, oder das HiFi-System insgesamt heller klingen zu lassen, bis die resultierende Balance so natürlich wie möglich klingt.



    Trotz meiner persönlichen Erfahrung mit den unterschiedlichen Eigenschaften von Signalkabeln dauerte es einige Zeit, bis ich akzeptieren konnte, dass ähnliche Kriterien auch für Netzkabel gelten. Musiksignale sind verständlicherweise empfindlich und decken einen großen Frequenzbereich ab, während Netzkabel direkt an das Stromnetz des Hauses angeschlossen werden (oft über einen Stromverteiler) und nur eine bestimmte Spannung und Frequenz (z.B. 240 Volt, 50 Hz für Europa) verarbeiten müssen. Auf den ersten Blick schien mir diese Aufgabe so einfach zu erfüllen zu sein, dass im Grunde jedes Kabel dafür geeignet sein müsste, doch überraschenderweise sind auch die Unterschiede zwischen den Netzkabeln von bedeutender Größe. Schließlich ist Strom die Grundlage der gesamten Anlage.



    Wie ist es eigentlich möglich, dass Stromkabel den Klang beeinflussen?

    Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen besteht die häusliche Elektroinstallation aus massiven Kupferdrähten. Diese sind jedoch für bewegliche Geräte nicht zugelassen, da Massivdrähte starr sind und bei mehrmaligem Biegen brechen können. Ein solcher Kabelbruch ist gefährlich und kann zu einem Brand führen. Aus diesem Grund verwenden wir innerhalb der Räume flexible Stromkabel mit mehradrigen Drähten. Diese führen jedoch oftmals zu störenden Abweichungen im Stromfluss. Und da diese Beeinträchtigung direkt vor dem Eingang in das jeweilige Gerät (CD-Player, Verstärker usw.) auftritt, kann der Effekt deutlich hörbar sein.

    

Netzkabel sind auch deshalb von großer klanglicher Bedeutung, weil sie Teil des Resonanzkreises des Musikgerätes sind. Ihre Fähigkeit, sauberen, schnellen und resonanzfreien Strom zu liefern, ist für den natürlichen Fluss des Musiksignals unerlässlich. Man könnte meinen, dass ein ideales Kabel seine Qualitäten auch dadurch zeigt, dass es besonders dick ist oder sehr massive Stecker verwendet. Das ist aber nicht der Fall. Vielmehr zeigt sich die Leistungsfähigkeit eines Netzkabels erst im realen Hörtest. Und genau hier setzt das Symphonic Line High End music electric cable neue Maßstäbe.



    Gebaut für Musik.


    Die authentische Wiedergabe von Musiksignalen über das gesamte Frequenzspektrum mit realistischer Dynamik, richtigem Timing und natürlichen Klangfarben ist eine Herausforderung, die mehr Sorgfalt und Erfahrung erfordert als die Stromversorgung einer Heizung, eines Kühlschranks oder gar einer Lampe. Das Design eines Audionetzteiles und des dazugehörigen Kabels folgt dabei ganz anderen Regeln, um die richtige Balance zu finden. 



    Symphonic Line blickt auf eine 40-jährige Geschichte in der Entwicklung von Audiogeräten zurück, die den Bedürfnissen von audiophilen High-End-Enthusiasten auf der ganzen Welt gerecht werden. Unter der Leitung des Firmengründers und Inhabers Rolf Gemein bietet das Unternehmen ein komplettes Sortiment an signalgetreuen Musikgeräten, das von CD-Playern, analogen Laufwerken, Vollverstärkern, Vor- und Endstufen bis hin zu Lautsprechern reicht. Dazu gehört auch die Entwicklung von Kabeln, die eine optimale Leistung der Geräte ermöglichen. In einer High-End-Kette sind in der Regel mehrere Geräte miteinander verbunden, so dass den Verbindungen zwischen den Komponenten ebensoviel Aufmerksamkeit geschenkt werden muss wie den Geräten selbst.



    Das Symphonic Line High End music electric cable basiert auf einem neuen Konzept und wurde entwickelt, um die Leistung von High End Verstärkern voll zur Entfaltung zu bringen. Es ist farblich zurückhaltend und verlangt optisch wenig Aufmerksamkeit. Haptisch ist es leicht und weich und dabei überraschend flexibel. Der Preis des Kabels ist im High-End-Segment noch moderat, insbesondere, wenn man das vollendete Klangerlebnis berücksichtigt. Seine Leiter bestehen aus 2,5 mm² und 1,5 mm² Multilitz-Drähten, die mit einem ultraschnellen Dielektrikum gepaart sind, was den Vorteil einer geringen dielektrischen Absorption und einer schnellen Polaritätsumkehr bietet. Das Kabel verwendet ein chaotisch strukturiertes Füllmaterial für eine höhere Resonanzabsorption und einen weichen, transparenten Außenmantel für eine bessere Entkopplung vom Boden.

    
Die Verarbeitungsqualität ist auf dem hohen Niveau, das zum Markenzeichen der Produkte von Symphonic Line geworden ist, und das klangliche Resultat ist überwältigend. „Ich wollte ein Kabel entwickeln, das dem Verstärker unendliche, saubere Energiereserven suggeriert“, sagte mir Rolf Gemein, als er mir auf den Norddeutschen HiFi-Tagen das High End music electric cable zum Testen überreichte. „Lass mich wissen, was Du davon hältst, und schreibe gerne etwas darüber.“ Noch am selben Tag nahm ich die Manger P2 Lautsprecher mit nach Hause, um einen Bericht darüber zu schreiben. Die Aussicht auf ein besseres Netzkabel war für mich deshalb eine willkommene Gelegenheit.



    Seitdem habe ich das Kabel über mehrere Wochen und in verschiedenen Kombinationen gehört: an einem Symphonic Line RG10 MK4 Reference Verstärker zusammen mit Manger P2 Biegewellenwandlern und an meinen eigenen elektrostatischen Martin Logan SL3 Lautsprechern. Meine durchweg positiven Erfahrungen habe ich in den Testberichten über den RG10 MK4 Reference, die Manger P2 Lautsprecher und die WSS Platin Line Lautsprecherkabel dokumentiert. Alle diese Artikel haben eines gemeinsam: eine beeindruckende Stromzufuhr, die schnell und frei von schädlichen Resonanzen ist.



    Wege zur Perfektion.



    Da ich aber auch Spuren von HF-Interferenzen feststellte, die das Kabel nicht vollständig herausfiltern konnte, entschloss ich mich, ca. 12 cm vor dem Verstärker zusätzlich einen Klemmferrit an das Kabel anzubringen. Erst durch diese Maßnahme wurde das Kabel in meiner Hörumgebung komplett frei von Störungen. Der RG10 MK4 Reference ist ein empfindsamer und leistungsstarker Verstärker, der alles, was wir ihm zuführen, bis weit über 50.000 Hz linear verstärkt. Da wir in unserer Nachbarschaft einen großen Mobilfunkmast stehen haben, den wir von unserem Fenster aus sehen können, kann ich generell keine Netzkabel verwenden, ohne sie kurz vor den Geräten mit Ferrit abzuschirmen. Diese Funknetze werden zunehmend engmaschiger, so dass solche Maßnahmen immer häufiger notwendig sind.

    
Das mit Ferrit konfektionierte Kabel ermöglichte eine klare und ruhige Klangwiedergabe. Frei von Resonanzen und HF-Interferenzen konnte der RG10 MK4 Reference sein dynamisches Potenzial voll entfalten. Die Musik klang kraftvoll und wuchtig und gleichzeitig zart und weich, was einen besonderen Reiz auf mich ausübte. Ich änderte schon bald meine Gewohnheiten und fing an, Broadway-Musicals zu hören, einfach aus Freude an der Dynamik, der Vielfalt der Instrumente und der lebensechten Tonalität der Stimmen. Rolf Gemein spricht oft von der Bedeutung einer gleichmäßigen Leistungsverteilung über das gesamte Signalspektrum, anstatt sich auf einen einzelnen Messpunkt zu konzentrieren, um damit bessere technische Daten zu erzielen. Diese Eigenschaft ist bei den Verstärkern von Symphonic Line besonders hervorzuheben, vor allem, wenn sie von einer hochwertigen Stromquelle gespeist werden.



    Wenn die Energie mühelos zum und vom Verstärker fließt, hebt sich die Qualität der Aufnahme deutlich von den Eigenschaften der HiFi-Anlage ab und wird in allen Dimensionen hörbar. Es herrscht eine wohltuende Ordnung auf der tonalen und dynamischen Skala. Die Interpretationen nehmen Gestalt an und die Musik wird in all ihren Dimensionen erlebbar und nicht nur hörbar. Marco Kolks hat im deutschen High End Magazin „Hörerlebnis“ über seine Erfahrungen mit dem High End music electric cable geschrieben, und ich kann seinen Schilderungen nur zustimmen und ihm zu seiner durchdachten und detaillierten Analyse gratulieren.



    Nach meinen eigenen Hörerfahrungen ist es Rolf Gemein gelungen, ein Kabel zu bauen, das dem Verstärker eine ungebremste, saubere Leistung liefert, wie es seine erklärte Absicht war. Wenn Sie die Möglichkeit haben, es an Ihrem Verstärker oder auch an einer Musikquelle zu testen, kann ich es nur empfehlen. Das High End music electric cable stellt auch Kabel in den Schatten, die dreimal so beeindruckend aussehen und um ein Vielfaches teurer sind. Es ist ein wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zu einem echten High-End-System.



    Technische Daten

    • Typ: High-End-Netzkabel
    • Anwendung: High-End-Musikquellen und -Verstärker
    • Innenleiter: 2,5 mm / 1,5 mm
    • Kabellänge: 160 cm (ohne Stecker)
    • Besonderheiten: auch als Meterware erhältlich
    • Kabeldurchmesser: 9 mm
    • Gewicht: 350 g
    • Herstellungsland: Deutschland
    • Jahr(e): 2022 -


    crossXculture Business Language Training
  • WSS Platin Line LS4

    WSS Platin Line LS4

    Veröffentlicht: 15.3.2025

    Herstellungsdatum: 2025

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: Gear & Review

    Tag(s): Speaker Cables

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Die WSS-Kabelmanufaktur GmbH & Co. KG unter der Geschäftsleitung von Jochen Bareiß stellt seit 2002 von ihrem Firmensitz in Nürtingen aus erschwingliche High-End-Lautsprecherkabel her. Jedes Kabel wird nach WSS-Spezifikation gefertigt und kombiniert hochwertigste Materialien mit patentierten, speziell für das Audiosegment entwickelten Designs. Seit seinen Anfängen genießt das Unternehmen unter audiophilen Hörern einen exzellenten Ruf für seine hohe Expertise im Bereich Kabeldesign und seine fairen Produktpreise.



    Ein bewährtes Arbeitsgerät.

    Als Daniela Manger mir Anfang Februar 2025 auf den „Norddeutschen HiFi-Tagen“ ein Paar ihrer P2-Lautsprecher anvertraute, erwähnte sie beiläufig, dass diese am natürlichsten klängen, wenn sie in Kombination mit WSS-Lautsprecherkabeln betrieben würden. Da ich den Firmennamen tatsächlich noch aus den zahlreichen Hörsitzungen mit meinem HiFi-Mentor Luigi di Adamo in positiver Erinnerung hatte, war ich von ihrem Vorschlag nicht sehr überrascht und erklärte mich bereit, ihn bei meiner Rezension zu berücksichtigen. Die Umstände auf der Messe hinderten mich schließlich daran, die WSS-Kabel noch am selben Tag mit mir nach Hause zu nehmen. Deshalb veranlasste Daniela Manger kurzerhand, dass Jochen Bareiß mir ein Set seiner Platin Line LS4-Lautsprecherkabel auf dem Postweg zusandte.



    Da die WSS-Kabel bei meiner Rückkehr in unser Studio in Marne noch nicht eingetroffen waren, schloss ich die Manger P2 zunächst mit meinen gewohnten Belden-9497-Kabeln an. Als Verstärker diente ein Symphonic Line RG10 Reference in Kombination mit dem neuentwickelten Music Cable “Netzkabel” von Rolf Gemein. Als Musikquellen fungierten ein zuverlässiger Thorens TD320-Plattenspieler mit linearem Netzteil von Audiophonics und Audio Technica VM95 ML Tonabnehmer, sowie ein Marantz CD-17 „Ken Ishiwata Signature“ CD-Player, der über Symphonic Line Harmonie HD-Interconnects an den Verstärker angeschlossen war. Um dem Thorens-Plattenspieler audiophile Qualitäten zu verleihen, wurde er auf eine vibrationsdämpfende Basis aus Schichtholz, Quarzsand und Elastomeren gestellt, die Klaus Finnern von Nordic Wood Art für mich angefertigt hatte. Und auch der Marantz-Player war einer Resonanzbehandlung unterzogen worden, um einen vergleichbar positiven Effekt zu erzielen.



    Bereits in meinen ersten Hörminuten wurde das enorme klangliche Potenzial der Manger P2 deutlich. Sie überzeugten durch musikalisches Detail und lebensechte Transienten, ähnlich wie ich sie von unseren elektrostatischen Martin Logan SL3-Lautsprechern (bei perfekter Aufstellung) erwartet hätte. Da ich die Manger P2 bei meinen vorherigen Besuchen auf Audio-Shows nicht annähernd auf diesem musikalischen Niveau gehört hatte, fühlte ich mich innerlich erleichtert, dass meine Bewertung der Lautsprecher in der Tat positiv ausfallen würde. Und obwohl das Konzept des Manger Biegewellenwandlers aus akustischer Sicht absolut sinnvoll und wertvoll ist, erwiesen sich die P2 Lautsprecher als anspruchsvoll in Bezug auf die Güte der Elektronik und die Platzierung im Raum, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Insgesamt war ich mit der Leistung der P2 sehr zufrieden und begann deshalb zu zweifeln, ob die WSS-Kabel an dem Klang noch etwas zu verbessern vermochten.



    Erste Eindrücke.

    Das Platin Line LS4-Kabelset wurde in zwei schlichten schwarzen Koffern mit Innenpolsterung geliefert. Davon enthielt ein Koffer zwei Sets Lautsprecherkabel, jedes bestehend aus zwei getrennten Einzelleitern. Der andere Koffer enthielt die vier Kabelbrücken für die Bi-Wiring-Terminals. Alle Kabelenden waren mit rhodinierten Beryllium/Kupfer-Hohlbananas versehen. Nur die Jumper waren an einem Ende mit einem Kabelschuh konfektioniert, um den Bananensteckern der Lautsprecherkabel beim Anschließen nicht in die Quere zu kommen. Ähnlich wie bei den Symphonic Line Harmonie HD-Lautsprecherkabeln verwendet das WSS Platin Line LS4 einen separaten Kabelstrang für den positiven (rot markierten) und einen für den negativen (schwarz markierten) Anschluss. Bei den WSS-Kabeln werden diese Stränge an beiden Enden über Schrumpfschlauchhülsen verbunden und zur zusätzlichen Abschirmung lose miteinander verdrillt. Die fertigen Kabel sehen relativ unauffällig aus, fühlen sich solide und robust an und sind insgesamt gut verarbeitet.



    Nachdem ich die LS4 angeschlossen hatte und zu meinem Hörplatz zurückgekehrt war, brauchte ich keine fünf Sekunden, um zu erkennen, dass diese Lautsprecherkabel tatsächlich etwas Besonderes waren. Sie hatten die Fähigkeit, akustisch in den Hintergrund zu treten und die Musik spielen zu lassen. Die dynamische Freiheit war ausgeprägter als bei allen anderen Setups, die ich zuvor gehört hatte. Wenn auch meine Belden-Kabel sehr gut klangen und ein Gefühl der Harmonie boten, welches üblicherweise mit Solid-Core-Designs in Verbindung gebracht wird, sowie eine Geschwindigkeit und Agilität, die denen von Silberdrähten ähnelte (allesamt Eindrücke eines Kabels von geringer Induktivität), machte das LS4 all dies noch besser und hob das Klangerlebnis auf ein völlig neues Niveau. Zum ersten Mal trennten sich die klanglichen Eigenschaften des HiFi-Systems erkennbar von den klanglichen Eigenschaften der Aufnahme. Die Musik löste sich förmlich von den Lautsprechern und war frei. 



    Jetzt konnte ich Luigi di Adamos langjährige Vorliebe für WSS-Kabel nachvollziehen und auch verstehen, weshalb Daniela Manger mich dazu aufgefordert hatte, ihre Lautsprecher mit den LS4-Kabeln zu testen. Letztendlich war es nicht nur eine Eigenschaft allein, sondern eine Kombination aus vielen, die die Platin Line LS4 so leistungsstark machte. Lebendigkeit und Rhythmus, Tonalität und Klangfarbe, Transienten und Hallfahnen, Bassläufe- und Obertöne: Keine der akustischen Eigenschaften kann die Transformation vollständig beschreiben, die man beim Hören erfährt, wenn die üblichen Verluste eines Kabels aus dem Hörspektrum verschwinden und seine Eigenschaften für das Ohr unsichtbar werden. In diesem Moment beschloss ich, Jochen Bareiß anzurufen, um mehr über die Firmengeschichte und die Philosophie hinter den LS4-Kabeln zu erfahren. Da Jochen jedoch mit der Leitung seines Kabelshops, des Hoerenswert-HiFi-Studios und Messebesuchen ziemlich beschäftigt ist, musste ich mehrere Anrufe tätigen, bevor wir schließlich unser ausführliches Gespräch führen konnten.

    Wer und was ist WSS?

    

In dem Telefonat erklärte mir Jochen, dass WSS (Abkürzung für wire@sound systems) im Jahr 2002 von Konrad Wächter gegründet wurde. Wächter war ein echter Kabelexperte, der aus der ehemaligen DDR in den Westen gezogen war, um hier bessere Möglichkeiten für seine außergewöhnlichen Fähigkeiten zu finden. Er wurde bald darauf von einem Stuttgarter Kabelwerk eingestellt, um die technische Abteilung für Spezialkabel zu leiten. Später verließ Wächter das Unternehmen, um seine eigene Kabel Wächter GmbH zu gründen, ein Unternehmen, das schon bald für seine Innovationen im Bereich der Kabelkonstruktionen bekannt wurde. Als Wächter sein Unternehmen 1995 verkaufte, hatte er bereits zahlreiche Patente auf seinen Namen und die finanzielle Freiheit, das zu tun, was ihm Spaß machte. 



    Da Wächter nicht nur ein dezidierter Kabelexperte, sondern auch ein aktiver Musiker war, der Fagott studiert hatte, bereitete ihm die Idee, Spezialkabel für Musikanwendungen herzustellen, eine großartige Gelegenheit, seine beiden Leidenschaften in einem einzigen Projekt zu vereinen. Die Platin Line LS4 sind ein Beweis für Wächters Können und für seine Hingabe zur Musik, da diese Kabel es ermöglichen, dass das Originalsignal weitgehend ohne den Verlust von Details und Dynamik die Lautsprecher erreicht. In der Geburtsstunde von WSS betrieb Jochen Bareiß nicht weit entfernt ein HiFi-Studio und begann, die Kabel in seinem Geschäft zu vertreiben. Die Nachfrage nach guten Kabeln war groß, und so wurde er schnell Stammkunde bei Herrn Wächter, sodass sich zwischen den beiden Männern bald eine Freundschaft entwickeln konnte.

    

Im Jahr 2019 trat Jochen Bareiß offiziell in das WSS Kabelgeschäft ein, um zunächst die Verwaltung des Unternehmens zu übernehmen, sodass allmählich die Vorbereitungen für den Ruhestand von Konrad Wächter getroffen werden konnten. Jochen benannte das Unternehmen in WSS-Kabelmanufaktur um und führt das Geschäft seit 2022 erfolgreich in alleiniger Regie. Sein Fokus liegt weiterhin auf hochwertigen Produkten zu kundenorientierten Preisen. Die Platin Line ist das mittlere Segment an Lautsprecherkablen des Unternehmens, wobei das LS4 mit seinen getrennten Einzelleitern das Spitzenprodukt des Segments ist. Es besteht aus sieben OFH-Kupferlitzen sowie sieben silberbeschichteten Kupferlitzen, jeweils in unterschiedlichen Stärken. Da bei dem Verfahren zur Silberbeschichtung kein separater Haftgrund zum Einsatz kommt, gibt es auch keine Sperrschicht, die sich negativ auf den Klang auswirken würde. Stattdessen ist die Silberschicht besonders stark aufgetragen und eliminiert auch dadurch den Eindruck akustischer Härte. Die Drähte sind in einem patentierten ZS-Design verseilt, um die Kabelinduktivität zu reduzieren. Der Leiterdurchmesser beträgt 2x 4,8 mm² pro Kanal. Als Dielektrikum kommt Teflon zum Einsatz. Schließlich vervollständigt eine Kombination aus thermoplastischer und textiler Ummantelung das Kabel außen.



    Der Praxistest.

    Als die P2-Lautsprecher planmäßig an Daniela Manger zurückgingen, schloss ich meine Martin Logan Elektrostaten an die WSS-Kabel an und war erneut von deren Musikalität fasziniert. Ich beendete meinen Artikel über den Symphonic Line RG10 Reference Verstärker, und die LS4 spielten eine wichtige Rolle in meinen Höreindrücken. Die Kabel ermöglichten es mir auch, die beträchtlichen Vorzüge der Martin Logan-Lautsprecher noch besser zu verstehen, die auf alle Veränderungen in der HiFi-Kette sehr sensibel reagierten und scheinbar immer weiter mitwachsen konnten. Um eine maximale akustische Homogenität zu erreichen, musste ich die Lautsprecherkabel an den Tieftontreiber der Martin Logans anschließen und die elektrostatischen Panels über die Jumper verbinden. Bei umgekehrtem Anschluss hängten die agilen Panels den dynamischen Tieftöner akustisch ab und erzeugten einen zeitversetzten, leicht schleppenden Bass.



    Letztlich gibt es viele Theorien über Lautsprecher- und Kabelkonstruktionen, doch am Ende zählt nur, wie das Ergebnis auf das menschliche Ohr wirkt. In diesen Tagen besuchte uns eine Freundin aus Thüringen. Obwohl Katrin sich nicht als audiophile Musikliebhaberin bezeichnen würde, hört sie sehr gerne Musik und besucht auch musikalische Veranstaltungen. Sie liebt Musicals und fragte mich, ob sie sich „Phantom der Oper“ auf unserem HiFi-System anhören könne. Katrin hatte dieses Musical ein paar Jahre zuvor live in Hamburg gesehen und zu Hause eine CD mit einer Auswahl an Songs davon. Ich durchsuchte unsere CD-Sammlung und fand eine Kopie des gesamten Musicals. Als Kind hatte ich das “Phantom der Oper” mit meinen Eltern am Broadway gesehen und erinnerte mich an ein oder zwei Lieder, die mir gefallen hatten. Der Rest der CD war meiner Meinung nach eher mäßig gelungen, und so gab ich Katrin die Fernbedienung des CD-Players, damit sie zu den Titeln springen konnte, die ihr gefielen. 



    Das Phantom der Oper beginnt mit einem fast dreiminütigen Vorspiel. Diesem folgt eine zweiminütige Ouvertüre und die erste Szene, die wiederum drei Minuten dauert. Ich saß auf einem Klappstuhl hinter Katrin und vermutete, dass sie wohl gleich zum nächsten Titel springen würde. Da ich selbst das Musical noch nie in dieser Intensität gehört hatte, lauschte ich der Vorstellung einigermaßen verblüfft. Katrin drückte keinen Knopf auf der Fernbedienung, bis die erste CD nach zwanzig Titeln und 60 Minuten zu Ende war. Dann drehte sie sich um und sah mich an. „Und, was hältst du davon?“, fragte ich. „Machst du Witze?“, antwortete sie. „Das ist so gut, dass es mich umhaut, und sogar noch besser, als ich es von der Veranstaltung selbst in Erinnerung hatte. Ich konnte jedes einzelne Wort verstehen, egal wie viele Leute sangen und wie viele Instrumente spielten. Das ist irre beeindruckend.“

    Ich wusste genau, was sie meinte. Denn bis zu diesem Tag hatte ich von dieser CD nicht mehr als drei Titel am Stück hören wollen, da mich die Musik nur wenig berührte. Bei diesem HiFi-System jedoch saßen wir beide wie festgenagelt auf unseren Sitzen und verfolgten mit Spannung jede noch so kleine Nuance und Wendung des musikalischen Geschehens. Musik kann solche Momente erschaffen, denn die Bühne zwischen unseren Ohren ist unendlich groß. Die WSS Platin Line LS4 Kabel sind ein wichtiges Puzzleteil zu einem vollendeten Klangerlebnis.



    Technische Daten

    • Typ: 2x einsträngiges Lautsprecherkabel
    • Anwendung: Single-Wiring (mit WSS Jumpern)
    • Abschluss: Beryllium/Kupfer-Hohlbananas, rhodiniert
    • Aufbau: sieben Paare von Litzen, ZS verseilt
    • Leitermaterialien: OFH-Kupfer & silberummanteltes OFH-Kupfer
    • Herstellung: Silberbeschichtung ohne Haftgrund
    • Dielektrikum: Teflon FEP
    • Innenmantel: hochflexibler Thermoplast
    • Außenmantel: schwarzes Textilgeflecht mit dünnem blauen Faden
    • Leiterquerschnitt: 4,8 mm²
    • Kabeldurchmesser: 7,8 mm²
    • Herstellungsland: Deutschland
    • Jahr(e): 2008 -

    80s night
  • NDHT Norddeutsche HiFi-Tage 2025

    NDHT Norddeutsche HiFi-Tage 2025

    Veröffentlicht: 3.2.2025

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: Explorations

    Tag(s): Norddeutsche HiFi-Tage

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Messebericht der Norddeutschen HiFi-Tage 2025

    Mit dem Umzug der HIGH-END-Messe nach Wien im Jahr 2026 avancieren die Norddeutschen HiFi-Tage (NDHT) zur wichtigsten Audio-Show der Branche in Deutschland. Schon jetzt strömen jedes Jahr Hunderte berühmter HiFi-Marken nach Hamburg, um ihre neuesten Innovationen zu präsentieren. In diesem Jahr fand die Messe erstmals im Le Méridien Hotel statt, das an der Alster in der Hamburger Innenstadt liegt. Hier sind gesammelte Eindrücke rund um meinen Aufenthalt auf der Messe.

    Sieveking Sound (Marten)

    Das Bild zeigt Jan Sieveking, den Gründer des gleichnamigen High-End-Einzelhändlers mit Sitz in Bremen, der mit großer Leidenschaft verschiedene HiFi-Geräte und audiophile Musik präsentiert. Da Lautsprecher eine so offensichtliche Herausforderung für jedes Zuhause darstellen, den schmalen Grat zwischen Funktionalität und dem mittlerweile berüchtigten Wife Acceptance Factor (kurz: W.A.F.) zu finden, habe ich mich bei meinem diesjährigen Messebesuch auf Lautsprecher konzentriert, in der Grundannahme, dass die Geräte, die diese antreiben, mit Bedacht ausgewählt wurden.

    Als ich den Raum betrat, spielten „Parker Quintet“-Lautsprecher des schwedischen Herstellers Marten ein Leonard-Cohen-Album von Vinyl. Die Anlage passte gut in den Raum. Die Musik klang tonal ausgewogen und der Vinyltitel enthüllte sanfte und gut eingebundene Höhen. Der Klang hatte einen natürlichen Fluss und Rhythmus. Dies änderte sich jedoch, als wir zu einer digitalen Quelle wechselten. Die Höhen wurden übermäßig scharf, und ich konnte nicht anders, als meine Aufmerksamkeit auf die Härte der Hochtöner zu richten. Auch der Rhythmus schien mechanischer zu sein, und der natürliche Fluss wurde durch einen fragmentierteren Eindruck ersetzt.

    Ich verließ den Raum mit der positiven Erinnerung an das Vinylerlebnis, bei dem die akustischen Fähigkeiten der Martens durchscheinen konnten. Mein Erlebnis erinnerte mich jedoch auch erneut daran, wie fragil das Gleichgewicht bei modernen, ultrapräzisen HiFi-Anlagen sein kann.

    Technische Daten: Marten Parker Quintet

    • Type: 2.5-way floor standing speaker
    • Frequency range (+/-2dB): 24-40000 Hz
    • Power rating (RMS): 350 W (max.)
    • Power sensitivity: 93 dB/2.83 V
    • Impedance: 4 ohms (2.7 Ohms, min.)
    • Crossover frequency: 2200 Hz
    • Terminals: Single-wiring, WBT Nextgen
    • Internal wiring: Jorma Design
    • Cabinet: 35 mm M-board
    • Finishes: Piano Walnut, Matte Walnut, Piano Black
    • Stands and feet: Stainless steel with Marten Insulators
    • Dimensions: (W) 24-33 cm x (H) 117 cm x (D) 54 cm
    • Net weight: 60 kg (133 lbs)

    Voxativ

    Das deutsche Audio-Unternehmen Voxativ ist Designer und Hersteller von High-End-Audiogeräten mit Sitz in Berlin. Obwohl das Unternehmen selbst noch relativ jung ist, kann die Mitbegründerin Dipl.-Ing. Inès Adler auf eine lange Geschichte in der Branche zurückblicken und verfügt über ein umfassendes Wissen über die von ihr vorgestellten Produkte. Als ich den Raum betrat, spürte ich, dass mir ein außergewöhnliches Erlebnis bevorstand, nicht nur wegen der schillernden Persönlichkeit der Moderatorin, sondern auch wegen des verblüffenden Aussehens und Klangs der Lautsprecher.

    Das Alberich Array System ist eine Kombination aus elegant aussehenden Einzellautsprechern, die auf einem Bassmodul gestapelt und durch ein größtenteils unsichtbares Metallgestell in Kombination mit Absorbern in Position gehalten werden. Die Monitore bilden ein Array aus drei Vollbereichslautsprechern. Die Grundlage bildet ein Hagen 2-Monitor mit einem Voxativ AF-2B-Treiber der bis zu 30.000 Hz erreicht. Dieser befindet sich im Sandwich-Prinzip zwischen zwei Hagen 2 Monitoren, die mit jeweils einem Voxativ AF-1.9-Treiber ausgestattet sind. Unterhalb 40 Hz übernimmt ein aktives Tieftonmodul die Arbeit. Darin wird ein stabiler Neodym-Tieftöner als Dipol (halboffen von beiden Seiten) von einem eingebauten 500-Watt-Verstärker in Class D angetrieben und kann auf diese Weise gut mit der Geschwindigkeit der Hagen-2-Treiber mithalten.

    Der klangliche Gesamteindruck des Alberich Array Systems gleicht tatsächlich dem einer „Wall of Sound“, wie auch auf der Website des Unternehmens geschrieben steht. Die klangliche Leistung ist agil, dynamisch, tonal üppig und vor allem unterhaltsam und insgesamt angenehm. Natürlich gehen einige der Vorzüge der Vollbereichslautsprecher in der Array-Konfiguration verloren. Ich konnte deshalb nicht umhin, mich zu fragen, wie wohl ein einzelner Hagen 2-Monitor, vielleicht gepaart mit dem Alberich-Bassmodul, geklungen hätte. Also beschloss ich, diese Firma bei einem zukünftigen Messebesuch (oder einer Reise nach Berlin) im Auge zu behalten. Schließlich sollten frische Ideen gefeiert werden. Voxativ bietet übrigens auch andere Treiber und Lautsprechertypen an, sowie integrierte Verstärker, Kabel usw.

    Technische Daten: Voxativ Array System

    • Frequency response: 20 - 33.000 Hz
    • Bass-module: Voxativ AC-ZB
    • Monitors Hagen2: Voxativ AF-1.9 and AF-2B
    • Power rating (RMS): 50 W
    • Power sensitivity: 101 dB
    • Dimensions: (W) 20,5 cm x (H) 180 cm x (D) 25 cm
    • Colors: Berlin Black, Pure Metal
    • Weight: 75 / 150kg

    Reichmann Audio (Magnepan)

    Reichmann AudioSysteme ist ein High-End-Audio-Händler mit Sitz im Schwarzwald und ein ausgewiesenes Fachgeschäft für die Marken Magnepan, Musical Fidelity, Music Hall, Rekkord und Triangle. Jedes Jahr bringt der Händler eine kleine Auswahl an hochentwickelten Audiogeräten mit zur Messe, um die Ohren der Besucher zu verwöhnen. Während ich 2024 von der Musical Fidelity-Triangle-Kombination in den Räumen des Steigenberger Hotels etwas enttäuscht war, passten die diesjährige Anlage und Positionierung viel besser in den Raum und sorgten für einen sauberen und schnellen Klang.

    Dies war auch meine erste Gelegenheit, magnetostatische Lautsprecher zu hören. Die dort vorgeführten Magnepan 2.7i sind Flächenstrahler, die eine einzige Magnetfolie verwenden, um darüber alle Frequenzen im Frequenzspektrum zu erzeugen. Neben elektrostatischen Lautsprechern (wie den amerikanischen Martin Logan und den niederländischen Final) verspricht die Magnetoplanar-Technologie eine hervorragende Impulsantwort ohne Phasenverschiebungen und Verzögerungen in der Reaktionszeit, wie sie unter anderem bei Lautsprechern mit mehreren dynamischen Treibern zu finden sind.

    Insgesamt war ich mit dem Klang der Anlage zufrieden, obwohl manche Herausforderungen beim Hören mit magnetostatischen Lautsprechern auch deutlich wurden. Zum einen ist die Grundlautstärke auf einer Messe mit etwa 40-50 dB relativ hoch. Magnepan-Lautsprecher zeichnen sich vor allem durch eine hervorragende Detailwiedergabe aus, eine Stärke, die auf der Messe etwas verloren geht. Magnepan-Lautsprecher klingen bei mittlerer Lautstärke, bei der die Bassauslenkung weniger stark ausgeprägt ist, am ausgewogensten. Die Lautstärke auf der Messe verwischte deshalb manche der eigentlichen Stärken und ließ die Magnepan weniger dynamisch erscheinen, als sie es in einer Heiminstallation wären.

    Schließlich erzeugen Magnepan-Lautsprecher ein relativ schmales Schallfeld, was großartig ist, wenn man mit Reflexionen an den Seitenwänden zu kämpfen hat, aber nicht so toll, wenn man Musik weit außerhalb des Sweetspots hört. Da der Reichmann-Stand allgemein gut besucht war, konnte ich mich jedoch nicht in die Mitte zwischen den Lautsprechern setzen und hörte daher meistens nur einen Kanal der Stereoanlage. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich nach dieser Erfahrung weniger von den Lautsprechern halte. Da ich selbst elektrostatische Lautsprecher von Martin Logan betreibe, verstehe ich, dass Hören immer ein Kompromiss ist, und Maggies stehen immer noch auf meiner Liste der attraktivsten Lautsprecher. Gut zu wissen: Magnepan-Lautsprecher sind für ihre außerordentliche Klangleistung überraschend erschwinglich.

    Technische Daten: Magnepan 2.7i

    • Type: 3-way, full-range, quasi-ribbon
    • Frequency response (+/- 3dB): 40 - 30,000 Hz
    • Power requirement: a beefy high-current amp
    • Power sensitivity (500 Hz): 86dB
    • Impedance: 4 Ohm
    • Dimensions: (H)180 cm × (W)56 cm × (D)4.4 cm
    • Weight: 21.8–23.6 kg

    Auer Acoustics

    Nördlich des Chiemsees (in Südbayern gelegen) stellt Robert Auer in seiner Fabrik High-End-Lautsprecher von Schreinermeister-Hand mit dem Prädikat „Made in Germany“ her. Seine Leidenschaft für Holz und hochwertige Materialien erstreckt sich bis auf den Messestand, der entlang der primären Reflexionspunkte vollständig mit Absorberplatten und Diffusoren ausgestattet ist.

    Die Lautsprecher des Tages waren Versura V_4, große Standlautsprecher mit schmaler Front und zusätzlichen seitlichen Tieftönern. Ich genoss die Atmosphäre und Dynamik im Raum und hörte auch Gespräche mit, in denen die Klangqualität der aufgebauten Anlage insgesamt sehr gelobt wurde. Für meine Ohren klangen die Höhen und oberen Mitten etwas analytisch, sehr ähnlich wie bei der zuvor beschriebenen Marten-Erfahrung. Es ist jedoch gut möglich, dass der Eindruck durch die Elektronik verursacht wurde, die die Lautsprecher zu der Zeit antrieb.

    Wenn man sich deren Impedanzkurve und die Empfindlichkeit ansieht, sollte die Versura V_4 auch mit einem kleinen Röhrenverstärker leicht zu betreiben sein. Und ich könnte mir vorstellen, dass das Hören mit einem solchen Frontend mehr Spaß gemacht und eine intimere Atmosphäre geschaffen hätte, als die für diese Vorführung auf der Messe erforderliche leistungsstarke Elektronik. Ich habe mir daher vorgenommen, mir Auer Acoustics bei nächster Gelegenheit noch einmal anzuhören.

    Technische Daten: Auer Versura V_4

    • Type: 3.5-way floor-standing speaker
    • Power sensitivity: 90 dB
    • Power requirements: from 20 WPC
    • Nominal impedance: 8 Ohms
    • Lower cut-off frequency (+/- 3 dB): 20 Hz
    • Upper cut-off frequency (+/- 3 dB): 40 kHz
    • Tweeter (Beryllium dome): 34 mm
    • Midrange driver: 12 cm
    • Bass-to-midrange driver: 18 cm
    • Woofer: 32 cm
    • Weight: 98 kg
    • Dimensions: (H)1.191 m, (W)22 cm, (D)46 cm
    • Connections: Bi-Wiring (optional)

    Canton

    Der größte europäische Hersteller von HiFi- und High-End-Audiosystemen hat seinen Sitz in einer kleinen Ortschaft unweit unserer früheren Heimat, Frankfurt am Main. Als meine Frau Sabina und ich 2012 unsere HiFi-Reise nach längerer Pause erneut aufnahmen, schien Canton ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Wenn man sich das Foto ansieht, ist leicht zu erkennen, weshalb die Marke bei den Verbrauchern beliebt ist. Die Lautsprecherdesigns sind clean und sehen raffiniert aus, ein Design, das im Laufe der Jahre sorgsam weiterentwickelt wurde.

    Die Reference-Serie war schon immer eine feste Größe unter HiFi-Enthusiasten. Leider war die Einrichtung auf dem Messestand jedoch so, dass analytisches Zuhören nicht wirklich möglich war. Andererseits hatten die Besucher auf diese Weise die Möglichkeit, viele neue Designs an einem Ort zu berühren und zu fühlen, um die Lautsprechergrößen und die Materialauswahl zu beurteilen.

    Acapella (High Cellini)

    Acapella-Lautsprecher sind „natürlich aus Duisburg, der High-End-Hauptstadt Deutschlands“, wie Richard Rudolph halb im Scherz erklärte. Ich war gerade aus der Vorführung der Harlekin 2 gekommen, die gegenüber von Symphonic Line, der anderen High-End-Marke aus Duisburg, stattfand, und war noch dabei, das Erlebnis zu verarbeiten. Acapella-Lautsprecher fühlen sich in jeder Hinsicht solide an. Doch dazu später mehr, denn in diesem Abschnitt geht es erstmal um die High Cellini.

    Hornlautsprecher können im Mitteltonbereich leicht etwas komprimiert klingen, sie können übermäßig groß sein oder extrem tiefe Gehäuse haben, die schwer zu positionieren sind. Keine dieser Eigenschaften konnte ich bei der High Cellini feststellen. Von unseren verschiedenen Hörpositionen aus klang die Musik detailliert, farbenfroh und sehr dynamisch. Da der Hörraum jedoch etwas zu klein für die Lautsprecher war, begannen sich Stimmen erst an der hinteren Wand des Raums zusammenzufinden und dadurch ganz richtig zu klingen. Dort jedoch war eine Bassbetonung unvermeidbar. Aber so ist das nunmal, wenn Hersteller das Beste aus dem Hotelraum machen müssen, den sie dort vorfinden.

    Abgesehen von den Vocals war ich jedoch begeistert und hätte stundenlang zuhören können, besonders als die High Cellini Aufnahmen von Blasinstrumenten, wie Hörnern und Trompeten, wiedergaben. Die hohe Dynamik von Blasinstrumenten wird von herkömmlichen Lautsprechern oft nur unzureichend umgesetzt. Ich verließ den Raum schwer beeindruckt und hoffte, die Cellini schon bald in einem geeigneteren Raum zu hören.

    Technische Daten: Acapella High Cellini

    • Type: floor-standing horn-loaded loudspeaker
    • Frequency range: 25 Hz - 40,000 Hz
    • Power sensitivity: 91 dB
    • Bass: (2x) 10" driver
    • Midrange: (1x) 1" driver hyper-spherical
    • Midrange horn diameter: 620mm (wideband)
    • Treble: plasma tweeter
    • Impedance: 8 Ohm
    • Dimensions without horn: (H)1,46 cm x (W)33 cm x (D)47.5 cm
    • Dimensions with horn: (H)1.68,5 cm x (W)62 cm x (D)60.5 cm
    • Weight: 120 kg
    • Power handling: 100 W - 1000 W / 10 ms impulse

    PMC

    PMC ist ein britischer Hersteller von professionellen Studiomonitoren, die in der Audio- und Videoindustrie eingesetzt werden, sowie von High-End-Lautsprechern. Der Standlautsprecher Fenestria ist PMCs aktuelles High-End-Flaggschiff. Mit einer Höhe von 1,70 m und einem Gewicht von rund 80 kg liegt die Fenestria leicht über dem idealen BMI eines erwachsenen Mannes in dieser Größe.

    Optisch wird die Fenestria vornehmlich technisch versierte Menschen und junge Unternehmer ansprechen, die ihrem finanziellen Erfolg den passenden Ausdruck geben möchten. Doch auch wenn sie nicht mit hoher Lautstärke betrieben wird, wozu sie durchaus in der Lage ist, klingt die Fenestria gar nicht so protzig. Ihr resonanzfreies Design macht sie sowohl präzise als auch klanglich ansprechend für die Ohren. Das 2,4 m lange Advanced-Transmission-Line-Design sorgt für eine natürliche und unglaublich tiefreichende Bassleistung. Der Klang bleibt stets natürlich und fließend, selbst bei sehr hoher Lautstärke.

    Technische Daten: PMC Fenestria

    • Type: Floor-standing transmission line speaker
    • Frequency Response: 23 Hz – 25,000.
    • Power sensitivity: 86 dB
    • Impedance: 4 Ohms.
    • Crossover Frequencies: 380 Hz and 3.8 kHz.
    • Low Frequency: (4x) 6.5-inch, carbon-fibre piston drivers.
    • Mid Frequency: 75 mm rear-chambered, soft-dome driver
    • High Frequency: 19.5 mm soft-dome, ferrofluid-cooled driver
    • Advanced Transmission Line (ATL™): (2x) 2.4-meter
    • Dimensions: (H) 1,70 cm; Width: 37 cm; (D): 62.3 cm
    • Weight: 80 kg, including plinth.

    Ø Audio of Norway

    Trotz der vornehmen Zurückhaltung in Namen und Design, klang die FRIGG 02 für meine Ohren alles andere als durchschnittlich. Im Gegenteil: Das bescheidene und sauber aussehende Gehäuse unterstrich sogar die schnörkellose Klangphilosophie der Phasenkohärenz und tonalen Balance, Eigenschaften die unlängst zum Markenzeichen des skandinavischen HiFi geworden sind. Überraschenderweise klangen die Lautsprecher viel größer, als sie aussahen, was uns zum wichtigen Thema „Wife-Acceptance-Factor“ zurückbringt.

    ø-Audio stellt auch Hornlautsprecher her, wie den Icon 12 und den Verdande, über die mir audiophile Freunde positiv berichtet haben, obwohl ich zugeben muss, dass ich selbst noch keine Gelegenheit hatte, sie mir anzuhören. Dies ist also ein weiteres Unternehmen, das man im Auge behalten sollte, insbesondere weil es derzeit sein internationales Vertriebsnetz ausbaut.

    Technische Daten: FRIGG 02

    • Construction: 3-way floor-standing speaker
    • Power sensitivity: 90db
    • Frequency range: 29hz–30khz
    • Impedance: 8 Ohms (min 3.8 Ohms)
    • Tweeter: TPCD dome with DXT lens
    • Midrange: 180mm hand-coated paper cone (titanium former)
    • Woofer: 220mm hand-coated paper cone (titanium former)
    • Bass reflex: floor-vented
    • Dimensions: (H)98,5 cm x (W)21 cm x (D)34 cm
    • Width including feet: 37cm
    • Weight: 30 kg

    Qualio Audio

    Qualio aus Polen bietet zwei Lautsprechermodelle an, die beide hochwertige Komponenten von Mundorf, Jantzen Audio, SB Acoustics, WBT usw. in äußerst vielseitigen Lautsprecherdesigns vereinen. Auf ihrer Website erklärt Qualio, dass das IQ-Modell beispielsweise ein hybrides Design ist, welches aus offenen Schallwandlern für Höhen und Mitten (Dipol) besteht und mit einem reaktionsschnellen Satori-Tieftöner in einem belüfteten Gehäuse mit kombiniert wird.

    Das Dipol-Design des IQ-Modells ermöglicht es, dass die Musik von den Wänden des Raums reflektiert wird, wodurch ein breiterer Sweet Spot und ein noch intensiveres Hörerlebnis entsteht. Das Bassgehäuse mit Bassreflexöffnung kann durch Schließen der Öffnung auch an kleine Hörräume angepasst werden. Wenn ich mir die verwendeten Teile ansehe, wie z. B. den Mundorf AMT, dann kann ich mir vorstellen, dass dieser Lautsprecher Potenzial hat. Die Musik jedoch, die während unseres Aufenthalts am Stand gespielt wurde, machte es mir schwer, seine Fähigkeit zu beurteilen, Stimmen im Raum wiederzugeben.

    Technische Daten: Qualio Audio IQ

    • Type: Floor-standing, semi-open baffle
    • Frequency bandwidth: 30 – 31,000 Hz
    • Power efficiency: 89 dB
    • Impedance: 4 Ω
    • Dimensions: (H)102 cm x (W)38.5 cm x (D)31.5 cm
    • Weight: 32 kg

    Manger

    Das Unternehmen wurde von Josef W. Manger gegründet, einem deutschen Ingenieur, der ein tiefes Interesse an Akustik und der menschlichen Wahrnehmung von Schall hatte. Seine Reise in die Lautsprecherentwicklung begann in den 1960er Jahren. Manger war von dem Wunsch getrieben, einen Lautsprecher zu entwickeln, der den Schall so wiedergeben kann, wie er vom menschlichen Ohr auch wahrgenommen wird und Verzerrungen und Phasenprobleme minimiert, welche bei herkömmlichen Treiber- und Lautsprecherkonstruktionen häufig auftreten.

    Das Lautsprechermodell P2 verwendet den W06-Treiber von Manger, den neuesten Biegewellenwandler des Unternehmens. Der Frequenzbereich dieses Treibers ist beeindruckend. Hier sind die technischen Daten des Treibers allein:

    Technische Daten: Manger W06 (Treiber allein)

    • Type: Bending wave transducer
    • Frequency response: 150 Hz - 40,000 Hz
    • Power sensitivity: 85 dB
    • Impedance: 8 Ohms
    • Power handling (RMS): 50W,
    • Peak power handling: 80W
    • Diameter: 15.3 cm
    • Mounting depth: 50 mm
    • Weight: 1.2 kg

    Heute führt Daniela Manger das Unternehmen in der zweiten Generation und wird in der Audiotechnik-Community für ihre Beiträge zum Akustikdesign und ihr Engagement für die originalgetreue Klangwiedergabe respektiert. Ihr persönlicher Einsatz hat Manger Audio als unverwechselbare Marke im High-End-Audiobereich etabliert. Die Marke steht für Präzision, technische Exzellenz und für das unerschütterliche Engagement für die einzigartige Biegewellen-Technologie.

    Ich selbst hörte die Manger P2-Lautsprecher zum ersten Mal bei einer Ausstellung im Auditorium in Münster. Der Raum, in dem die P2 aufgestellt waren, war jedoch für eine zufriedenstellende Leistung der Lautsprecher nicht ideal. Ich sprach mit Frau Manger über meine Bedenken und sie schlug vor, dass ich die P2 nach der bevorstehenden Messe in Hamburg mit zu uns ins Studio nehmen könnte, um deren Klang besser zu verstehen. Das bedeutete auch, dass ich diesmal bis zum Ende der Messe Norddeutsche HiFi-Tage in Hamburg bleiben musste, um gemeinsam mit den Ausstellern die Messe zu verlassen und die Lautsprecher mit nach Hause nehmen zu können.

    Technische Daten: Manger P2

    • Type: Passive 2-way floor-standing speaker
    • Impedance: 8 Ohms
    • Frequency range: 30 – 40,000 Hz
    • Crossover frequency: 340 Hz
    • Power sensitivity: 89 dB
    • Sound pressure (max.): 112 dB
    • Dimensions: (H)114 cm × (W)27,0 cm × (D)21,4 cm
    • Weight: 33 kg

    Lyravox

    Jens R. Wietschorke (Forschung und Entwicklung) und Dr. Goetz von Laffert (Finanzen und PR) vereinten 2013 ihre Kräfte, um etablierte Lautsprecherkonzepte in Frage zu stellen. Sie taten dies, indem sie neueste Lautsprecher-Treibertechnologie und digitale Signalmodulation mit frischen, kompakten Designs kombinierten, welche sich optisch hervorragend in elegante, moderne Haushalte integrieren lassen. Heute stellt Lyravox sieben Lautsprechermodelle in verschiedenen Größen her, um den Anforderungen an das zeitgenössische Home Entertainment gerecht zu werden.

    Der Lyravox KARLOS ist ein Standlautsprecher von moderaten Abmessungen, der mithilfe eines stabilen Metallgestells, das den Lautsprecher von unten stützt und von hinten stabilisiert, angehoben und nach hinten geneigt wird. Und obwohl der KARLOS zu den kleinen Lautsprechern des Unternehmens gehört, verfügt er bereits über einen Großteil von dessen charakteristischer Technologie.

    Der Tief-/Mitteltöner des KARLOS 2-Wege-Designs verwendet eine steife und leichte Aluminiummembran für eine verbesserte Detailwiedergabe. Diese ist mit einem invertierten Kalottenhochtöner aus Keramik der Firma Accuton gekoppelt. Er hat einen Durchmesser von 30 mm und ist mit einer Wave Guide verbunden. Anstatt eine passive Frequenzweiche zu verwenden, werden die Übergangsfrequenzen der beiden Treiber mithilfe eines DSPs aktiv harmonisiert. Die höchsten Frequenzen des Klangspektrums werden dann mithilfe eines nach oben abstrahlenden Air-Motion-Transformers (AMT) ergänzt. Der natürliche Effekt des nach oben zeigenden AMT ist ein räumlicheres Hörerlebnis und ein breiterer Sweet Spot.

    Beim ersten Höreindruck schien es mir, als würde ich ein Kino betreten, während der Film bereits läuft. Die Musik klang so groß und direkt, wie man es von einem Kinoerlebnis erwarten würde. Der Klang hatte eine gewisse Direktheit und Robustheit, die mich zunächst anzog. Die Platzierung der Lautsprecher so nah am Boden und in den Ecken des Raums erschwerte jedoch das analytische Zuhören. Immer war jemand mit dem Kopf im Weg und verdeckte einen der Kanäle. Und die Sitze in der ersten Reihe befanden sich relativ in der Mitte des Raums, wo Bassfrequenzen dazu neigen, sich gegenseitig auszulöschen. Ich nahm mir daher vor, mir diese Lautsprecher noch einmal anzuhören, wenn sie in einer geeigneteren Umgebung verfügbar sind.

    Technische Daten: Lyravox KARLOS

    Design and Drivers

    • Configuration: 2-way system with an additional top-firing ambience tweeter.
    • Midwoofer: 10-inch (26 cm) aluminum driver by ScanSpeak®, modified for enhanced performance.
    • Front tweeter: 30 mm inverted ceramic dome tweeter, custom-designed by Accuton® for Lyravox.
    • Ambience tweeter: Top-firing AMT (Air Motion Transformer) L50, enhancing spatial sound characteristics.

    Amplification and Processing

    • Amplifiers: Each speaker houses two Class D amplifiers (4th generation NCore®), delivering a total of 500 W per speaker.
    • Digital Signal Processing (DSP): High-resolution DSP for precise crossover management, time alignment, and room equalization.

    Inputs and Connectivity

    • Analog Inputs: Balanced XLR and unbalanced RCA.
    • Digital Inputs: AES/EBU (XLR), S/PDIF (coaxial RCA), and optical (Toslink).
    • User Interface: Solid aluminum infrared remote control for standby, mute, volume, source selection, and sound presets.

    Physical Specifications

    • Dimensions: (W)40 cm x (H)70 cm x (D)18.5 cm; with stand: (W)40 cm x (H)87.5 cm x (D)37 cm
    • Weight: Approximately 22 kg per speaker.
    • Finish: Standard finish in Brilliant Interior White with an ultra-smooth matte coating (NCS-S 0500N). Custom colors and finishes are available upon request.

    Additional Features:

    • Raumanpassung EQ: Integrierter parametrischer Equalizer für raumspezifische akustische Anpassungen, der eine optimale Klangleistung in verschiedenen Umgebungen gewährleistet.
    • Aktive/digitale Mehrkanalverstärkung: Die direkte Verstärkung der Lautsprechertreiber eliminiert Verzerrungen und Phasenverschiebungen, die bei herkömmlichen passiven Frequenzweichen auftreten.
    • Optimierte Gehäusekonstruktion: Hergestellt aus hochdichter Faserplatte (HDF) mit interner Versteifung und Mehrkomponenten-Dämpfung zur Minimierung von Resonanzen.

    Der KARLOS ist für Räume von 20 bis 50 Quadratmetern ausgelegt und bietet einen Frequenzgang von 28 Hz bis 28.000 Hz, je nach Raumakustik. Die Kombination aus fortschrittlicher Treibertechnologie, ausgefeilter Verstärkung und sorgfältigem Gehäusedesign sorgt für ein überzeugendes und beeindruckendes Hörerlebnis.

    EMT 928 (2022)

    Der hier gezeigte EMT 928 ist die Neuauflage eines Klassikers der Branche. Der ursprüngliche EMT 928 war ein professioneller Plattenspieler, der 1971 von Elektromesstechnik Wilhelm H. Franz K.G. (EMT) eingeführt wurde. Er war ein Sonderling in der Produktpalette von EMT, da er das einzige riemengetriebene Modell war und in Zusammenarbeit mit Thorens entwickelt wurde. Er basierte grundlegend auf dem Thorens TD125. Der EMT 928 wurde für den Einsatz im Studio entwickelt und zeichnete sich durch ein kompaktes und leichtes Design aus, wodurch er sich für mobile Rundfunkanwendungen eignete.

    Im Jahr 2022 stellte EMT seinen EMT 928 II vor, eine Neuinterpretation des Originals. Dieses aktualisierte Modell behält das Riemenantriebssystem bei – als Hommage an seinen Vorgänger – enthält aber einige zeitgemäße Verbesserungen: Insbesondere verfügt er über eine unabhängige Batterieversorgung, die eine Wiedergabe von über 40 Stunden ermöglicht und gleichzeitig Störungen durch das Stromnetz eliminiert. Das Chassis ist aus Aluminium präzisionsgefertigt und ruht auf vier entkoppelten, kugelförmigen Füßen. Der 5,5 kg schwere Plattenteller wird von einem modernen 20-Watt-Motor in Kombination mit einer hochpräzisen Regelschleife angetrieben, die eine schnelle Beschleunigung und eine gleichmäßige Geschwindigkeit innerhalb enger Toleranzen gewährleistet.

    Ich hatte nicht die Gelegenheit, den Plattenspieler auf der Messe in Aktion zu erleben, doch sein schlankes Design hat mich optisch überzeugt, insbesondere, wenn er auf dem dazugehörigen Phono-Vorverstärker mit der gleichen Chassisform gestapelt ist. Was für eine verrückte Welt wird das erst sein, wenn solche top-modernen High-End-Ikonen auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sind. Das wird sicherlich noch spannender sein, als die Geräte, die preisbewussten Gebrauchtkäufern heute zur Verfügung stehen.

    Technische Daten: EMT 928 II

    • Platter speeds: 33⅓, 45, and 78 RPM
    • Wow and flutter: ±0.07% (IEC 386)
    • Rumble: -85 dB (IEC 98)
    • Speed-up time: 10, 12, or 20 seconds, depending on the speed
    • Battery duration: 30-40 hours
    • Dimensions: (W)48 cm x (D)34 cm x (H)10 cm
    • Weight: 23 kg
    • Output terminal: RCA, with a separate tonearm ground
    • Tonearm compatibility: Prepared for EMT 9-inch
    • Tonearm mounting distance: 215-245 mm

    Acapella (Harlekin 2)

    „Solide" und „vollendet“ sind zwei Adjektive, die mir in den Sinn kommen, wenn ich an meine Hörerfahrung mit der Harlekin 2 auf dieser Messe denke. Der Lautsprecher ist in der Lage, jederzeit und in beliebiger Lautstärke lebensechte Musikereignisse zwischen Ihren Ohren einzupflanzen. Acapella-Lautsprecher sind ein Fels in der Brandung, wenn es um eine verlässliche Präsentation inmitten von Chaos geht, eine Eigenschaft, die mich für lange Zeit auf meinem Sitz festnagelte. Aber, wie funktioniert das?

    Zum Teil mag es an der Treibertechnologie liegen, an der Erfahrung des Unternehmens bei der Herstellung ungefärbter Hornlautsprecher. Vielleicht ist es das Resonanzmanagement, das hier eine Rolle spielt. Vielleicht auch liegt es an ihrem Ursprung in Duisburg, wie Richard Rudolph vermutete. Was auch immer es sein mag, die Harlekin 2 sind überraschend effektiv darin, Musik zum Leben zu erwecken, und – alles in allem – sind es diese Lautsprecher, die ich mit nach Hause genommen hätte, wenn der Kauf von Lautsprechern an diesem Tag meine Mission gewesen wäre.

    Technische Daten: Acapella Harlekin 2

    • Type: 2-way vented floor-standing speaker
    • Frequency Response: 20 Hz – 20,000 Hz
    • Mid-woofer: 1 x 254 mm (10")
    • Tweeter:1 x 43 mm (1.7") dome with hyper-spherical horn
    • Crossover frequency: 2 kHz
    • Sensitivity: 91 dB / 1 W / 1 m
    • Impedance: 8 Ohms
    • Dimensions : (H)120.5 cm x (W)29.5 cm x (D)46 cm
    • Weight: Approximately 75 kg (each)

    FINAL AUDIO

    Als ich diesen Raum betrat, wurde ich zufällig von vier Herren begleitet, die noch nie einen elektrostatischen Lautsprecher gehört hatten. Sie liefen ungläubig um die hohen Lautsprecher herum und sagten, dass ihnen der Klang und die Räumlichkeit sehr gut gefielen. Und ich wiederum hatte noch nie den Klang eines nicht-hybriden elektrostatischen Lautsprechers gehört. Denn meine Martin-Logan-Lautsprecher verwenden einen herkömmlichen dynamischen Tieftöner in einem geschlossenen Gehäuse, um im unteren Frequenzspektrum Arbeit zu leisten.

    Auch ich war vom hochauflösenden und souveränen Klang der FINAL 15+ Lautsprecher begeistert und überrascht, wie gut sie doch Bassfrequenzen wiedergaben, obwohl sie sich offensichtlich nur eingeschränkt bewegen konnten. Sie klangen agil, klar und druckvoll. Was mir jedoch etwas fehlte, war der breitere Abstrahlwinkel der Martin Logans, die eine gebogene Abstrahlfläche haben. In diesem Sinne verbreitete sich die Musik der FINAL 15+ ähnlich wie die von den zuvor beschriebenen Maggies. Das ist an sich kein schlagendes Argument gegen die Lautsprecher, denn die Geschmäcker sind verschieden. Doch es bleibt ein Unterschied, über den man sich im Klaren sein sollte.

    Technische Daten: FINAL AUDIO Model 15

    • Frequency Response (±3 dB): 45 Hz – 23,000 Hz
    • Horizontal Dispersion: 20°
    • Sensitivity: 88 dB
    • Impedance: 4 ohms; 3 ohms at 20,000 Hz Dimensions:
    • Panel: (H)203 cm x (W)36.6 cm, bottom / 30 cm, top
    • Footplate: (L)40 cm x (W)42.9 cm
    • Weight: 18 kg (each)
    • Transducer: Super linear electrostatic transducer
    • Recommended power: 30 to 200 WPC
    • Components: Custom-made C core transformer
    • Inputs: Custom 2-way binding posts

    Symphonic Line

    Treten Sie in Raum 202 ein und treffen Sie den Urvater der High End Audioszene persönlich. Denn vieles von dem, was wir heute als High End bezeichnen, nahm seinen Anfang mit Rolf Gemein und den weiteren Gründern der High End Society. Hier liegt der Ursprung der berühmten High End-Messe (2025 noch in München, demnächst in Wien) und auch der Ursprung der Norddeutschen HiFi-Tage. Gemein erinnert sich an den Gründungsmoment der Gesellschaft als archetypisches Ereignis, das von einem Geist und einer Energie getragen wurde, die allen Beteiligten sofort klar machten, dass etwas Bedeutsames geschehen war.

    Mit zwei unprätentiös wirkenden Symphonic Line „RG5 Reference“-Lautsprechern zur langen linken Wand des Raums und Rolf Gemein auf einem Stuhl in der gegenüberliegenden rechten Ecke sitzend, strahlt Raum 202 spürbar akustische Wärme aus und wirkt einladend. Der Verstärker, der die Lautsprecher antreibt, ist ein Symphonic Line „Kraftwerk MK3“, der seine feinen Signale von einem Symphonic Line „La Musica MK3“ CD-Player erhält. Alle Komponenten, von der Steckdose bis zu den Lautsprechern, stammen von der gleichen Firma und wurden vom Meister selbst geprüft und bestätigt.

    Der erfahrene Gründer von Symphonic Line wählt herausragende Aufnahmen von den 50er Jahren bis heute aus und erklärt mit seiner ruhigen Stimme die besonderen Momente, die in jeder Aufnahme eingefangen sind. Die zwölf Plätze im Raum sind tagsüber meist besetzt, und die Besucher müssen oft warten, bis sie an der Reihe sind. Wenn ich mich umschaue, sehe ich, dass viele Besucher ihre Augen geschlossen haben, während sie die Musik genießen. So ein Messetag ist anstrengend, und Orte der Entspannung sind selten. Ich hoffe deshalb, dass keiner der Hörer vor Glückseeligkeit einschläft und damit die Wartezeit für alle anderen unnötig verlängert. Musik und die Anekdoten um sie herum stehen hier im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, denn die Anlage selbst verlangt sie nur in den wenigen kurzen Momenten, in denen sie eine unerwartete Attacke in den Raum donnert.

    Mit Görlich-Chassis können Sie solche Attacken jederzeit erleben. In Kombination mit dem Air-Motion-Transformer „Belcanto MK2“ lassen diese besonderen Chassis die Musik so natürlich und mühelos wirken, dass man die Lautsprecher selbst darüber leicht vergessen kann. Die Stimme steht im Mittelpunkt und die Instrumente sind perfekt um sie herum positioniert, bis ein überraschender Schlagzeug-Beat auftaucht, der sich einfach vom Rest abhebt. Die Augen sind einen Moment lang geöffnet, die Leute schauen sich um und fragen sich: „Hast du das auch gehört?“. Ich verließ den Raum mit einem insgesamt zufriedenen Gefühl und überließ meinen gerade frei gewordenen Platz dem nächsten Zuhörer, der auf dem Gang wartete.

    WESTLYD

    Ein erfrischendes Design für einen fähigen Rock- und Pop-Lautsprecher, der mühelos laut spielen kann. Die Klangqualität, insbesondere im Spektrum von Stimmen und bei leiserer Musik, ist zwar nicht auf dem Niveau von Tannoy und anderen etablierteren Marken, doch das muss bei dem aktuellen Preis auch nicht unbedingt sein.


    Digitising Records
  • 32. Raumakustische Maßnahmen

    32. Raumakustische Maßnahmen

    Veröffentlicht: 23.10.2024

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    HiFi-Anlagen finden in der Regel in den Wohn- und Lebensräumen der Familie ihren Platz. Ihre Aufstellung berücksichtigt dabei sowohl akustische als auch praktische und optische Ansprüche aller Mitbewohner. Denn schließlich will der Lebensraum alltagstauglich gestaltet sein. Manche HiFi-Anlagen dienen der Unterhaltung im Wohnzimmer, andere sind Teil einer Mehrkanal-Heimkinoanlage. Audiosysteme können einen geselligen Abend im Esszimmer untermalen oder die Zeit im Arbeitszimmer kurzweiliger machen. Manche sind Teil einer Schlafzimmerausstattung oder stehen im Kinderzimmer. Viele Haushalte haben überhaupt nur einen großen Wohnbereich, der für alles genutzt wird, vom gemeinsamen Kochen bis zur Unterhaltung. Tatsächlich können und möchten sich nur sehr wenige Haushalte den Luxus leisten, einen kompletten Raum, oder gar eine ganze Etage, dem Musikhören zu widmen. Und von denen, die dies tun, haben nur sehr wenige ihr Haus für den Zweck dieses Raumes ausgewählt oder entworfen. Ja, tatsächlich ist HiFi heutzutage oft das Letzte, worauf ein Hauskäufer Rücksicht nimmt.

    

Dennoch, als Sabina und ich auf der Suche nach einem Zuhause für unsere Familie durch Norddeutschland reisten, stand ich die längste Zeit in diesem kathedralenartigen leeren Raum unter dem Dach unseres heutigen Zuhauses und klatschte ungläubig in die Hände, weil mich auf jedes Klatschen erneut eine sagenhafte Stille als Resonanz entzückte. „Ich will diesen Raum haben!“, dachte ich. „Wir brauchen dieses Haus für unsere Familie, für die Sprachschule und natürlich für meine weiteren Audio-Erkundungen.“ Damals baumelte die Glaswolle-Dämmung aus den frühen 80er Jahren noch in großen Bahnen von der Decke, und der Boden bestand aus einer einzigen Schicht abgenutzter Holzbretter mit klaffenden Spalten dazwischen.



    Erste Vorstellung des Hörraums im Sommer 2023
    Das Video of YouTube

    Von Beginn an war klar, dass wir diesen großartig klingenden Raum nicht in seinem ursprünglichen, unfertigen Zustand belassen konnten. Die unvollständige Dämmung führte zu erheblichen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, Sommer und Winter. Der Wind blies unbehelligt durch die alten Schindeln und trug Staub und Insekten mit ins Haus. Meine Herausforderung sollte darin bestehen, dieses wilde Biest zu zähmen, ohne ihm gleichsam seinen empfindsamen Geist zu brechen. Dazu musste ich zunächst herausfinden, weshalb der ursprüngliche Raum für akustische Zwecke so hervorragend geeignet war, und sicherstellen, dass ich diese Eigenschaften beibehielt und weiter darauf aufbaute. Ich begann erneut damit, mich in Sachen Raumakustik zu informieren und stellte fest, dass es einige Standards gab, die unser Raum von seinem Wesen heraus bereits erfüllte.



    Zum einen hatte der Hörraum fast keine parallelen Wände, welche die spezifischen Resonanzen erster, zweiter und dritter Ordnung akzentuiert hätten. Stattdessen waren die Seitenwände fast drei Meter hoch und ab einer Höhe von etwa einem Meter bis hin zum Dach in einem Winkel von 45° nach innen geneigt. Die Dachstruktur selbst wurde von freiliegenden Holzbalken getragen und mit zahlreichen unebenen Nut- und Federbrettern dazwischen bekleidet. Eine der wenigen geraden Wände entlang der Seite bestand aus unverputzten roten Ziegelsteinen. Der mittlere Teil des Daches hatte eine leichte Kuppelform, die in ihrer Mitte um 30 cm höher ragte als an seinen Rändern. Es gab jede Menge Stellfläche, um Lautsprecher entsprechend ihren akustischen Anforderungen anzuordnen, und erstmals auch genügend Platz für mich, um beim Aufbau hinter jedes HiFi-Rack zu treten. Das bedeutete, dass ich im Bedarfsfall von allen Seiten auf meine Anlagen zugreifen und auf diese Weise gewährleisten konnte, dass sich die Signalkabel nicht versehentlich kreuzten.



    Zunächst zog ich einen Akustikexperten zu Rate, um den besten Ausbau für den Raum zu gewährleisten, war jedoch der Meinung, dass seine bevorzugte Kombination aus Dämmung und Estrich für die Struktur des alten Gebäudes zu schwer sein würde. Anstatt also Estrich zu gießen und die Höhen zu nivellieren, verlegte ich eine 30 mm starke Schicht OSB-Platten, die wir im Anschluss mit Teppichboden bedeckten. Es war mir wichtig, die strukturelle Integrität unseres Gebäudes zu erhalten, um Risse im Mauerwerk zu vermeiden. Dies bedeutete jedoch auch, dass ich Mittel finden musste, die Resonanzen zu dämpfen, die direkt durch die Lautsprecher in Richtung Boden abgeleitet wurden. Ich fand heraus, dass 38 kg schwere Gehwegplatten aus Beton, unter jedem Lautsprecher platziert, ähnlich wie Estrich wirken würden. Gleichzeitig ermöglichten mir die Platten, die Spikes der Lautsprecher direkt auf den Beton zu setzen, um dadurch eine größere strukturelle Stabilität zu erreichen. Dadurch verbesserten sich die Klangbühne und die Klarheit erheblich, und die Bodenresonanz wurde um etwa 50 % reduziert.



    Ich hatte gelesen, dass effektive akustische Maßnahmen ein Gleichgewicht zwischen Absorption, Diffusion und eventuell zusätzlich Bassfallen erfordern, um Reflexionen, stehende Wellen und Nachhallzeiten zu bekämpfen. Ich begann damit, eine möglichst lineare Positionierung für jedes Lautsprecherpaar und für die entsprechende Hörposition zu ermitteln. Dazu benutzte ich die Berechnungstabellen für Raummoden, die mir Peter Englisch zur Verfügung gestellt hatte. Ich richtete mein UMIK-1-Messmikrofon mit REW-Software ein, um die Charakteristik der Lautsprecher und die Nachhallzeiten des Raums über das Frequenzspektrum von 20-20.000 Hertz zu messen, so wie sie von der Hörposition aus wahrgenommen werden. Manchmal heißt es, dass eine Bedeckung von 30 % der Wandfläche mit absorbierenden Materialien einen relativ natürlichen Klangeindruck vermittelt. In Fällen, in denen typische Haushaltsmittel, wie Bücherregale, Pflanzen, usw., nicht verwendet werden können, sind auch professionelle Schallabsorber aus dem Fachhandel eine Option. 



    Im Allgemeinen sollten die absorbierenden Materialien immer dort angebracht werden, wo die Schallwellen der Lautsprecher direkt von den Wänden und von der Decke in Richtung der Hörposition reflektiert werden. Diese Stellen können zum Beispiel ermittelt werden, indem ein Spiegel parallel zu diesen Oberflächen bewegt wird, bis darin die Lautsprecherchassis von der Hörposition aus sichtbar sind.

    Zur weiteren Beruhigung der Akustik in unserem Studio nutzte ich die offenen Balken des Raums, um daran schwere Vorhänge in den Ecken und an beiden Seitenwänden entlang zu befestigen. Anstatt diese jedoch offen hängen zu lassen, raffte ich sie mit einem Seil zu großen, weichen Säulen zusammen. Dadurch wurde die Nachhallzeit verringert und Gespräche im Raum wurden zu einem noch angenehmeren Erlebnis.



    Statt der sonst üblichen Dachfenster verfügte unser Hörraum nur über kleinere Öffnungen, die mit 30 x 30 cm Elementen aus Plexiglas abgedeckt waren. Diese stellten weniger ein akustisches Problem dar, doch es gab ein 120 x 60 cm großes Fenster zum angrenzenden Kontrollraum, welches einige scharfe Reflexionen verursachte. Ich installierte eine Jalousie aus Holzstreifen, um die Rückreflexionen der Glasscheibe zu zerstreuen. Als ich mich anschließen hinsetzte, um mir das Ergebnis anzuhören, konnte ich immer noch wahrnehmen, dass ich mich in einem großen Raum befand. Ich vermutete, dass die wenigen geraden Wände ausreichten, um diesen Effekt zu verursachen. Ich beschloss deshalb, an den geraden Wänden Absorberelemente zu installieren.



    Da wir gerade erst unser Haus gekauft und komplett renoviert hatten, sah ich mich gezwungen, eine möglichst kostengünstige Lösung für Absorber zu finden. Bei meiner Recherche traf ich auf Michael Wynnes YouTube-Kanal „In the Mix“, in dem er in einem Videobericht den Bau von 1210 x 610 x 100 mm großen Akustik-Panels (bestehend aus Holz, Dämmstoffen und Stoffbespannung) beschreibt. Für meinem Nachbau verwendete ich Jutematten (Dichte 45-50 kg/qm) aus recycelten alten Bohnen- und Kaffeesäcken, um speziell die Reflexionen im Hochtonbereich und in den Mitten zu dämpfen. Geschredderte Jute ist zwar eine preiswerte Wahl, hat aber auch einige Nachteile: Der Dämpfungsfaktor ist zwar akzeptabel, doch ganz sicher nicht auf dem Niveau professionellerer Lösungen wie Basotect (zum Vergleich: Steinwolle 50-200 kg/qm). Außerdem rochen meine Panels anfangs unangenehm nach Mäusekot. In meiner Jugend besuchte ich einst meinen Onkel beim Bayerischen Rundfunk und hatte beim Vorbeigehen an einer Studiotrennwand aus Akustikpanel das Gefühl, physisch in ein Vakuum gesaugt zu werden. Eine derart dramatische Wirkung habe ich bei meinen DIY-Absorbern nicht feststellen können.



    Um den Raum zusätzlich zu beruhigen, kaufte ich vier große, buschige Pflanzen und stellte sie entlang der Seitenwände auf. Da die Pflanzen in dem Hörraum aufgrund der kleinen Fensterfläche kaum natürliches Sonnenlicht abbekommen würden, fiel mein Wahl auf Kunstpalmen. Aus akustischer Sicht macht es keinen Unterschied, ob eine Pflanze organisch gewachsen ist oder aus Kunststoff besteht. Kunstpflanzen haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie keinen schweren Topf mit Erde benötigen und deshalb leicht an verschiedene Positionen im Raum manövriert werden können, um dort akustische Schwierigkeiten zu kompensieren. Um die Raumreflexionen an der Hörposition weiter zu reduzieren, wählte ich große IKEA Ohrensessel mit hohen und absorbierenden Rückenlehnen. Diese dienen dazu, die Menge des direkten Schalls proportional zu erhöhen.



    Da die Anwesenheit von Schallwellen auch die Möbelstücke im Raum anregt, insbesondere wenn der Boden aus Holz besteht, wählte ich HiFi-Racks, die Vibrationen absorbieren können, ohne diese an die Geräte weiterzugeben. In diesen Racks wird jede HiFi-Einheit separat auf einem Regalboden positioniert, der für sich auf Spikes steht. Die hohlen Stahlbeine des Racks werden mit stabilisierendem Quarzsand gefüllt, um akustische Schwingungen innerhalb der Struktur zu absorbieren. HiFi-Geräte mit großen Transformatoren werden durch ein separates Rack von den empfindlichen Antriebseinheiten getrennt, um eine korrekte Wiedergabe des Quellmaterials ohne externe Einflüsse zu gewährleisten. Die Racks stehen auf Stahlspikes, die über 4 mm dicke Filzpads vom Boden entkoppelt sind. Filz ist eine chaotische Struktur und verhindert, dass vom Fußboden kommende Erschütterungen die Antriebseinheiten beeinträchtigen.



    Die Summe meiner Maßnahmen führt in unserem Hörraum zu sehr brauchbaren Ergebnissen. Die Höhen und Mitten klingen präzise, lebendig und natürlich, ohne dass eine Frequenz überbetont wird. Stimmen klingen voll und unglaublich echt und erzeugen eine Gänsehaut. Instrumente werden von den Lautsprechern separiert und in ihren korrekten Dimensionen und Klangfarben wiedergegeben. Die Musik ist von einer überlegenen Ordnung. Bässe klingen überwiegend neutral bis trocken, mit vielen Schattierungen und Nuancen, es sei denn, sie treffen die exakte Resonanzfrequenz des Fußbodens. Zum Zeitpunkt des Schreibens ist dies das einzige verbleibende Manko, das ich in meinem Hörraum feststellen kann. Wie so oft im Leben ist dies ein Zugeständnis an unser Budget für die Hausrenovierung. Es könnte sich lohnen, in Zukunft mit Bassfallen und Deckensegeln zu experimentieren, um zu prüfen, ob sich diese positiv auf die verbleibende Resonanz auswirken.

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