Isolierender Übertrager (Cinch)

5.2.2023

Autor: Karsten Hein

Kategorie: Gear & Review

Tag(s): Accessories

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Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

Unterschiede im Massepotential zwischen den Geräten spielen eine große Rolle bei der Klangformung einer HiFi-Anlage. Wenn die Massepotentiale zweier oder mehrerer HiFi-Geräte, die über Cinch/RCA oder über Lautsprecherkabel verbunden sind, nicht exakt gleich sind, führt dies zu einer Homogenisierung der Potentiale über die Cinch/RCA-Verbindungen. Die Auswirkungen können von einem 50/60-Hz-Brummen bis hin zu einer Neigung des resultierenden Klangs zu grell, hart und unangenehm reichen.

Erdungspotentiale variieren häufig, wenn HiFi-Geräte an Steckdosenleisten angeschlossen werden, die nicht für den Betrieb von HiFi-Geräten ausgelegt sind, wenn die Polarität der Stecker nicht optimiert wurde, wenn einzelne Geräte an ein externes Netz, wie z.B. ein Kabel- oder Radionetz, angeschlossen sind, oder wenn sie an eine Wandsteckdose angeschlossen sind, die vom Hauptsystem entfernt gelegen ist. Während kleine Unterschiede im Erdungspotenzial eine Zeit lang unbemerkt bleiben können, profitieren die empfindlichen Audiosignale jeder HiFi-Anlage von einer nahezu perfekten Erdung.

Als ich unser System, bestehend aus den elektrostatischen Lautsprechern Martin Logan SL-3, der Endstufe Hafler XL-280, dem Vorverstärker DB1 von DB Systems, dem Radiotuner Nikko FAM 600, dem CD-Spieler Rega Pant 2000, dem Plattenspieler Sansui SR-525 und dem Apple TV mit HDMI-zu-Cinch/RCA-Audioextraktor, zum ersten Mal aufstellte, wusste ich zwar, dass ich ein paar sinnvolle Komponenten gefunden hatte, was ich jedoch nicht wusste, war, dass ich zeitgleich auch ernsthafte Erdungsprobleme produziert hatte.

Das Resultat war ein unangenehmes Brummen aus den Lautsprechern, das ich auch durch Optimierung der Polarität der Netzstecker nicht beseitigen konnte. Erst nach einigen Wochen des Testens und Hörens begriff ich, dass die Netzteile für die Hochspannungsversorgung der Martin Logans in dieselbe Steckdose wie die anderen Geräte unseres Systems gesteckt werden mussten. Auf diese Weise konnte das Brummen um etwa 33 % reduziert werden. Ein weiterer Brummfaktor war die Hausantenne, die an unseren Nikko-Radio-Tuner angeschlossen war. Ich kaufte daraufhin einen Adapter zur physikalischen Entkopplung der Antenne. Dadurch verringerte sich das hörbare Brummen in unserem System um weitere 33 %. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nur noch ein leichtes Rauschen hören, wenn ich meine Ohren direkt an die Lautsprecher hielt, was ich für normal für unsere HiFi-Anlagen hielt...

...bis ich vor ein paar Tagen die Röhren unserer Dynaco PAS-4 Vorstufe wechselte. Beim erneuten Anstecken der Cinchverbindungen hielt ich eine Hand auf das Gehäuse des Dynaco-Vorverstärkers und die andere auf den Chinch-Stecker, der zum Audio-Extraktor unseres Apple-TVs führte. Dabei spürte ich plötzlich ein starkes Kribbeln in der Hand. Ich habe den Strom nicht gemessen, doch allein vom Gefühl her würde ich sagen, dass er oberhalb von 100 Volt lag. Ich konnte es kaum glauben und berührte den Cinch-Stecker erneut mit exakt demselben Ergebnis. Von der Position des Apple TV zu unserer HiFi-Anlage liefen etwa 12 Meter Cinch/RCA-Kabel zum anderen Ende des Raums, da ich die Möglichkeit, auch Filmton abspielen zu können, immer nur als notwendiges Übel betrachtet hatte.

Ohne das Apple TV, den Audioextraktor und den Acer DLP-Projektor angeschlossen zu haben, war unser HiFi-System totenstill, obwohl unsere Hafler XL-280 Endstufe auf volle 145 Watt Verstärkung eingestellt war. Wenn jedoch alle unsere Videogeräte an den Cinch/RCA-Eingang unseres Dynaco-Vorverstärkers angeschlossen waren, kehrten die verbleibenden 33% Brummgeräusche zurück und blieben unabhängig von der gewählten Musikquelle bestehen. In Anbetracht des Umfangs meines Blogs und meines bestehenden Wissens über die Bedeutung von Massepotentialen, fragte ich mich, wie es möglich war, dass ich diesen Störfaktor so lange übersehen hatte. Es musste mit der geringen Sorgfalt zu tun haben, die ich dem Thema Video zu widmen bereit gewesen war.

Auf der Suche nach einer Lösung stieß ich auf Erdschleifenisolatoren, die direkt in den Pfad einer Cinch-Verbindung eingebracht werden konnten. Wie ich gelernt habe, ist der Isolator ein Transformator mit zwei gleichen Spulen, von denen die primäre als Induktor und die sekundäre als Empfänger fungiert. Nachdem ich bereits einige Erfahrungen mit XLR-Geräten, optischen Verbindungen und Wandlern gesammelt hatte, war ich zunächst skeptisch, ob ein preislich erschwingliches Gerät überhaupt in der Lage sein würde, mein Problem zu lösen, ohne gleichzeitig den Klang hörbar zu verwässern und somit die Freude am audiophilen Hören zu vermiesen. Ich beschloss daher, zunächst ein preiswertes Gerät mit akzeptablen Werten auszuprobieren.

Ich entschied mich für einen Ground Loop Isolator der Marke "Sinus Live", der von der deutschen profihifi Vertriebsgesellschaft m.b.H. in Kaltenkirchen, einem Importeur von HiFi-Geräten nach Deutschland, verkauft wurde. Mir gefiel die Tatsache, dass dieses Gerät in einem unprätentiös wirkenden Gehäuse daherkam, das nicht als High-End gekennzeichnet war. Die Kabel schienen von anständiger Qualität zu sein, und die Stecker waren aus blankem Metall mit einem geteilten Mittelstift und einem geteilten Außenring. Während sich eine Vergoldung (entgegen der landläufigen Meinung) aufgrund der zusätzlichen Materialübergänge meist negativ auf den Klang auswirkte, machten ein geteilter Zapfen und ein nicht-geschlossener Ring durchaus Sinn. Mir gefiel auch die massearme Bauweise der Stecker.

Nachdem ich den Sinus Live Ground Loop Isolator ein paar Tage lang gehört hatte, konnte ich feststellen, dass ich mit dem klanglichen Ergebnis durchaus zufrieden war. Der Isolaror konnte nicht nur das Brummen in unserem System vollständig stoppen, er nahm auch nichts von dem vertrauten Charme des Musikhörens oder Filmeschauens auf unserem Apple TV weg. Ich hätte das Gerät gerne auch mit vollständigen Spezifikationen vorgestellt, doch bisher konnte ich diese nicht finden. Falls profihifi in der Lage ist, mir die technischen Daten zur Verfügung zu stellen, werde ich sie unterhalb dieses Artikels ergänzen.

Technische Daten:

  • Typ: Erdungsisolierung für Chinch/RCA-Verbindungen
  • Prinzip: zwei Trenntransformatoren
  • Anzahl der Kanäle: zwei (Stereo)
  • Übertragung: Induktion
  • Frequenzbereich (-3 dB): 2 - 20.000 Hz (?)
  • Line-Eingang: 2x Cinch/RCA (Buchse)
  • Line-Ausgang: 2x Cinch/RCA (Stecker)
  • Abmessungen: (L) 70mm, (B) 50mm, (H) 34mm
  • Land der Herstellung: China
  • Jahr(e): ca. 2000 - 2023
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