High Fidelity

Wie klingt eigentlich Musik?

Ich denke, jeder wird zustimmen, dass es etwas Besonderes ist, einer Live-Musikdarbietung zu lauschen, sei es in einem Aufnahmestudio, einem Jazzclub oder einem Live-Konzert. Der Klang der gespielten Instrumente vermischt sich mit der Atmosphäre des Ortes und vermittelt das unverwechselbare Gefühl, dass alles möglich ist. In der High Fidelity versuchen wir, so viel wie möglich von diesem authentischen Gefühl zu erhalten. Doch unabhängig davon, wieviel Geld wir ausgeben, ist das Ergebnis, das wir in unseren Häusern erreichen, zumeist deutlich schlechter. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass unser System als solches fehlerhaft ist oder gar, dass wir uns nicht leisten könnten, was nötig ist, um die Musikalität des Originalereignisses zu erhalten.

In einer typischen häuslichen Umgebung haben viele Faktoren einen deutlichen Einfluss auf die Klangqualität, die wenig oder gar nichts mit den Geräten selbst zu tun haben, sondern vielmehr mit der Art und Weise, wie sie angeschlossen wurden, wo sie aufgestellt sind und mit den Eigenschaften des Raums. Die folgenden Schritte sollen einen Überblick über die Faktoren geben, die bei der Aufrechterhaltung der Klangqualität eine Rolle spielen, von der Energiequelle des Systems bis hin zur Energieversorgung des Raums.

Vom Strom bis zum Lautsprecher

  • 1. Die Stromquelle

    1. Die Stromquelle

    Veröffentlicht: 26.4.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Das musikalische Potenzial eines jeden Hifi-Systems basiert auf elektrischer Energie. Deshalb ist diese auch ein guter Ausgangspunkt für die Planung unseres Systems. Je nach Zeit und Aufwand, den wir zu investieren bereit sind, könnten wir damit beginnen, den vorhandenen Automaten im Sicherungskasten durch eine träge Sicherung zu ersetzen und ein eigenes Stromkabel von dort bis hin zu unserem Hifi-System zu führen.

    Verzerrungen, die in einem Stromnetz auftreten, können gemessen und z.B. mit einem Oszilloskop abgebildet werden. Sie stammen aus verschiedenen Quellen, z. B. von Dimmern und Transformatoren in LED-Leuchten, von der ortsansässigen Industrie, von Kühlschrankkompressoren, von Schaltern, WiFi-Netzwerkenm, usw.

    Das Bild zeigt Messungen, die in unserer Wohnung durchgeführt wurden. Die Spitzen zeigen den Grad der Verzerrungen und Störungen, wie oben beschrieben. Da wir zur Miete wohnen, hatte ich nicht den Luxus, ein eigenes Kabel zu verlegen. Aber ich habe die Steckdose mit den geringsten Verzerrungen aufgespürt und von dort aus ein 2,5mm Hausinstallationskabel verlegt. Diese Art von Kabel ist zwar nicht dafür gedacht, bewegt zu werden, doch ich habe es in einem Kabelkanal installiert, um es in fester Position zu halten und vor Abnutzung zu schützen.


  • 2. Die Stromverteilung

    2. Die Stromverteilung

    Veröffentlicht: 27.4.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Sobald wir eine weitgehend unbelastete Stromquelle für unser Hifi-System identifiziert haben, besteht die nächste Herausforderung darin, den Strom auf separate Audiogeräte zu verteilen. Hifi-Einzelbausteine klingen zwar nicht unbedingt "besser" als ihre hochwertigen, kombinierten Pendants, doch haben Einzelbausteine den Vorteil, dass sie auch ohne den Einsatz von Klangreglern "spätere Kalibrierungen" bei der Anpassung eines Systems an den Raum, den bevorzugten Musikstil und den individuellen Geschmack ermöglichen.

    Bei den mit Strom zu versorgenden Bausteinen kann es sich z.B. um einen CD-Player und einen Plattenspieler, einen DAC, einen Audiostreamer, einen Vorverstärker, einen Leistungsverstärker und möglicherweise weitere Geräte handeln. Eine Steckdosenleiste für Audioanwendungen ist dabei so konzipiert, dass Unterschiede im Erdungspotential zwischen den Geräten minimiert werden, was zu einem ungestörten Stromfluss führt. Solche Steckdosenleisten gibt es in vielen Formen und Preiskategorien.

    Für meinen eigenen Low-Budget-Aufbau habe ich mir einen gebrauchten Audioplan PowerStar “Keksdosen”-Verteiler besorgt und drei Meter geschirmtes 2,5mm Lapp Ölflex-Netzkabel daran angebracht. Das freie Ende habe ich mit einem vergoldeten Hochleistungsstecker versehen.

    Nach meiner Erfahrung brauchen alle Kabel, auch Netzkabel, eine gewisse Einlaufzeit, bevor sie ihr volles klangliches Potenzial entfalten können. Noch nie habe ich ein neues Kabel angeschlossen, das nicht innerhalb der ersten drei Tage seine Wirkung auf die Musik drastisch verändert hat.

    Neben der korrekten Phasenlage für den Ausgleich von Erdpotentialen kann auch die Position eines Steckers im Verhältnis zu den übrigen Komponenten in der Steckdosenleiste einen klanglichen Unterschied ausmachen. Die traditionelle Reihenfolge lautet: Endstufe, Vorverstärker, Plattenspieler gefolgt vom Rest, wobei digitale Bausteine innerhalb der Leiste so weit wie möglich entfernt sein sollten. Da es jedoch keine eindeutige Regel gibt, bleibt uns nichts anderes übrig, als verschiedene Kombinationen nach Gehör selbst zu testen.


  • 3. Stromkabel

    3. Stromkabel

    Veröffentlicht: 28.4.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Unser sauberer Strom kommt von einer speziellen Hifi-Steckdosenleiste oder direkt aus der Wandsteckdose und muss von dort aus über eine typische Entfernung von weniger als 1,5m bis zu jedem unserer HiFi-Geräte geleitet werden. Und obwohl diese Entfernung im Vergleich zur Hausinstallation relativ gering scheint, ist der klangliche Unterschied zwischen einem Standard-Netzkabel und einem für den Audioeinsatz entwickelten Kabel enorm.

    Besonders bei Verstärkern und Vorverstärkern ist das Netzkabel von so großer Bedeutung für den Klang, dass wir gut beraten sind, ca. 10% des veranschlagten Gerätepreises in die Netzstecker und -kabel zu investieren. Typische Hifi-Netzkabel werden auf der Grundlage von Drähten mit 2,5mm Durchmesser entworfen. Dieser Durchmesser ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Es gibt Kabel von geringerem Durchmesser, die ebenso hervorragende Klangeigenschaften aufweisen.

    Bei meinen eigenen Vintage-Geräten sind nicht alle Kabel vom Gerät abnehmbar. Wo möglich, habe ich die Kabel an Verstärkern und Endstufen aufrüsten lassen oder getauscht. An den Hochspannungstransformatoren unserer elektrostatischen Lautsprecher habe ich die Netzkabel ebenfalls aufgerüstet und dafür gesorgt, dass auch die zuleitende Steckdosenleiste mit einem hervorragenden Netzkabel ausgestattet ist. - Vor allem bei den Endstufen haben die neuen Kabel erheblich zur verbesserten Musikalität des Systems beigetragen.


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  • 4. Filterung des Stroms

    4. Filterung des Stroms

    Veröffentlicht: 29.4.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Je sorgfältiger unser Hifi-System konzipiert wurde, desto mehr Schwachstellen in der elektrischen Versorgung werden aufgedeckt. Hochfrequente Störungen sind so ein Fehler, der in allen Haushalten in unterschiedlichem Ausmaß vorkommt. Die Störeinflüsse kommen von moderner Beleuchtung, Kommunikationsgeräten und vielen anderen Quellen.

    Hochfrequente Störungen zerstören die klangliche Integrität unseres Systems direkt an der Basis, z. B. durch Sättigung der Eisenkerne von Netzteiltransformatoren. Die akustische Auswirkung ist eine subtile Neigung des Systems zu Schärfe, technischem Klang und blechern klingenden Höhen, was zu einer frühen Ermüdung beim Hören führen kann.

    Es gibt zwar eine Vielzahl teurer Lösungen zur Bekämpfung dieses Problems, dennoch existieren auch zwei relativ erschwingliche Maßnahmen: Ferritklemmen und Shunt-Filter (auch Power Conditioner oder Rauschfalle genannt). Ich habe hervorragende Ergebnisse erzielt, indem ich je eine Ferritklemme an jedes Netzkabel und eine Klemme an das Kabel der Netzleiste angebracht habe. Um eine maximale Wirkung zu erzielen, werden die Ferritklemmen wenige Zentimeter vor dem Eintritt des Kabels in das Gerätegehäuse angebracht. Zusätzlich ist vor der Steckdosenleiste ein Power Conditioner angeschlossen.


  • 5. Phasenausrichtung

    5. Phasenausrichtung

    Veröffentlicht: 30.4.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

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    In Hifi-Foren wird zeitweise behauptet, dass die Polarität eines 240V-Steckers keine Rolle spielen sollte, da diese mit 50Hz wechsle. Dies ist jedoch nicht die ganze Wahrheit, da nur die Phase schwingt, während der Nulleiter neutral bleibt. In vielen Ländern, z.B. in den USA und in Großbritannien, wird eine Umkehrung der Pole beim Einstecken in die Steckdose gegebenenfalls durch die Verwendung von richtungsgebundenen Steckern verhindert, entweder durch einen Erdungsstift (Großbritannien) oder dadurch, dass einer der Pole größer ist (USA). Die Frage, ob die Polarität wichtig sei, ist also im Wesentlichen eine deutsche Frage, und als solche wird sie wohl nie verschwinden.

    Es gibt viele Möglichkeiten, die richtige Polarität des Steckers eines Geräts zu bestimmen. Oehlbach z.B. schlägt vor, ihren selbstentwickelten "Phaser" zu verwenden, andere bevorzugen umfangreiche Messungen bei ein- und ausgeschaltetem Gerät. Unabhängig von der angewandten Methode besteht der erste Schritt in der Verwendung eines Phasenprüfers, in der Regel ein Schraubendreher, und in der Markierung des heißen Leiters an der Steckdose. Wenn Sie eine Steckdosenleiste zur Verteilung verwenden, sollte die Phase auch hier markiert werden, z. B. mit einem weißen oder roten Marker oder mit Klebepunkten.

    Obwohl ich den Oehlbach Phaser gelegentlich verwendet habe, musste ich feststellen, dass die effektivsten Ergebnisse tatsächlich durch Ausprobieren zu ermitteln sind, indem ich meine eigenen Ohren benutze. Dazu nehme ich eine leere Steckdosenleiste und schließe nur die Geräte an, die ich mindestens zum Abspielen von Musik benötige, z.B. Plattenspieler, Vorverstärker und Endstufe. Falls sich der Phono-Vorverstärker dabei nicht im Plattenspieler, sondern im Vorverstärker befindet, spielt die Polarität des Plattenspielers keine Rolle, da der Audiosignalweg passiv ist. Auf diese Weise muss ich nur zwei Stecker auf optimales Erdpotential bringen: Vorverstärker und Endstufe. Das schränkt die Zahl der möglichen Kombinationen ein.

    Worauf man achten sollte: Wenn die Phasenlage verkehrt herum eingesteckt ist, 'klebt' die Musik an den Lautsprechern und die Phantom-Mitte (d.h. die mittlere Position, die sich aus Monosignalen in der Aufnahme ergibt, in der Regel die Position der Stimme) ist schwach ausgeprägt oder nicht vorhanden. Wenn die Phase richtig herum eingesteckt ist, erstreckt sich die Musik in den Raum hinein, wobei die Phantommitte so gut wie ein dritter Lautsprecher wahrnehmbar ist.

    Wiederholen Sie diese Überprüfung mit jedem neuen Gerät, das Sie hinzufügen, bis Sie den gewünschten akustischen Effekt erzielen. Dies wird als ‘Ausphasen’ Ihres Systems bezeichnet und ist eine interessante Etappe der Aufstellung und des Aufbaus, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Wenn Sie es aber erst einmal richtig hinbekommen und den Unterschied gehört haben, gibt es vermutlich kein Zurück mehr.

    Beim Ausphasen eines einzelnen Geräts, z. B. eines Receivers, an dem keine anderen Geräte angeschlossen sind, ist der Effekt des Ausphasens möglicherweise weniger ausgeprägt. Die Vorteile des Ausphasens haben hauptsächlich mit dem Ausgleich von Unterschieden der Massenpotentiale zwischen den Geräten zu tun.


  • 6. Vorverstärkung

    6. Vorverstärkung

    Veröffentlicht: 1.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

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    Der Vorverstärker kann durchaus als das Herzstück unseres Hifi-Systems betrachtet werden. Da zahlreiche Vorverstärker über eine eingebaute Phonostufe für MM (Moving Magnet), MC (Moving Coil) oder über beides verfügen, ist ein gewisser Verstärkungseffekt tatsächlich vorhanden, doch der Begriff bezieht sich dennoch eher auf seine Position vor dem Verstärker als auf seine Funktion. Vorverstärker dienen im Allgemeinen als Knotenpunkt, um Musiksignale von mehreren Quellen zu einem oder mehreren Endverstärkern zu leiten. Alle Vorverstärker fügen auch eine klangliche Komponente hinzu, die aufgrund ihrer zentralen Position über den Erfolg oder Misserfolg eines guten Hifi-Systems entscheidet.

    Daher ist es sinnvoll, unseren Vorverstärker mit Bedacht auszuwählen. Und tatsächlich gibt es Eckpunkte, auf die man bei der Auswahl achten sollte: 1. Die Integrität des Musiksignals kann durch Klangregler und Schalter im Signalweg beeinträchtigt werden, weshalb audiophile Geräte nur selten mit Bass-, Höhen- und anderen Reglern ausgestattet sind. 2. Netzteile können Störungen in das Signal einspeisen. Bei vielen Geräten befindet sich daher das Netzteil in einem separaten Gehäuse und die Zuleitung des Stroms erfolgt über die unkritische Gleichspannung. 3. Dünne Leiterbahnen und ungünstiges Layout der Platine können zu Lasten der Dynamik und Geschwindigkeit gehen. 4. Zweidimensionale Layouts von Leiterplatten können elektrische Störungen aufnehmen. High-End-Geräte haben oft einen höheren Grad an Direktverkabelung.

    Für mein eigenes System habe ich den Vorverstärker eines weniger bekannten US-Herstellers gewählt, der seine DB Systems 'DB1' Vorstufe zusammen mit dem Netzteil 'DB2' bereits seit den 1970er Jahren (und bis zum heutigen Tag) mit nur geringen Änderungen baut. Das Gerät wurde unter Berücksichtigung der vier oben genannten Punkte konstruiert und erzeugt einen bemerkenswert natürlichen und einladenden Mitteltonbereich mit insgesamt sehr geringen Verzerrungen. Es kann zwei Verstärker speisen, eine sehr praktische Funktion, die ich gelegentlich eingesetzt habe, z.B. für den Bi-Amping-Betrieb von Hybrid-Lautsprechern oder für den Anschluss eines aktiven Subwoofers.


  • 7. Verbindungskabel (Cinch, XLR, usw.)

    7. Verbindungskabel (Cinch, XLR, usw.)

    Veröffentlicht: 2.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Audiosignale werden in der Regel mit Hilfe von Kabeln zwischen den Gliedern einer Hifi-Kette übertragen. Die Stecker können von 5-poligen DIN- über Cinch- und Klinkensteckern bis hin zum symmetrischen Studio-Standard XLR reichen. Für Heim- aber auch für High-End Audio ist der häufigste Steckertyp immer noch die Cinchkupplung. Diese Art der Verbindung hat einige praktische Vorteile, z.B. werden keine Wandler benötigt, aber sie weist auch einige inhärente Konstruktionsmängel in Hinblick auf eine optimale Signalübertragung auf. Eine optische Verbindung kann über Toslink (Lichtimpuls) hergestellt werden. Obwohl dies weit verbreitet ist, wird es von audiophilen Hörern nicht häufig verwendet, da die Musik u.a. an Transienten und Nuancen verliert und insgesamt matter klingt. Gute Wandler sind eher selten.

    Infolgedessen sind Cinch-Verbindungen längst zu eigenständigen Komponenten geworden, denn abhängig von den bei der Konstruktion von Kabeln und Steckern verwendeten Materialien wird der klangliche Charakter der Anlage durch sie beeinflusst. Von detailreich bis matt, von dynamisch bis dumpf wird die musikalische Handschrift unserer Anlage durch die Kompatibilität mit den verwendeten Verbindungsleitungen zwischen Quelle und Vorverstärker und zwischen Vorverstärker und Endstufe geprägt.

    In meinen eigenen Tests habe ich festgestellt, dass keine zwei Cinch-Verbindungen denselben klanglichen Effekt erzeugen, und dass die Bevorzugung der klanglichen Eigenschaften einer Verbindung gegenüber einer anderen stark von der elektronischen Umgebung abhängt, in der sie verwendet wird. Das bedeutet, dass ein Kabel, das sich als vorteilhaft für die Verwendung zwischen Phono und Vorverstärker erwiesen hat, in allen anderen Positionen in unserem System schlechter abschneiden kann. Die Verbindung zwischen Phono und Vorverstärker ist dabei sehr speziell, da viel Aufmerksamkeit auf die Abschirmung gelegt werden muss, um Brummen und andere Störungen zu vermeiden; aber auch die richtige Kapazität eine wichtige Rolle spielt.

    Betrachten wir unser eigenes Hifi-System, so stellen wir fest, dass jede Position eine besondere ist. Ein CD-Spieler zum Beispiel kann von einer geflochtenen Leitung (z.B. Western Electric, Kimber, etc.) anstelle einer massiven Abschirmung profitieren, während ein 5-poliger Cinch-Stecker (z.B. Sommer Cable) an einem UKW-Radio-Tuner nicht fehl am Platz ist. Ich habe gelernt, dass man idealerweise durch Versuch und Irrtum das am besten geeignete Verbindungsstück für eine bestimmte Position findet. Schließlich haben alle auf dem Foto gezeigten Verbindungen eines gemeinsam: Sie passen nicht zu meinem System in seinem jetzigen Zustand und wurden ersetzt.

    Die Kabel von links nach rechts sind: 1. Neutrik NF2 (an Kimber Tonik); 2. Sommer Albedo; 3. Fadel Art IC4; 4. Wireworld Composilex 2. - Von diesen Verbindern würde man sicher nur das Kimber als gehobenes Mid-Fi bezeichnen.

    Stecker und Drähte weisen einzeln und vor allem in ihrer Kombination unterschiedliche Eigenschaften in Bezug auf ihren Widerstand, ihre Kapazität und ihre Induktivität auf. Von den drei Eigenschaften gilt der Widerstand als der bedeutendste Wert, doch die exakte Kombination der drei Eigenschaften über den gesamten Frequenzbereich von mindestens 10-30.000 Hz im Zusammenspiel mit den Ein- und Ausgangswerten der angeschlossenen Geräte, schafft letztendlich die einzigartige klangliche Signatur einer Steckverbindung.

    Im September 2019 haben Rainer Langlitz und ich den Widerstand, die Kapazität und die Induktivität von vier Kabel-Stecker-Kombinationen verschiedener Hersteller bei nur einer Frequenz (1.000 Hz) getestet und dabei festgestellt, dass sich jede von ihnen geringfügig von den anderen unterscheidet, so dass Highpass und Lowpass-Effekte denkbar waren. Die Messung des gesamten Frequenzbandes hätte höchstwahrscheinlich die einzigartige Signatur jeder Verbindung offenbart, die sie von den anderen unterscheidet. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir nicht die Ausrüstung, um eine gründlichere Untersuchung durchzuführen.

    Hochwertige Verbindungen geben in der Regel einen Hinweis auf die Richtung, in der sie angeschlossen werden sollten. Der Anschluss der Abschirmung spielt dabei eine wichtige Rolle und bei manchen Herstellern auch die Einspielrichtung oder die Richtung in der der Stahl gewalzt und der Draht hergestellt wurde. Wir können die Bedeutung der Richtung bestätigen, indem wir das Kabel nur eines Kanals invertieren. Wenn wir unser System gemäß den Schritten 1-7 eingerichtet haben, sollte die Phantommitte während der Invertierung schwächer ausgeprägt sein oder gar ein Brummen durch fehlerhafte Abschirmung anliegen.


    Musik by Cara live music
  • 8. Leistungsverstärkung

    8. Leistungsverstärkung

    Veröffentlicht: 3.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Ein Vorverstärker, manchmal auch Vorstufe genannt, gibt das Signal der Musikquelle an die Endstufe, bzw. den Leistungsverstärker weiter. Wenn Vor- und Endstufe in nur einem Gerät zusammengefasst sind, wird dieses als Verstärker bezeichnet. Ist in demselben Gehäuse auch ein Tuner integriert, wird das Gerät zum Receiver. Diese kombinierten Geräte sind zwar oft preislich günstiger und platzsparender als ihre separaten Artgenossen, sie schränken aber auch die Möglichkeiten zur individuellen Anpassung unserer Anlage ein, z.B. beim Wechsel zu neuen Lautsprechern. - Zweifellos jedoch gibt es in beiden Disziplinen großartige Geräte zu finden.

    Ein Leistungsverstärker nimmt den relativ geringen Strom vom Vorverstärker und nutzt ihn, um einen Regler zu betreiben, der einen hohen Strom steuert. Dieser Regler kann in Form eines Transistors, einer Röhre oder eines digitalen Schalters ausgeführt sein. Je nach eingestelltem Ruhestrom strahlen sowohl Transistoren als auch Röhren während des Betriebs viel Wärme ab. Der Betriebsstrom samt Heizung führt bei Röhren zu einer starken inneren Erwärmung. Transistoren strahlen ihre Hitze durch eine Mischung aus Ruhestrom (Stichwort: Class-A) und lineare Signalverarbeitung ab. Klassische Transistoren haben runde Metallgehäuse und glänzen, ähnlich wie Röhren.

    Leistungsverstärker brauchen einen oder mehrere kräftige und strahlungsarme Transformatoren (oft als Ringkerntrafo oder gekapselt ausgeführt), die sowohl den Betriebsstrom als auch den Strom für die Signalverstärkung liefern. Im Idealfall halten großen Elektrolyt-Kondensatoren (ähnlich wie ultraschnelle Batterien) viel überschüssige Energie bereit, um jederzeit genug Leistung für Impulsspitzen zu liefern, die von den Transformatoren allein über das Stromnetz sonst nicht so rasch bereitgestellt werden könnte, aber auch um vor Netzschwankungen und Einstreuungen zu schützen. Zusätzlich werden eine Steuerungsplatine und ein Transistorpärchen (oder ähnliches) pro Kanal benötigt, welches in der Regel zur besseren Ableitung des Arbeitsstroms auf großen Kühlkörpern montiert ist.

    Aus der Leistungskombination dieser Komponenten ergibt sich die Nennleistung des Verstärkers. Diese wird normalerweise in zwei Zahlen angegeben: Watt und Ohm. Die Wattzahl gibt die Fähigkeit an, Leistung an einen Lastwiderstand abzugeben, desen Wert in Ohm angegeben ist. Wenn Sie den Lastwiderstand auf der Seite des Lautsprechers verringern, erhöht sich theoretisch auch die Fähigkeit, auf der Seite des Verstärkers Watt zu liefern. Es gibt jedoch eine Grenze für die Erhöhung der Leistung, denn eine geringere Last bedeutet auch einen höheren Rückstrom zum Verstärker, der diesen Verarbeiten muss und irgendwann entweder instabil wird oder überhitzt. In der Regel wird dann die Leistung runterregelt, es entstehen Verzerrungen, oder die Endstufe stirbt an Überlastung, wobei unter Umständen auch die Lautsprecher beschädigt werden.

    Als ich mich zum ersten Mal mit dem Thema Leistungsverstärker für mein eigenes System befasste, war ich überrascht, dass unter audiophilen Hörern einige der am meisten geschätzten Verstärkerkonzepte sowohl in Bezug auf die verwendeten Komponenten als auch in Hinblick auf das Layout sehr simpel waren. Nachdem ich das Privileg hatte, einige ältere Endstufen mit modernen Designs klanglich zu vergleichen, bin ich derzeit sehr zufrieden mit dem ausgewogenen und musikalischen Klang unserer 1989er B&K ST140-Endstufe, den ich von einem Mitglied der örtlichen audiophilen Gemeinschaft erworben habe. Die Fähigkeit dieser Endstufe, auch an 2-Ohm noch laststabil Energie zu liefern, war dabei eine meiner Überlegungen.


  • 9. Lautsprecherkabel

    9. Lautsprecherkabel

    Veröffentlicht: 4.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

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    Lautsprecherkabel werden verwendet, um den Ausgang unseres Receivers, Verstärkers oder Endverstärkers mit den Lautsprechern zu verbinden. Obwohl dies zunächst eine einfache Aufgabe zu sein scheint, sind auch in diesem Zusammenhang einige Überlegungen anzustellen, um die bestmöglich Verbindung innerhalb des verfügbaren Budgets zu gewährleisten. Wie bei allen Kabelverbindungen sind Widerstand, Kapazität, Induktivität und Schirmung der Kabel für das zu erwartende Ergebnis relevant. Von diesen drei Eigenschaften hat der Widerstand vermutlich die größte Bedeutung. Doch erst die Kombination aller drei Eigenschaften über die gesamte Frequenzspanne sorgt für die spezifische klangliche Signatur von Lautsprecherkabeln, speziell in Verbindung mit den Ein- und Ausgangscharakteristiken der weiteren angeschlossenen Komponenten.

    Um einen niedrigen Signalwiderstand zu gewährleisten, sollten Lautsprecherkabel so kurz wie möglich und von gleicher Länge sein. Letztendlich bedeutet dies, dass wir unser Hifi-System zwischen den Lautsprechern aufstellen müssen, wobei die Lautsprecher selbst so nah wie möglich beieinander, gleichzeitig aber auch so weit auseinander stehen sollten, wie es unter Berücksichtigung des Raumes und der Hörposition akustisch notwendig ist.

    Da Korrosion der Feind jeder Verbindung ist, sind blanke Kabelverbindungen unter audiophilen Hörern nicht gerade üblich. Anstelle von blanken Drähten werden in der Regel zwei Arten von Anschlüssen verwendet: Bananenstecker oder Kabelschuhe (Spaten). Meistens werden diese mit den Drähten des Kabels verlötet, wobei Blei, Silber und Gold als Basismaterial verwendet werden. Geschraubte Stecker verdrängen an der Schraube oft das Drahtmaterial und können dadurch mit der Zeit zu einer schlechteren Verbindung führen. Stecker von geringer Masse, wie z. B. hohle Bananenstecker oder dünne Spaten, bieten in der Regel eine bessere musikalische Abbildung mit höherer Feindynamik im Vergleich zu ihren massiven und vergoldeten Alternativen von höherer Masse und schlechterer Signalleitung, die tatsächlich auch heute noch in Hifi-Geschäften zu finden sind.

    Bei der Konstruktion von Kabeln werden häufig die Auswirkungen von Interferenzen und unterschiedliche Eigenschaften der verwendeten Stärken der Drähte berücksichtigt. Kimber Cable zum Beispiel flechtet seine Lautsprecherkabel und verwendet unterschiedlich starke Litzen in einem einzigen Kabel. Andere Hersteller verdrillen ihre Kabel oder schirmen sie extern ab. Ich persönlich habe festgestellt, dass verdrillte verzinnte Kabel mit Beryllium-Hohlbanana-Anschlüssen in meinen Systemen am musikalischsten klingen. Der Nachteil ist, dass verzinnte Kabel eine der längsten Einspielzeiten haben, die man sich nur vorstellen kann. Ihr volles klangliches Potenzial entfaltet sich dabei erst nach mehr als 200 Betriebsstunden. Vor allem in den ersten Tagen fiel es mir nicht leicht, diesen Kabeln beim Musizieren zuzuhören, da die Klangbalance zunächst sehr enttäuschend war. Nur zum Vergleich: Die Einspielzeit für deutlich weichere OFC-Kupferkabel wird auf etwa 80 Stunden geschätzt.


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  • 10. Lautsprecheranschlüsse

    10. Lautsprecheranschlüsse

    Veröffentlicht: 5.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

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    Die meisten modernen Hifi-Lautsprecher, von Mittelklasse bis High-End, sind mit Anschlüssen für zwei separate Kabelsätze ausgestattet. So können die Hochtöner und die Tieftöner jedes Lautsprechers separat angeschlossen werden. Diese Klemmen sind bei Auslieferung in der Regel mit einer vergoldeten Blechbrücke versehen, die auch weiterhin den Anschluss mit nur einem Kabel ermöglicht. Wenn die Lautsprecherklemmen mit zwei separaten Kabeln betrieben werden, muss die Brücke zunächst entfernt werden. Der Anschluss mit zwei Kabelsätzen pro Kanal wird als Bi-Wiring bezeichnet. Sollen zusätzlich auch zwei Verstärker verwendet werden, z.B. ein Verstärker für den Hochtöner und ein anderer für den Tieftöner, wird dies als Bi-Amping bezeichnet.

    Bi-Amping wird z.B. verwendet, wenn ein Röhrenverstärker von geringer Ausgangsleistung den Hoch- und Mitteltonbereich bedienen soll, während ein kräftiger Transistorverstärker den Bassbereich antreiben wird. Bi-Amping bringt jedoch große Herausforderungen mit sich, z.B. in Hinblick auf die musikalische Kohärenz und erweist sich deshalb häufig konventionellen Setups unterlegen, es sei denn, wir wissen genau, wie man solche Systeme professionell und phasenrichtig ein- und aufstellt und mit aktiven Weichen und DSP fein abstimmt. Die wahrscheinlichste Option ist deshalb wohl das Bi-Wiring oder die Verwendung nur eines einzigen Kabels mit einer Brücke.

    Von den drei oben genannten Möglichkeiten hatte ich selbst den größten Erfolg beim Bi-Wiring mit nur einem einzigen Kontaktpunkt an der Seite des Verstärkers. Dazu musste ich Kabel mit zwei Bananensteckern auf der Seite des Verstärkers und vier Steckern auf der Seite des Lautsprechers konstruieren. Natürlich hätte ich solche Kabel auch vorkonfiguriert kaufen können, doch das macht ja nicht so viel Spaß.

    Der gemeinsame Kontaktpunkt auf der Seite des Verstärkers sorgt für hervorragende klangliche Schlüssigkeit. Bei einer Zweifachverdrahtung auf der Lautsprecherseite wird der Rückstrom jedes Lautsprecherchassis direkt zum Verstärkeranschluss geleitet, ohne die übrigen Lautsprecher zu beeinflussen. Im Idealfall trennen sich die Kabel direkt vom Bananenstecker am Verstärker, wobei die beiden Kabel auf voller Länge parallel verlaufen. Auf diese Weise ruft jedes Chassis sein spezifisches Signal beim Verstärker ab, ohne die Reaktionsfähigkeit des Kabels darüber hinaus in Hinblick seiner elektrischen Fähigkeiten zu beeinträchtigen.


  • 11. Plattenspieler

    11. Plattenspieler

    Veröffentlicht: 6.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Ich muss gestehen, dass ich immer noch ein relativer Neuling beim Thema Plattenspieler bin. Wie die meisten Plattenspielerbesitzer der 80er Jahre war auch ich zuerst begeistert vom Aufkommen der neuen superleisen, digitalen Technologie, die in Form einer glänzenden und kompakten Scheibe daherkam. Und ehrlich gesagt, in der erschwinglichen Preisklasse eines Jugendlichen war die CD auch kaum zu toppen. Folglich verkaufte ich meinen Plattenspieler Anfang der 90er Jahre und blickte nie wieder zurück, bis ... zum Sommer 2018, als wir im Keller unseres Großvaters einen 1972er Philips 212 fanden.

    Seitdem ist viel Zeit mit Lesen und Experimentieren vergangen. Der Philips brauchte einen neuen Riemen, ein neues Headshell und einen neuen Tonabnehmer. Wir reinigten und schmierten die Lager, überprüften und erneuerten die interne Verkabelung und tauschten den Stecker von 5-poligen DIN- gegen moderne Cinch-Buchsen aus. Wir überprüften die Geschwindigkeit des Plattentellers, korrigierten den Azimut und das Offset. Wir achteten darauf, dass der Plattenspieler auf einem schwingungsarmen Fuß und in der Waage steht. Das Ergebnis ist verblüffend, und zum ersten Mal klingt unser Plattenspieler tatsächlich 'natürlicher' als eine CD, sofern die Platte selbst von einer guten Pressung ist. Da der Kauf einer gut gepressten LP ein gewisses Risiko darstellen kann, ist es sicher eine gute Idee, persönliche Erfahrungen der Klangqualität zu teilen, wie ich es auch in diesem Blog getan habe.

    Der auf den Fotos gezeigte Lenco war unser zweites Plattenspielerprojekt. Einst berühmt als gut gebauter Einstiegsplayer mit überraschenden Klangqualitäten, kam dieser hier in ziemlich schlechtem Zustand an. Wir mussten Motorgeräusche beseitigen, neue Blocks einbauen und die anderen oben beschriebenen Parameter anpassen, um sein Potenzial zu entfalten. Doch die Investition von Zeit und Mühe war nicht umsonst. Für den Zweck des audiophilen Hörens sollten Plattenspieler nicht unterschätzt werden.

    Anmerkung zur Reinigung von Vinyl: Einige Zeit lang hatte ich massive Probleme mit statischer Aufladung und Staub beim Abspielen meiner Platten, obwohl ich sie zuvor mit einer Bürste reinigte. Meine Platten knisterten und knacksten und manchmal übersprangen sie dabei sogar eine Rille. Später fand ich heraus, dass, während eine Hand die Platten reinigt, die andere Hand eine Art von Erdung berühren muss. Normalerweise reicht es aus, wenn man das Metallgehäuse des Verstärkers berührt. Wenn ich das tue, kann ich förmlich sehen, wie der Staub zur Bürste fliegt und auch spüren, wie die statische Aufladung verschwindet. Eine kleine Erkenntnis mit einem beeindruckenden Ergebnis. Zusätzlich gibt es von verschiedenen Herstellern auch Mitlaufbesen mit statischer Entladung zu erwerben. Von Sprays oder Nassspielen würde ich zum Schutz der Platten eher abraten.


  • 12. CD-Spieler

    12. CD-Spieler

    Veröffentlicht: 7.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Die CD bietet Musikwiedergabe von guter Qualität in einem kompakten digitalen Format. Sie verfügt über eine Abtastrate von 44,1 kHz bei einer Tiefe von 16 Bit pro Sample. Die Parameter wurden dabei so gewählt, dass sie den gesamten Bereich des menschlichen Gehörs von 20Hz bis 20kHz abdecken. Obwohl dies im Prinzip ausreichen sollte, um die meisten musikalischen Informationen in Bits und Bytes wiederzugeben, werden CDs in jüngster Zeit oft mit Downsampling und/oder Bitratenreduzierung gemastert - z.B. wenn die Masterdatei mit einer Abtastrate von 192 kHz und einer Tiefe von 24 Bit aufgenommen wurde, wie es bei Jazz und klassischer Musik üblich ist. Seitdem wurden zahlreiche Versuche unternommen, die Abtastrate und Bittiefe in Formaten wie SACD und Blu-Ray Audio zu erhöhen, aber diese sind bisher an einem Markt gescheitert, der dem Bereich der hochwertigen Audiodateien unlängst zugunsten von Komfortformaten wie MP3 und Musikabrufdiensten den Rücken gekehrt hat.

    So ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass Verkäufe von Vinyl-Schallplatten vor kurzem, zum ersten Mal seit einem Vierteljahrhundert, die von CDs übertroffen haben. Angesichts der Tatsache, dass moderne Hörer in Scharen zu hochauflösenden Streamingdiensten strömten, ist der Besitz von Schallplatten zu einem seltenen Privileg geworden, wobei der Musikgenuss durch das akribische Ritual des Abspielens und Aufbewahrens von Schallplatten zelebriert wird. Dennoch kann man mit CD-Playern auch heute noch jede Menge Spaß haben, denn es gibt mehr Möglichkeiten, sie ein- und aufzustellen und ihnen somit auch ein audiophiles Erlebnis zu entlocken, als man vielleicht auf den ersten Blick erkennen mag.

    Um möglichst viele Möglichkeiten in der Nutzung zu haben, sollten Sie darauf achten, dass Ihr CD-Player neben dem üblichen Toslink-Anschluss auch über einen digitalen Koax-Ausgang verfügt und natürlich auch über einen Cinch-Anschluss. Der unten abgebildete Denon DCD-1420 war 1989 ziemlich teuer. Ein Blick ins Innere zeigt, dass die in der Konstruktion verwendeten Teile von anständiger Größe sind, aber auch, dass man in Bezug auf Stromversorgung, Abschirmung, Design des Gehäuses usw. noch mehr hätte tun können. Nach heutigen Maßstäben würde man den Player wohl eher als Mid-Fi bezeichnen. Ein Umstand, der mir an ihm gefällt, ist die Tatsache, dass er das einzige Gerät ist, für das ich eine Fernbedienung besitze. — Das heißt, ich kann die Musik nach Belieben anhalten und abspielen, ohne ständig aufstehen zu müssen. Ich würde gerne sagen, dass ich auch zwischen den Liedern springen kann, doch aufgrund des fortgeschrittenen Gerätealters ist die kleine Aufgabe des Überspringens von Titeln immer auch mit großer Unsicherheit verbunden.


  • 13. Digitalkabel

    13. Digitalkabel

    Veröffentlicht: 8.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Als ich mich aufmachte, um ein Digitalkabel zu erwerben, wollte ich sicherstellen, dass das vom CD-Player kommende Signal dabei so rein wie möglich zum DAC weitergeleitet wurde. Ich bestellte ein hochwertiges Glasfaser-Toslink-Kabel sowie zum Vergleich ein vierfach abgeschirmtes Kabel im Cinch-Koaxial-Standard. Vor der Hörprobe war ich davon überzeugt, dass die Lichtimpulsverbindung des Toslink-Kabels das reinste Ergebnis liefern würde. Zu meiner Überraschung jedoch war dies nicht der Fall. Stattdessen klang die Musik dieser Verbindung eher zweidimensional und flach, sie klebte an den Lautsprechern, statt im Raum präsentiert zu werden. In der vorliegenden Kombination aus Denon DCD 1420 und Cambridge DAC Magic empfand ich die Toslink-Verbindung für meine Ohren sogar weniger ansprechend als die direkte Ausgabe des Signals über den internen DAC des CD-Players. Ich habe einige Nachforschungen angestellt und herausgefunden, dass dies ein weit verbreitetes Phänomen ist, das möglicherweise auf die Qualität der beiden beteiligten elektro-optischen Wandler (Optokoppler) zurückzuführen ist.

    Im Gegensatz dazu klang die RCA/Cinch-Koaxialverbindung von Anfang an besser als das interne DAC und dies schon bei geringerer Lautstärke. Die Musik war sofort einnehmender. Bei längeren Hörsitzungen bemerkte ich jedoch eine gewisse Schrille in den Höhen und auch Schwierigkeiten mit der Phantom-Mitte, die aus Monosignalen in der Aufnahme resultiert und eigentlich ziemlich klar abgebildet und breit gefächert sein müsste. Obwohl digitale Signale aufgrund der Art ihrer Übertragung als weitgehend störungsfrei gelten, schien mir das, was ich hörte, von hochfrequenten Verzerrungen bekannt, wie sie z.B. bei Netzkabeln auftreten. Ich begann also mit Ferritklemmen zu experimentieren. Zunächst brachte ich nur eine Klemme an und verschob deren Position entlang des Kabels, um nach klanglichen Veränderungen zu suchen. Obwohl ich dabei bessere und auch schlechtere Ergebnisse beobachten konnte, war keines davon wirklich zufriedenstellend. Dann brachte ich einen zweiten Ferrit an. Als sich die Beiden an gegenüberliegenden Enden befanden, hatte ich endlich die klangliche Kohärenz, die ich zuvor vermisst hatte.

    Die Abbildung zeigt ein vierfach geschirmtes Kabel nach RCA/Cinch-Koaxial-Standard, das ich mit einer Viablue-Kabeltülle und zwei Ferritklemmen konfektioniert habe. Die Kabeltülle ist dabei nicht nur aus optischen Gründen angebracht worden. Ich habe festgestellt, dass sich größere Ferritklemmen besser auf den Klang auswirken, aber mit ihrem wachsenden Außendurchmesser wurde auch der Innendurchmesser größer. Die Kabeltülle half mir dabei, die entstandene Lücke zu schließen. In Anbetracht der Menge des verwendeten Baumaterials war das fertig konfektionierte Kabel immer noch sehr günstig, vor allem im Vergleich zu fertig konfektionierten Lösungen.


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  • 14. DACs

    14. DACs

    Veröffentlicht: 9.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    In einem DAC steckt durchaus "Magie", nicht nur in einem Cambridge Audio "DacMagic 100". Ein DAC wird benötigt, um digitale Signale, die von einem CD-Player, einem Streamer, einem Laptop oder einem PC (und möglicherweise noch von anderen Quellen) kommen, in ein analoges Signal umzuwandeln, das von einem Vorverstärker oder einem ähnlichen Gerät verarbeitet werden kann. Da das digitale Signal eine Annäherung an ein analoges Signal ist, sind einige Berechnungen erforderlich. Schließlich ist im analogen Segment des DAC eine gewisse Voraussicht und klangliche Kalibrierung erforderlich, um die Ausgangsstufe des DAC an das empfangende Gerät anzupassen.

    Die Magie kommt ins Spiel, wenn wir unseren DAC z.B. an einen hochwertigen CD-Player anschließen. Denn in diesem Fall sind sowohl die Bittiefe als auch die Abtastrate des Mediums bereits vorgegeben. Die Frage, um die es geht, ist: Wird der externe Wandler den internen DAC des CD-Players übertreffen, und in welcher Hinsicht? Zugegeben, man muss schon ein audiophiler Spinner sein, um diese Art von Herausforderung zu genießen. Aber Jungs brauchen nun mal ihre Spielzeuge, und das ist sicher auch gut so. Andere Leute sitzen stundenlang am Fluss, um Fische aus dem Wasser zu ziehen, nur um sie anschließend wieder hineinzuwerfen.

    Es gibt sicherlich bessere DACs als den hier gezeigten Cambridge. Er ist jedoch preiswert und hat unter anderem eine sehr positive Bewertung von Ken Rockwell erhalten, was in diesem Bereich schon etwas bedeuten sollte. Da dies jedoch unser erster externer DAC ist, schien mir die relativ kleine Investition damals schon hoch genug zu sein. Der DAC bietet zwei Koaxial-, einen Toslink- und einen USB-Anschluss. Vor allem die USB-Verarbeitung soll laut Herrn Rockwells Messungen zu den besten auf dem Markt gehören. Hi-Res-Audioverarbeitung ist ebenfalls möglich, bis zu einer Bitrate von 192kHz. Normalerweise würde das Abenteuer hier enden, aber Sie können sich wahrscheinlich schon denken, dass es das nicht tut.


  • 15. Stromversorgung

    15. Stromversorgung

    Veröffentlicht: 10.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Selbst erfahrene Audiophile werden gelegentlich behaupten, dass die akustische Behandlung des Hörraums die wichtigste Grundlage für ein HiFi-System darstellt. Und obwohl dies sicherlich ein wichtiger Eckpfeiler für guten Klang sein kann, finde ich, dass bei dieser Aussage eine Kleinigkeit übersehen wird, und zwar die Wirkung der Stromversorgung auf das gesamte System. Wenn ich also den wichtigsten Beitrag zum Klang eines Systems bestimmen sollte, stünde die Stromversorgung an erster Stelle auf meiner Liste. Denn wenn man den Raum wegnimmt, hört man immer noch Klang, aber wenn man die Stromversorgung des Systems wegnimmt…

    In Schritten 1-5 dieses Forums wurde die Bedeutung der Stromversorgung für den Klangcharakter unseres HiFi-Systems bereits ausführlich beschrieben. Es ist daher nicht überraschend, dass interne und externe Stromversorgungen einen ähnlichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines Geräts haben. Obwohl die zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigte Strommenge bei den meisten Geräten relativ gering ist, insbesondere bei einer Zimmerlautstärke von 70-80 dB, wird die Fähigkeit des Netzteils, ultraschnellen, resonanz- und störungsfreien Strom zu liefern, letztendlich den Unterschied ausmachen, ob sich unser System in Richtung Highend bewegt oder eher im mittleren HiFi-Bereich zu verorten ist.

    Nachdem ich den Cambridge DAC ein paar Wochen lang gehört hatte, fiel mir auf, dass die Höhen der Musik etwas blechern und unrund wirkten, z.B. bei der Abbildung akustischer Gitarren, während es dem unteren Spektrum an natürlichem Druck und Fülle fehlte, z.B. bei der Abbildung der tieferen Klaviertasten. Zu einem späteren Zeitpunkt, als wir einige Tests zur Stromqualität in unserem Haus durchführten, bemerkten wir einige regelmäßige Spannungsspitzen und ein allgemeines Grundrauschen, das vom Schalten des externen Netzteils des Cambridge DAC ausging. Im Grunde war dies ein unverzeihliches Versäumnis für einen so wichtigen Teil unseres Systems. Entgegen den auf dem Gerät angebrachten Empfehlungen und Warnungen des Herstellers, war es daher höchste Zeit für einen Wechsel.

    Das hier gezeigte Netzteil wurde angeschlossen, um den billigen Plastik-Trafo aus China zu ersetzen, der lokale Verzerrungen in das gesamte System injizierte. Mit dem neuen Netzteil änderte sich die klangliche Signatur des DAC von eher schroff und schrill zu sanfter und harmonisch ausgewogener. Tiefe Klaviertöne zeigten von nun an einen befriedigenden Punch und ein deutlich langsameres Ausklingen, ganz wie bei einem natürlichen Instrument.


  • 16. Lautsprecher

    16. Lautsprecher

    Veröffentlicht: 11.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Man kann wohl mit Recht behaupten, dass die menschliche Faszination für Lautsprecher von Begin an gegeben war. Dabei geht es nicht so sehr um die Technik, die dahinter steckt, sondern einfach um die Tatsache, dass Lautsprecher Klänge von bekannten Dingen wiedergeben können, ohne selbst dieses Ding zu sein. So kann ein Lautsprecher zum Beispiel das Geräusch von zerbrechendem Glas wiedergeben, ohne selbst aus Glas zu bestehen oder zu zerspringen. Er kann das Klirren von hartem Metall wiedergeben, ohne selbst aus Metall zu bestehen oder gegen etwas zu schlagen. Und vor allem kann er den Klang von Stimmen und Instrumenten nachahmen, eine Disziplin, in der das menschliche Ohr besonders empfindlich und von daher auch kritisch ist. Ja, selbst bei Menschen mit einer beginnenden Hörbehinderung gehören die Frequenzen der Stimme in der Regel zu dem letzten Bereich, der verloren geht.

    Die meisten Lautsprecherarten sind zwar bestrebt, Musik natürlich und akkurat wiederzugeben; sie sind aber in erster Linie Unterhaltungsgeräte, und als solche müssen sie auf dem Unterhaltungsmarkt bestehen können. In dem Maße, wie sich unser Verständnis dieses Marktes und unser Verhalten als Verbraucher ändern, verändern wir damit auch die Designentscheidungen der Hersteller. Lautsprecher sehen heute ganz anders aus als in den siebziger Jahren. Während moderne Modelle eher hoch, schlank und kühl aussehen, waren ihre älteren Vettern oft breiter und gedrungener mit warm wirkenden Holzoberflächen. Dies sind jedoch nur die sichtbaren Merkmale, und es wäre dagegen wohl auch nichts einzuwenden, wenn es nicht noch einen anderen Trend gäbe, nämlich den der berüchtigten Zielgruppenanalyse.

    Sind wir mal ehrlich: Ausgereifte Lautsprecher und die dazu benötigte Elektronik sind keineswegs preiswert. Hersteller haben es von daher mit einer reiferen Käufergruppe zu tun, die über den Platz, die Zeit und das nötige Einkommen verfügt, um sich gehobene Lautsprecher leisten zu können. Während das Einkommen überwiegend mit dem Alter zunimmt, ist dies bei unserem Gehör leider oft nicht der Fall. Man könnte durchaus argumentieren, dass die beiden Kurven diametral entgegengesetzt verlaufen. Ein Hörverlust beeinträchtigt sowohl unsere Fähigkeit, hohe Töne wahrzunehmen, als auch unsere Empfindlichkeit gegenüber niedrigen Lautstärken. Folglich darf bei A/B-Vergleichen meistens der Lautsprecher mit den lautesten hohen Tönen den Heimweg antreten. Leider wird dieser Lautsprechertyp dann ein Leben lang ein Ungleichgewicht in Bezug auf die natürliche tonale Wiedergabe aufweisen, eine offensichtliche Schwäche, mit der sich alle zukünftigen Besitzer abfinden müssen.

    Beim Verkauf können und werden viele Dinge schief gehen. Der Lautsprecher, der im Geschäft noch großartig klang, klingt vielleicht nicht mehr so gut, wenn wir ihn in unseren eigenen Wohnräumen aufstellen und an unser System anschließen. Der Raum, die Möbel darin und die elektrische Synergie mit unseren vorhandenen Komponenten beeinflussen den Klangeindruck. Wenn möglich, sollten Lautsprecher daher zu Hause getestet und verglichen werden. Einige Händler unterstützen uns dabei und ermöglichen uns solche Tests, aber das hat natürlich seine Grenzen, und wir könnten uns dadurch unter Druck gesetzt fühlen, schneller eine Wahl zu treffen. Die andere Möglichkeit ist der Kauf von gebrauchten Lautsprechern. Vorausgesetzt, die Lautsprecher sind nicht schon beim Kauf defekt, klingen sie entweder großartig oder können erneut verkauft werden, in der Regel zu einem ähnlichen und manchmal sogar höheren Preis.


  • 17. Spikes oder Absorber

    17. Spikes oder Absorber

    Veröffentlicht: 12.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Bei der Aufstellung von akustischen Geräten in einem Hörraum sind viele Faktoren zu berücksichtigen, die sich auf die Leistungsfähigkeit unserer Geräte und auf die spezifische akustische Signatur auswirken. Ein solcher Faktor ist die Basis, auf der unsere Geräte physikalisch aufgestellt werden. Bei einer perfekten Aufstellung werden erwünschte Frequenzen unterstützt, während unerwünschte Resonanzen reduziert werden. Die einzige Frage, die sich stellt: Wie können wir zwischen den beiden unterscheiden?

    Lautsprecher sind die offensichtlichsten Geräte innerhalb einer HiFi-Anlage, von denen sowohl erwünschte Frequenzen als auch unerwünschte Resonanzen abgestrahlt werden. In vielen Fällen werden Lautsprecher ohne eine spezielle Kopplung an den Boden verkauft, was durchaus sinnvoll ist, da der Hersteller keine Kontrolle über die Umgebung hat, in der sein Produkt eingesetzt wird. Es wird zwar oft vorgeschlagen, Lautsprecher auf Spikes zu stellen, um ihren Klang zu verbessern, aber Spikes (ohne weitere Komponenten) haben einen sehr spezifischen Effekt, der nur dann funktioniert, wenn die Bedingungen richtig sind.

    Um eine maximale Frequenz- und Resonanzkontrolle zu erreichen, sollte ein Lautsprecher einen stabilen Stand haben. Um dies zu erreichen, wird das Gewicht des Lautsprechers am besten auf drei oder vier Kopplungen zum Boden verteilt. Werden vier Kopplungen verwendet, muss mindestens eine Kopplung höhenverstellbar sein, um ein Wackeln zu vermeiden. Werden drei Kopplungselemente verwendet, sollten sie relativ weit voneinander entfernt stehen, um einen stabilen Halt zu gewährleisten. Unter den vielen denkbaren Kopplungen sind drei Typen am gebräuchlichsten: Spikes, Anti-Spikes und Absorber, bzw. eine Mischung daraus.

    In unserer eigenen Hörumgebung hatte ich unsere Lautsprecher zunächst mit nicht-verstellbaren 1mm-Filzpads flach auf dem Parkettboden positioniert. Der Klang war solide, aber die Hochtonauflösung war schlecht. Die Einführung von höhenverstellbaren Spikes und Untersetzern brachte sofortige Klarheit und Richtung in die Musik, zerstörte jedoch auch einen Teil der Homogenität. Folglich hatte ich eine ganze Weile den Eindruck, dass ich mich zwischen einem ausgewogenen Klang und maximaler Klarheit entscheiden müsste. Die Spikes koppelten die Lautsprecher so stark an den Boden, dass das Hartholz selbst in Resonanz mit den Lautsprechern geriet. Um die Lautsprecher vom Boden zu entkoppeln, gibt es verschiedene Methoden und Materialien, die auch von der gewünschten Lautstärke abhängen.


  • 18. Racks und Resonanzen

    18. Racks und Resonanzen

    Veröffentlicht: 13.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Resonanzen spielen eine wichtige Rolle bei der Aufstellung akustischer Geräte in einem Raum. Dies gilt nicht nur für die Schallwandler selbst, sondern auch für die elektrischen Geräte, die für die Signalverarbeitung verwendet werden und die Lautsprecher antreiben. Dort, wo Resonanzen auftreten, beeinträchtigen sie die Fähigkeit von Geräten, ihre Leistung entsprechend den angegebenen Spezifikationen zu erbringen und verändern somit die klangliche Balance des Hörerlebnisses. Gut konzipierte Hifi-Racks können helfen, sowohl Resonanzen als auch elektrische Störungen gering zu halten. Doch nicht jedes gut aussehende Hifi-Rack ist auch akustisch ideal. Nur sehr wenige sind es. Es ist daher sinnvoll, ein gewisses Grundverständnis für dieses Thema zu erwerben.

    Eine typische Hifi-Anlage der "alten Schule" besteht wahrscheinlich aus zwei oder drei Tonquellen, einem Vorverstärker und einer Endstufe. Jedes Gerät ist mit mindestens einem Netzteil ausgestattet. Viele hochwertige Leistungsverstärker haben sogar jeweils ein großes Netzteil pro Kanal. In unserem aktuellen Hifi-Setup gibt es ein Netzteil im CD-Player, eines im DAC, eines im Plattenspieler, zwei im Vorverstärker und zwei in der Endstufe, also insgesamt sieben. Jedes Netzteil brummt in Deutschland mit 50 Hz. Die geringen Vibrationen wirken sich sowohl auf jedes Gerät selbst, als auch auf alle benachbarten Geräte aus. Weitere Resonanzen entstehen durch den Stadtverkehr, industrielle Aktivitäten, durch Menschen, die in der Nähe vorbeilaufen, Haushaltsgeräte, usw.

    Obwohl man sagen könnte, dass alle Hifi-Geräte von einer resonanzfreien Aufstellung profitieren können, sind einige unter ihnen besonders anfällig für Instabilität, z.B. Plattenspieler und CD-Player. Bei Plattenspielern wird jeder physische Impuls, der von außen oder innen kommt, auf das Audiosignal aufgeschichtet und führt so zu Ungenauigkeiten bei der Wiedergabe. Bei CD-Playern ist der Effekt nicht viel anders. Obwohl einige Leute behaupten, dass digitale Signale entweder funktionieren oder nicht, kann man die Auswirkungen von Resonanzen auch bei der CD-Wiedergabe in Form von Grundton-schwachem und rauem Klang hören. Wenn Sie schon einmal einen in die Jahre gekommenen CD-Player besessen haben, dessen Mechanismus eine CD gelegentlich leicht dezentriert greift, dann kennen Sie den Effekt. Denn bevor eine CD springt, wird die Musik zunächst klanglich dünner und angestrengter.


  • 19. Position der Lautsprecher

    19. Position der Lautsprecher

    Veröffentlicht: 14.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Da die wenigsten audiophilen Hörer das Privileg haben, ihren Hörraum um ihre Lautsprecher herum zu bauen, müssen in der Regel sowohl die Größe als auch die Position der Lautsprecher an den verfügbaren Platz im Haushalt angepasst werden. In vielen Fällen soll der gewählte Hörraum auch anderen Zwecken dienen, die ebenso wichtig oder noch wichtiger sind. Typische Räume für die Aufstellung von Hifi-Geräten sind: Wohn-, Arbeits- und Esszimmer. Meiner Erfahrung aus Webforen nach zu urteilen, befinden sich viele typische "Man Caves" (das englische Wort für den Hobbyraum des Mannes) sogar im Keller. Wie dem auch sei, es gibt ein paar einfache Regeln, die helfen können, die Akustik einer jeden Umgebung zu verbessern.

    Zunächst einmal sollten wir uns mit der Terminologie vertraut machen: Von der Hörposition aus gesehen ist die Wand hinter den Lautsprechern die Vorderwand des Raums. Die Wand hinter uns ist die Rückwand, und normalerweise gibt es zwei Seitenwände, die den Raum vervollständigen. Wie wir bereits in dem Abschnitt "Spikes und Absorber" beschrieben haben, sollten die Lautsprecher auf einen festen Stand gestellt werden, damit sie nicht wackeln können. Der Mindestabstand zur Vorderwand des Raums sollte 70 cm betragen, gemessen von der Vorderseite der Lautsprecherchassis zur Vorderwand. Der optimale Abstand sollte hierbei etwa 1/5 der Raumtiefe betragen. Das bedeutet, dass bei einem fünf Meter langen Raum die Lautsprecherfront in etwa 1,00 Meter Entfernung zur Vorderwand aufgestellt werden sollte.

    Der Abstand zu den Seitenwänden sollte nicht gleich dem Abstand zur Vorderwand sein. Dieser wird von der Mittelachse des Lautsprechers aus gemessen und sollte mindestens im Verhältnis 1:1,3 stehen. Um den Einfluss von Raummoden zu minimieren, sollte die Hörposition unserer Ohren ebenfalls mindestens 1/5 der Raumtiefe von der Rückwand entfernt sein. Wenn sowohl die Lautsprecher als auch der Hörplatz näher an die Vorder- und Rückwand heranrücken, werden die unteren Frequenzen in der Regel verstärkt. Für eine optimale akustische Abbildung und Klangbühne sollten der Abstand zwischen den Lautsprechern und der Abstand zwischen jedem Lautsprecher und dem Hörplatz ungefähr gleich groß sein, um ein gleichseitiges Dreieck zu bilden.

    Wenn weder Boden noch Decke eine dämpfende Wirkung haben, kann jeder Raum ziemlich hohl klingen. Legen Sie deshalb einen Teppich vor die Lautsprecher, um die Reflexionen abzuschwächen. Nur sehr wenige Lautsprecher klingen gut, wenn ihre Vorderseite parallel zur Vorderwand des Raumes ausgerichtet ist oder wenn sie im umgekehrten Extrem exakt auf Spiegelachse zur Hörposition stehen. Höchste Zeit also, heute nochmals mit der richtigen Aufstellung zu experimentieren, doch worauf ist dabei zu achten?

    Wenn die Lautsprecher richtig aufgestellt sind, werden Sie eine nahtlose dreidimensionale Bühne erleben, die sowohl über Tiefe als auch Breite verfügt und über die physische Position der Lautsprecher hinausgeht. Wir betreiben derzeit zwei Vintage-Systeme, von denen eines im Wohnzimmer und das andere in unserem Büro steht. In beiden Fällen mussten wir einige Zugeständnisse an die verschiedenen Funktionen der Räume machen. Mit etwas Zeit und Mühe ist es mir jedoch gelungen, einen ziemlich realistischen und auch breiten Bühneneindruck zu erzeugen, der weit über die Lautsprecher hinausreicht. Ich weiß, dass wir es noch besser machen könnten, wenn es uns möglich wäre, mit den Lautsprechern und der Hörposition noch weiter in den Raum hineinzugehen. Unsere derzeitigen Abstände zu den vorderen Wänden liegen zwischen 80 cm und 90 cm, wobei die Lautsprecher in beiden Fällen leicht nach innen angewinkelt sind.


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  • 20. Arten von Lautsprechern

    20. Arten von Lautsprechern

    Veröffentlicht: 16.5.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Auf dem Markt lassen sich viele verschiedene Typen von Lautsprechern erwerben. Sie reichen von Hörnern bis zu Transmissionlines, von 4-Wege-Systemen über koaxiale Treiber bis hin zu Breitbandlautsprechern. Dabei hat jeder Typ seine eigenen Charakteristiken, die bei einigen Anwendungen Vorteile und bei anderen wiederum Nachteile mit sich bringen. Um den besten Lautsprechertyp für unsere Aufstellung zu wählen, müssen wir die Größe unseres Hörraums sowie die Art der Musik, die unsere Lautsprecher hauptsächlich wiedergeben wird, mit berücksichtigen. Während die Hörräume von groß bis klein und die Innenflächen von absorbierend bis reflektierend reichen, kann auch unsere Musikauswahl von einer Vorliebe für natürliche Instrumente bis hin zu elektronisch erzeugten Klängen, von heimeliger Studioatmosphäre bis hin zu großen Live-Veranstaltungen reichen.

    Wenn unsere Hörposition im Nahfeld liegt, ist die Fähigkeit eines Lautsprechers, stabil hohe Lautstärken wiederzugeben, weniger wichtig als seine Fähigkeit, richtige Laufzeit und Phasentreue auch in geringem Abstand zu gewährleisten. Wenn unsere bevorzugte Musik hauptsächlich aus im Studio aufgenommenen natürlichen Instrumenten und Stimmen besteht, ist die Fähigkeit des Lautsprechers, die präzise Atmosphäre des Studios wiederzugeben, für uns ansprechender als seine Fähigkeit, die Verschiedenheiten von Bassläufen hervorzuheben, die in künstlich erzeugten Effektklängen in Filmen und elektronischer Musik zu finden sind. Falls wir den nötigen Platz haben, um mit der Positionierung unserer Lautsprecher zu experimentieren, werden wir wahrscheinlich feststellen, dass fast alle Lautsprechertypen genügend Tiefbass bieten, um auch ohne die Hilfe zusätzlicher Subwoofer im Raum akzeptable Ergebnisse zu erzielen.

    Hornlautsprecher gehören zu den ältesten Lautsprechertypen und stammen aus einer Zeit, in der es noch keine elektronische Verstärkung gab. Die verstärkende Wirkung von Tierhörnern und Muscheln wurde für die Beschallung genutzt, noch bevor Musik aufgenommen wurde. Jeder, der schon einmal Durchsagen über ein Beschallungshorn gehört hat, wird verstehen, dass Hörner bestimmte Frequenzen besser übertragen als andere und auf diese Weise auch die natürliche Tonalität des Sprechers verändern. Heutzutage werden horngeladene Lautsprecher vor allem dort eingesetzt, wo Musik in hoher Lautstärke und über weite Entfernungen übertragen werden soll, z.B. bei Live-Konzerten. Ähnlich verhält es sich, wenn wir zu Hause Live-Konzerte mit hoher Lautstärke hören wollen: Dann sind horngeladene Lautsprecher die beste Wahl.

    Die gängigste Art von Lautsprechern für den Heimgebrauch ist nach wie vor eine relativ unaufregende, kastenförmige Konstruktion mit Schwingspulentreibern, die aus Papier oder ähnlich leichten Materialien gefertigt sind. Dieses Konstruktionsprinzip bietet viel Freiheit bei der Aufstellung im Raum und besteht in der Regel aus spezifischen Treibern für 2-4 Frequenzbereiche, um eine genaue Klangwiedergabe zu gewährleisten. Da die beweglichen Komponenten von Moving-Coil-Treibern relativ schwer sind, kommt es beim Beschleunigen und Abbremsen zu einer unbeabsichtigten Verzögerung, die zu einer Auslöschung und Überlagerung von Zwischenfrequenzen führt. Für diejenigen unter uns, die bereit sind, mit flinkeren Konstruktionen zu experimentieren, können sowohl planar-magnetische als auch elektrostatische Lautsprecher interessante Alternativen für die Klangwiedergabe darstellen.


  • 21. Kurzschließen offener Eingänge

    21. Kurzschließen offener Eingänge

    Veröffentlicht: 2.6.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Das erste Mal, dass ich von Cinch-Verschlusskappen las, war in der Bedienungsanleitung unseres Thorens/Restek V1 Vorverstärkers. In dem Dokument wird erklärt, dass alle unbenutzten Cinch-Eingänge kurzgeschlossen werden sollten, um das Rauschpotenzial, das von hochfrequenter Strahlung ausgeht, zu unterdrücken. Andernfalls könne das Gerät seine Spezifikationen in Bezug auf den Klirrfaktor und den Rauschabstand nicht erfüllen. Da ich nicht wusste, was ich von dieser Information halten sollte, war ich erleichtert, als ich feststellte, dass die besagten Verschlusskappen in Packungen zu einem Dutzend geliefert werden und auch neu relativ preiswert zu erwerben sind.

    Trotz der vergoldeten Eingänge des Restek V1 entschied ich mich, die Kappen von einem chinesischen Importeur namens Audiocrast zu kaufen. Das Grundmaterial war Messing, das nachträglich rhodiniert wurde. Diese Stecker wurden viel besser bewertet als ihre goldenen Pendants. Normalerweise hätte ich versucht, den Effekt von Materialübergängen zu verringern, indem ich das gleiche Kontaktmaterial wie die Eingänge verwendete.

    Bei der Restek Vorstufe haben die Stecker den Effekt, dass das Grundrauschen bei allen Quellen nicht mehr hörbar ist. Bei der Phonostufe ist dieser Effekt etwas weniger ausgeprägt, da hier das Eingangssignal viel niedriger ist als z.B. das vom DAC. Beim Hören von Diana Kralls "Turn up the Quiet" ist das verbleibende Ausfaden der Umgebungsgeräusche des Studios zum Ende der Aufnahme mit den Verschlusskappen viel deutlicher als zuvor. Das bedeutet, dass das Grundrauschen des Systems um ein Vielfaches niedriger ist als das Grundrauschen des Aufnahmestudios. Außerdem kann ich das Hören bei höheren Lautstärken viel mehr genießen als vorher, einfach weil sich die Musik deutlicher vom Hintergrund abhebt. Besonders gut gefällt mir der Effekt, den die Verschlusskappen auf die Bühnentiefe haben, die auch ein wenig realistischer geworden ist. Restek hatte nicht unrecht, als sie die Verwendung dieser kleinen Stöpsel vorschlugen. Sofern auch Ihr System in der Lage ist, großartigen Sound zu liefern, könnte dieses kleine Extra durchaus als eine wichtige audiophile Ergänzung betrachtet werden.


  • 22. Lage der Audiokabel

    22. Lage der Audiokabel

    Veröffentlicht: 23.12.2020

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Als ich im Winter 1994 mein Literaturstudium begann, war dies auch der Beginn einer langen Periode, in der ich weder die Zeit noch die Mittel hatte, ein ordentliches Audiosystem einzurichten und zu unterhalten. Zwei Jahre nach Beginn meines Studiums hatte ich alle Komponenten meiner bestehenden Anlage an Freunde verkauft, um dringend benötigtes Geld aufzutreiben. Das letzte Stück, das ich verkaufte, waren zwei 35 kg schwere "Fidelity 425"-Transmissionlines, die ich selbst angefertigt hatte, indem ich die Teile und den Bauplan eines kleinen deutschen Lautsprecherherstellers namens Mainhattan Akustik - den es heute leider nicht mehr gibt - in Hainburg bei Frankfurt verwendete. Von einem Teil des Erlöses aus dem Verkauf meiner Anlage erwarb ich ein Denon F70-Midisystem mit den dazugehörigen Regallautsprechern. Die beiden Setups waren natürlich nicht miteinander zu vergleichen, aber die Denon-Anlage war in meiner kleinen Studentenbude viel leichter unterzubringen.

    Als ich viele Jahre später abends mit meiner Frau zusammensaß und Musik über meine alte F70 Midi-Anlage hörte - ich stand dabei immer wieder auf, um die Lautsprecher so zu positionieren, dass sie einen besseren Klang erzeugten -, erzählte ich ihr von meiner früheren Leidenschaft und fragte sie, ob sie Interesse daran hätte, dass wir wieder eine ‘richtige’ Anlage aufstellten. Meine Frau, die selbst in vielerlei Hinsicht musikbegeistert ist, war von der Idee sofort angetan, und schon ein paar Tage später waren wir auf dem Weg nach Bayern, um ein gebrauchtes Paar Canton Vento 890 DC-Standlautsprecher abzuholen. Wir hatten immer noch ein knappes Budget, und die Ventos schienen ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten, vor allem, wenn man sie gebraucht kaufte. Ich muss gestehen, dass ich während meiner langen Abwesenheit von Hifi den Überblick über die Trends und Namen der Branche verloren hatte.

    Die Vento 890 DCs verbesserten den Klang in unserem Haus erheblich und wurden bald mit einem Apart Audio "Champ 2" PA-Verstärker und einem Vorverstärker desselben Herstellers ausgestattet. Von der Denon Midi-Anlage kommend, war es nicht sehr schwierig, den Klang zu verbessern, und wir waren einige Wochen lang zufrieden, bis wir einen Freund einluden, dessen Vater sich ein Leben lang mit Hifi und High End beschäftigt hatte. Wir konnten die Verwirrung in seinem Gesicht sehen, während er im Raum auf und ab ging und einräumte, dass er nichts wiedererkennen könne, was mit richtigem Klang zu tun hätte. Da er selbst kein Experte sei, wusste er nicht, weshalb dies so war. Er war sich nicht sicher, ob vielleicht seine Ohren und sein Alter daran schuld waren. Doch mit dem Wissen, das ich heute habe, schäme ich mich ein wenig, ihn überhaupt zu dem Thema eingeladen zu haben.

    Als ich nach vielen Jahren der Abstinenz erneut in die Sphäre des aktiven Hörens eintrat, fing ich nicht nur neu an, sondern hatte auch schon vieles von dem vergessen, was ich mir in meinen aktiven Jahren aus Erfahrung beigebracht hatte. Dass unser Freund unser Haus fassungslos verließ, lag daran, dass mir die meisten Schritte, die ich in der Rubrik "High Fidelity" dieses Blogs beschrieben habe, noch oder zumindest wieder unbekannt waren. Und obwohl viele der Geräte, die wir gekauft hatten, klanglich und technisch noch ziemlich hoffnungslos waren, hätten wir Schritte zur Verbesserung des Klangs unternehmen können, die nichts mit den Geräten selbst zu tun hatten. Leider wäre das Erste, was wir hätten tun sollen, das bei weitem Einfachste gewesen. Tatsächlich ist es so offensichtlich, dass es eigentlich überraschend ist, dass ich erst vor kurzem darauf gekommen bin.

    In Hifi-Foren hatte ich oft gelesen, dass sich die an eine Hifi-Anlage angeschlossenen Kabel weder kreuzen noch berühren sollten. Und obwohl dies nach einer ziemlich eindeutigen Anweisung klingt, hatte ich ihr nie zuvor viel Aufmerksamkeit geschenkt. Zum einen, weil ich keine Ahnung hatte, welche Auswirkungen das Kreuzen oder Berühren von Kabeln hat, und zum anderen, weil ich immer dachte, dass ich das später noch nachbessern könnte. Wenn ich mir unser System anschaute, erschien es mir immer als eine unmögliche Aufgabe, zu verhindern, dass sich Kabel berührten oder kreuzten. Was sie aber hätten schreiben sollen, wäre: "Ihre Kabel dürfen sich nicht berühren oder kreuzen, weil Ihr System sonst explodiert." Das stimmte natürlich nicht, aber es hätte mir viele Jahre erspart, in denen ich nur die Hälfte der Freude an unseren Geräten hatte.

    Gemeint ist, dass sich Kabel, die das primäre Quellsignal über getrennte Kanäle führen, weder kreuzen noch berühren dürfen, wenn sie parallel verlaufen, da dies das Klangbild verschmiert, zu Signalverlusten - erkennbar an fehlenden oder deutlich verkürzten Transienten - und zu Signalkompression führt. Signalführende Kabel sollten sich auch nicht mit den Netzkabeln der Geräte berühren oder kreuzen, da dies eine ähnliche klangliche Auswirkung hätte und zudem das Risiko birgt, Netzmodulationen in den Audiopfad einzubringen. Kabel, die vom Vorverstärker zum Verstärker führen, sollten ebenfalls nicht mit anderen Kabeln in Berührung kommen. Je näher sich die Kabel an der Musikquelle befinden, desto ausgeprägter sind die Auswirkungen einer korrekten bzw. falschen Platzierung. Schließlich sollten Lautsprecherkabel für jeden Stereokanal von gleicher Länge sein und nicht parallel verlaufen oder Stromleitungen, andere Kabel oder Antennen berühren. Wenn Ihr System dazu in der Lage ist und Sie nach dem letzten Quäntchen Perfektion suchen, sollten Sie als letzte Maßnahme in Betracht ziehen, die Lautsprecherkabel vom Boden abzuheben, um Erdpotentiale zu minimieren.

    Ich wage eine Vorhersage: Nach Umsetzung der hier beschriebenen Maßnahmen werden Sie Ihr System klanglich nicht wiedererkennen. — Aber greifen wir Ihrer eigenen Erkundung nicht vorweg. Lassen Sie es uns gerne in den Kommentaren wissen, was Sie bei Ihrem eigenen System bestätigen können und was nicht.

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  • 23. Klangbühne

    23. Klangbühne

    Veröffentlicht: 26.1.2021

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Der Begriff "Klangbühne" beschreibt den akustischen Eindruck von räumlicher Breite und Tiefe, der einer Live-Bühne ähnelt, wenn man sie von der Position des Publikums aus betrachtet. Er wird meist im Zusammenhang mit Zweikanal-Stereo-Setups verwendet, kann aber auch in Diskussionen über Dreikanal-Stereo, Surround Sound und Zweikanal-Mono vorkommen. Eine solide Klangbühne ist das Ergebnis vieler wichtiger und richtiger Entscheidungen bei der Aufstellung einer Hifi-Anlage, und es ist schwierig, wenn nicht gar unmöglich, eine glaubhafte Bühnendarstellung zu erreichen, ohne den Großteil der in den zweiundzwanzig vorangegangenen Kapiteln dargelegten Grundregeln zu beachten. Die Klangbühne ist eher ein Ergebnis als eine "Sache", die man tun muss. Doch um sie zu beschreiben und ihre Mängel zu erkennen, müssen wir uns auf einige Grundlagen einigen.

    Die Abbildung zeigt die aktuelle 2-Kanal-Anordnung unseres Hafler XL280- und Tannoy XT8F-Systems. Die Lautsprecher sind dabei 90cm von der Vorderwand des Raums entfernt, gemessen von der Vorderseite des Treibers und ausgehend von der Mittelachse des Lautsprechers. Wenn wir über den Abstand zur Vorderwand sprechen, beziehen wir uns auf den Abstand zwischen den Treibern und der Vorderwand und nicht etwa auf die Rückseite des Lautsprechergehäuses, da sich letzterer mit den Abmessungen jedes neuen Lautsprechers ändern würde. Der Grund für diese Methode ist einfach: Es sind die Treiber, die mit dem Raum reagieren und nicht so sehr die Lautsprechergehäuse. Aufgrund der Gegebenheiten in unserem speziellen Hörraum betrug der Abstand zwischen den Lautsprechern dabei nur zwei Meter, wiederum gemessen von der Mittelachse des Lautsprechers.

    Wir positionierten unseren Hörsessel so, dass sich die Ohren des Hörers auf Höhe der Hochtöner befanden, was in der Regel auch die vom Hersteller empfohlene Position ist. Da die Tannoy-Lautsprecher koaxial (oder dual-konzentrisch) aufgebaut waren, teilten sich Hochtöner und Mitteltöner dieselbe Achse, was die richtige Ausrichtung der Ohren noch attraktiver machte. Um ideale Hörbedingungen zu gewährleisten, sollte der Abstand von den Ohren zu den Lautsprechern ein gleichschenkliges Dreieck mit dem Abstand zwischen den Lautsprechern bilden. Da in zahlreichen Wohnumgebungen der Abstand zum Hörplatz die gesamte Raumtiefe umfassen muss, ist es ratsam, Lautsprecher und Hörplatz auf die gegenüberliegenden Seiten entlang der jeweils breiteren Wände des Raums aufzustellen. Diese Aufstellung bietet den zusätzlichen Vorteil, dass Reflexionen erster Ordnung, z.B. von den Seitenwänden des Raums, minimiert werden.

    In unserer Aufstellung drehten wir die Lautsprecher um 5 Grad in Richtung des Hörplatzes ein. Der daraus resultierende Winkel wird als Eindrehwinkel bezeichnet. Abhängig von den Raumbedingungen, dem Abstand der Lautsprecher und dem spezifischen Design der Lautsprecher ist ein größerer oder kleinerer Eindrehwinkel vorzuziehen. Es ist daher ratsam, mit einem leichten Eindrehwinkel zu beginnen und diesen zu vergrößern und zu verkleinern, während Sie denselben Song wiederholt abspielen. Das geht am schnellsten mit einem Freund oder noch besser mit zwei Freunden, einem an jedem Lautsprecher. Beim Ändern des Winkels ist es wichtig, den genauen Abstand zur Vorderwand einzuhalten. Schon ein halber Zentimeter Bewegung nach vorne oder hinten hat einen starken Einfluss auf den Klang.

    Als Resultat sollten drei Positionen erkennbar sein, von denen die Musik ausgeht. Der linke Lautsprecher, der rechte Lautsprecher und die Mitte zwischen den beiden Lautsprechern. Die mittlere Position entsteht durch Monosignale in der Aufnahme, und da an dieser Position kein realer Lautsprecher sichtbar ist, wird sie oft als "Phantom"-Mitte bezeichnet. Der Eindrehwinkel der Lautsprecher und die Hörposition sollten so gewählt werden, dass die Musik eine nahtlose Bühne bildet, die von links nach rechts schwenkt. Solange die Bühne noch Löcher aufweist, brauchen die Lautsprecher wahrscheinlich einen stärkeren Eindrehwinkel. Wenn die Bühne zu schmal erscheint oder gestaucht wirkt, sollte der Eindrehwinkel verringert werden. Während Sie die Lautsprecher auf diese Weise positionieren, streben Sie nach Glaubwürdigkeit, d.h. nach einer Position, in der Ihnen die Bühne am natürlichsten erscheint.

    In vielen Foren haben Leute, die über die Vorzüge und Nachteile von Geräten diskutieren, noch nicht einmal diesen grundlegenden Schritt unternommen, um die Wiedergabetreue sicherzustellen. Was sie diskutieren, ist daher eine zufällige Überlagerung von Frequenzen. Dies wird deutlich, wenn sie Bilder von ihren Räumen und ihren Hifi-Anlagen posten. Auf der Grundlage ihrer Beobachtungen verkünden sie willkürlich, dass es auf die richtigen Lautsprecher ankäme, oder dass der Verstärker für den Klang wichtiger sei. Sie ahnen nicht, dass eine Verschiebung ihrer Lautsprecher um ein paar Zentimeter ihr System tiefgreifender verändern würde, als es ein neuer Lautsprecher oder Verstärker je könnte. Kein Wunder, dass sie den Unterschied zwischen Hifi-Racks, in ihrer Fähigkeit, Mikrovibrationen zu absorbieren, oder die Vorzüge verschiedener Kabel, in ihrer Fähigkeit, Signale zu schützen und zeitlich abzustimmen, nicht hören können, solange einfache akustische Grundlagen nicht beachtet werden.

    Wo Lautsprecher richtig aufgestellt wurden, hat der Hörer die Möglichkeit, die drei Positionen zu erkennen, doch er könnte dabei auch feststellen, dass sich die Musik noch nicht richtig von den Lautsprechern löst, so dass die Breite der Bühne oder die Ausprägung der Phantom-Mitte oder beide noch sehr schmal erscheinen. Die Kanalbreite lässt sich beheben, indem man dafür sorgt, dass Massepotentiale zwischen den Hifi-Geräten minimiert werden. Dies geschieht in der Regel durch die Überprüfung der Polarität der Netzstecker. In Ländern mit fester Polarität ist diese jedoch nicht unbedingt erforderlich, es sei denn, Sie haben eine falsch verkabelte Steckdose, ein verpoltes Netzkabel, oder Ihr Gerät wurde intern manipuliert. Doch auch in diesen Ländern gibt es für Hifi-Zwecke Umschalt-Adapter zu kaufen, um einen besseren Massenausgleich zu begünstigen. Die Stereomitte wird beispielsweise schmal, wenn elektrische Störungen das Audiosignal beeinflussen, entweder durch HF-Interferenzen oder durch Berühren oder Kreuzen von RCA/Cinch-Verbindungen. Wenn das Signal rein und sauber empfangen wird, ist die Mitte breit und angenehm.

    Während der Aufnahme von Musik werden natürliche Instrumente wie Klavier, Gitarre und Schlagzeug oft indirekt mit Mikrofonen aufgenommen, anstatt sie direkt über Kabel zu verbinden. Das bedeutet, dass die Musik auf zwei Arten aufgenommen wird: Direkt von der Signalquelle und indirekt, indem sie von Wänden, Boden, Decke und Gegenständen im Aufnahmeraum reflektiert wird. Wenn Schallwellen reflektiert werden, werden sie verzögert und/oder invertiert. Unser Gehirn berechnet das Ausmaß der Verzögerung und der Invertierung und leitet daraus ein Gefühl für die Raumdimension, die Materialeigenschaften, den Signalort und die Entfernung ab. In einem Zweikanal-Setup ist es daher möglich, Musik zu hören, die von Positionen ganz links und ganz rechts außerhalb der eigentlichen Lautsprecherpositionen kommt. Dies wird als Bühnenerweiterung bezeichnet.

    Bei richtiger Aufstellung können wir auch Elemente der Musik wahrnehmen, die uns näher zu sein scheinen, und Elemente, die weiter von uns entfernt sind. Der Eindruck von Bühnentiefe entsteht durch die Wahl der Aufnahmetechnik, aber die Nachbildung dieser Bühne in unserer Hörumgebung hängt ebensosehr von unseren Entscheidungen bei der Aufstellung des Systems ab. Lautsprecher, die mit geringem Wandabstand in den Ecken eines Raumes aufgestellt werden oder auch nur zu nahe an der Vorderwand stehen, können nicht die gleiche intakte Abbildungsqualität liefern wie Lautsprecher, die richtig aufgestellt sind. Und da das Timing nicht nur eine akustische, sondern auch eine elektrische Dimension hat, können Sie mit der richtigen Aufstellung Ihrer Lautsprecher Hifi-Geräte und Kabel identifizieren, die frequenzabhängige Timingprobleme haben.

    Ich hoffe, dass ich meine Erkenntnisse gut erklärt habe. Obwohl ich in den letzten Jahren viel über das Thema Klangbühne gelesen habe, basieren das Bild und die Erklärung, die ich hier gezeigt habe, auf meinen eigenen Erkenntnissen als audiophiler Hörer. Wenn Sie der Meinung sind, dass ein wichtiger Aspekt des Themas Klangbühne in dieser Beschreibung fehlt, würde ich mich über Ihren Kommentar freuen. Hinterlassen Sie ein paar Zeilen unten oder kontaktieren Sie mich direkt.


  • 24. System-Erdung

    24. System-Erdung

    Veröffentlicht: 3.2.2021

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Unterschiede in den Erdungspotentialen von miteinander verbundenen Hifi-Geräten sind eine häufige Ursache für Klangverlust und ein Grund dafür, dass die vom Hersteller angegebenen Stör- und Rauschabstände nicht eingehalten werden. Erdungspotentiale können aufgrund von Leckspannungen der Transformatoren innerhalb eines Geräts oder ähnlicher Probleme variieren, doch es ist noch wahrscheinlicher, dass sie sich zwischen den Geräten unterscheiden, und zwar aufgrund interner Konstruktionsentscheidungen und - was noch wichtiger ist - aufgrund von Unterschieden in der Erdung, die von der Wechselstromquelle bereitgestellt wird. Außerdem fügen externe Antennen und Installationen von Kabelnetzbetreibern zusätzliche Potentialunterschiede hinzu.

    Zwar regulieren die Leistungstransformatoren in unseren HiFi-Geräten den Wechselstrom aus der Steckdose und isolieren die Chassis, doch treten bei den Transformatoren unvermeidlich kleine Leckströme auf, die zu Gehäusespannungen führen. Messungen an unserem Harman Kardon HK-730 Receiver ergaben z.B. ein Leckstrom zwischen 0,3 und 0,6 Volt. Transformatoren in audiophilen Geräten sind überwiegend von konventioneller linearer Konstruktion mit einem Eisenkern und gewickelten Primär- und Sekundärspulen. Da diese Wicklung vom Prinzip her eine Richtung hat, ist der Eingangswiderstand an beiden primären Enden wahrscheinlich nicht derselbe. Da bei Wechselstromnetzen nur die Phase oszilliert, in Deutschland zwischen +230V und -230V, gibt es einen unterschiedlichen Transformator-Eingangswiderstand, je nachdem, welches Ende angesteuert wird, und unterschiedliche Werte für die Leckspannung, selbst wenn die resultierende Sekundärspannung dieselbe ist.

    Bei einem all-in-one Hifi-Gerät sind geringfügige Abweichungen von der Erdung normal und beeinträchtigen den Klang nicht, aber wenn zwei oder mehr Geräte miteinander verbunden sind, werden die Unterschiede im Gehäusepotential über die Cinch-/RCA-Verbindungen ausgeglichen und bilden eine Erdungsschleife mit der Hausinstallation. Man kann es als eine Schleife betrachten, weil die Hifi-Geräte auf zwei Ebenen miteinander verbunden sind: 1. über die Stromversorgung und 2. über die Cinch-Anschlüsse. Und selbst in den Fällen, in denen das Rauschen selbst nicht über die Lautsprecher hörbar ist, wie häufig der Fall, wird die Integrität des Musiksignals dennoch beeinträchtigt, da es die zusätzliche Last des Energieverlustes trägt. Das menschliche Ohr ist gegenüber technischem Rauschen eher unverzeihlich, vielleicht weil es sich nicht um ein natürliches Phänomen handelt, an das sich unsere Spezies über Millionen von Jahren anpassen konnte. Um dem Problem der unterschiedlichen Chassis-Potentiale entgegenzuwirken, setzt die professionelle Audioindustrie seit vielen Jahren überwiegend symmetrische und teilweise auch optische Verbindungen ein, die konstruktionsbedingt keine Gehäusemassen verbinden. Es gibt jedoch akustische Nachteile, die sich aus der Notwendigkeit von Kopplern ergeben, weshalb die meisten audiophilen Hörer vor dieser Technologie Abstand nehmen.

    In audiophilen Kreisen ist es daher gängige Praxis, die Unterschiede im Massepotential zwischen den Geräten zu minimieren, indem man den Netzstecker jedes Geräts dreht und die daraus resultierende Tonausgabe durch Hörtests vergleicht. Bei minimalen oder günstigen Potentialunterschieden zwischen den Chassis klingt die Musik voller und satter, mit besserer Abbildung und tonaler Ausgewogenheit. Wenn der Unterschied zwischen den Potentialen größer ist und mehr Leckstrom über die Cinch-/RCA-Stecker geleitet wird, werden sowohl die Bässe als auch die Einschwingvorgänge beeinträchtigt, und die tonale Balance neigt zu schrilleren, aber dennoch etwas dumpferen Höhen. Um den geringsten Unterschied festzustellen, ist es wichtig, mit einer Mindestanzahl von Geräten zu beginnen und dann die Polarität jedes neuen Geräts zu überprüfen. Firmen wie Oehlbach bieten einen Polaritätstester an, aber ich habe festgestellt, dass meine Ohren die Polarität sicherer beurteilen können und, aus mir nicht erklärlichen Gründen, teilweise nicht mit den Messergebnissen des Geräts übereinstimmten. In den vergangenen Jahren habe ich die besten Ergebnisse erzielt, indem ich die Polarität nach Gehör geprüft habe.

    Da die Polarität bei geerdeten Geräten, die mit Cinch/RCA angeschlossen sind, einen so hörbaren Unterschied macht, ist die Ermittlung der bevorzugten Polarität unter Enthusiasten längst zu einem gängigen ersten Schritt bei der Einrichtung von Hifi-Anlagen geworden, insbesondere bei Vintage-Audiophilen, die nicht den Weg der nachträglichen Korrektur des Signals durch einen digitalen Klangprozessor (DSP) gehen wollen. Wenn die Signalintegrität im gesamten Gerät aufrechterhalten wird, ist der Klang mit großer Wahrscheinlichkeit besser als nachträgliche DSP-Korrekturen, einfach weil ein DSP nicht korrigieren kann, was nicht vorhanden ist, und letztlich damit beschäftigt ist, die Auswirkungen eines Brummens oder von HF-Störungen zu filtern und zu glätten, ohne zwischen den Stör- und Musiksignalen differenzieren zu können. Die Aufrechterhaltung der Signalintegrität ist vergleichbar mit dem Fliegenfischen, während man mit einem DSP eher Dynamit in den Fluss wirft. Sicher, geschickte Leute werden so oder so Fische fangen, aber ich bezweifle, dass die Freude an dem Ergebnis dieselbe ist.

    Mein ursprünglicher Grund, mich mit dem Thema System-Erdung zu beschäftigen, war jedoch anderer Natur. Viele Monate lang hatte ich ein Brummproblem mit unserem Philips-Plattenspieler, das ich mir nicht erklären konnte. Ich hatte bereits das Antennenkabel von unserer Kette entfernt und die Polarität des Systems optimiert, und trotzdem war das Brummen weiterhin in einem Ausmaß vorhanden, das sehr störend war. Das Signal des Plattenspielers war so stark beeinträchtigt, dass es ihm an Dynamik und Bühne fehlte. Da ich keine Lösung finden konnte, beschloss ich, in einem Vintage-Audio-Forum von meiner Not zu berichten und unser Hifi-Setup von den Steckdosen bis zu unseren elektrostatischen Martin Logan-Lautsprechern zu beschreiben. Die Antwort erfolgte prompt: “Wo haben Sie die Netzkabel der Hochspannungsversorgung der Lautsprecher eingesteckt? — Bitte mal prüfen.”

    Der Fehler, den ich gemacht hatte, indem ich die Lautsprecher an Steckdosen angeschlossen hatte (genau dort, wo sie standen), wurde mir sofort klar, doch erst durch den kleinen Anstoß eines Forumsmitglieds. Durch die Verwendung separater Steckdosen hatte ich einen Unterschied im Massepotential zwischen unseren mit Hochspannung betriebenen Martin Logan SL3-Lautsprechern und der B&K ST140 Endstufe geschaffen, der nun versuchte, das Potenzial über die Lautsprecherkabel in Form eines hörbaren Brummens zu harmonisieren. Da dies nur auftrat, wenn Phono als Eingang gewählt war, hatte ich die Situation nicht richtig überblickt. Im Nachhinein betrachtet ist der Grund dafür einfach: Da Phono empfindlicher auf Störungen reagiert, war dies der offensichtlichste Punkt, an dem der Fehler sichtbar wurde. Das bedeutet jedoch nicht, dass andere Quellen nicht betroffen waren. Der Anschluss der Stromversorgung für die Martin Logans über dieselbe Audioplan PowerStar Verteilerdose (wie auch der Rest unseres Systems) führte zu einer deutlichen Verringerung des Phono-Rauschens um mindestens 70%.


  • 25. Audiophile Raumkühlung

    25. Audiophile Raumkühlung

    Veröffentlicht: 12.6.2021

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Wenn die Außentemperatur in den Sommermonaten steigt, fürchten viele Audiophile den Anstieg des Geräuschpegels, der durch die verschiedenen Methoden zur Kühlung von Innenräumen entsteht. Viele von uns hören vor allem abends, wenn die Straßen und Gebäude noch heiß vom Tag sind. Zu dieser Zeit ebben die elektrischen Nebengeräusche des Stromnetzes und die physischen Geräusche von draußen langsam ab, was normalerweise zu endlosen Stunden des Hörvergnügens führt. Dieses Vergnügen ist jedoch nur von kurzer Dauer, wenn es im Hörraum zu heiß wird, um sich darin wohlzufühlen.

    In den wenigsten Fällen befindet sich der ideale Hörraum im Keller des eigenen Hauses, auf den auch hohe Außentemperaturen nur wenig Einfluss haben. Keller haben in der Regel niedrige Decken und Betonwände, die die Bassfrequenzen in unangenehmer Weise zurückpeitschen. Nein, die meisten richtigen Hörräume befinden sich wohl eher oberirdisch mit Wänden aus Holz oder Mauerwerk. Und in einer solchen Umgebung können die Temperaturen recht hoch werden, besonders in einer Wohnung oder unter dem Dach eines Gebäudes. Auch wenn ein Hörraum unter dem Dach vielleicht nicht ideal für die Basswiedergabe ist, so kann er doch klanglich von Vorteil sein, da es dort keine oder nur wenige parallelen Wände gibt.

    Erschwerend kommt hinzu, dass audiophile Hörer Hifi-Geräte verwenden, die mehr Wärme produzieren als standard Verbraucherprodukte. Röhrengeräte zum Beispiel strahlen deutlich mehr Wärme ab als Transistor-Geräte oder gar Class-D Endstufen. Doch selbst bei Transistor-Geräten neigen audiophile Endstufen dazu, überdimensionierte MOSFET-Biester zu sein, die mit hohem Ruhestrom in Class-A betrieben werden, anstatt energieeffizientere Class-B- oder D-Designs zu sein. Tatsächlich klingen audiophile Geräte oft erst dann am besten, wenn sie ihre volle Betriebstemperatur erreicht haben. Und das bedeutet in vielen Fällen, dass man darauf buchstäblich ein Ei braten könnte.

    Die ökonomischste und umweltfreundlichste Art, einen Raum zu kühlen, ist das Öffnen der Fenster, doch in urbanen Gegenden führt dies zu einer unvorhersehbaren Erhöhung des Geräuschpegels, da Geräusche von Autos, Flugzeugen, Zügen und vorbeigehenden Menschen hinzukommen. In ländlichen Gegenden können die Geräusche vom Wind in den Bäumen, von Vögeln usw., aber auch vom örtlichen Verkehr herrühren. Ich denke, die meisten Audiophilen sind sich einig, dass ein geschlossenes Fenster eines der wirksamsten Mittel ist, um unerwünschte Nebengeräusche von außen zu unterdrücken, und dass diese Form der Kühlung deshalb nicht in Frage kommt.

    Wenn die Fenster nicht geöffnet werden können, muss die Kühlung schließlich von einem Gerät kommen, das im Raum aufgestellt oder installiert ist. In einigen Gebäuden sind in den Wänden Klimaanlagen installiert, und in den meisten Fällen ist dies auch die beste Lösung für die Kühlung, da auf diese Weise auch überschüssige Feuchtigkeit abgeführt wird, was jede Temperatur erträglicher macht. Eine Klimaanlage ist jedoch auch die teuerste Lösung und aus ökologischer Sicht nicht gerade unbedenklich. Ein einfaches Kühlgebläse wäre eine billigere und sinnvollere Lösung, wo noch keine Klimaanlage installiert ist.

    Wer schon einmal in einem Raum Musik gehört hat, in dem ein Kühlventilator mit offenem Propeller läuft, weiß, dass dies das Musikerlebnis schnell trüben kann. Es gibt nur wenige Audiophile, die die Anwesenheit eines laufenden Ventilators im Raum tolerieren können, vielleicht mit Ausnahme eines ultra-langsamen und leisen Deckenventilators. Nein, es muss eine bessere Lösung geben, um den Hörraum im Sommer kühl zu halten, eine, die die Musik nicht so sehr stört. Zumindest dachte ich das, als ich mich auf die Suche nach einem Kühlgerät machte, das den Hörgenuss nicht trübte.

    Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels sind rotorlose Ventilatoren noch nicht sehr lange auf dem Markt, und doch helfen sie, das Problem der rotierenden Rotorblätter zu minimieren, die ansonsten unsere Musik buchstäblich zerhacken. Obwohl sie meist als schaufellose Ventilatoren bezeichnet werden, ist diese Definition nicht ganz zutreffend. Ihre Rotoren sind eher kleiner und vom Gehäuse gekapselt, wobei die Luft durch einen oder mehrere Kanäle bewegt wird, um die Geschwindigkeit und die Richtung zu bestimmen. Anstatt eine alternierende Frequenz der Luftkompression und -expansion zu erzeugen, ist der resultierende Luftstrom nahtloser und ruhiger. Diese nicht pulsierende Qualität wird in audiophilen Umgebungen bevorzugt, selbst wenn der Lüfter dabei einen ähnlichen dB-Lärmwert wie ein Lüfter mit freiliegenden Flügeln aufweisen sollte.

    Das hier gezeigte Modell steht stellvertretend für eine ganze Reihe von schaufellosen Ventilatoren verschiedener Hersteller. Es wurde beim deutschen Baumarkt und REWE-Tochterunternehmen "Toom Baumarkt" gekauft und bietet eine Reihe von Funktionen, die es zu einem guten Begleiter für ausgedehnte Musik-Sessions machen. Es stehen 9 Luftgeschwindigkeiten zur Auswahl, die von relativ leise bis hin zu lauterem Betrieb reichen. Die gute Nachricht ist, dass die Stufen 3-5 für die meisten Anwendungen einen vollkommen ausreichenden Luftstrom bieten und dabei immer noch relativ leise arbeiten. Alle Stufen bieten eine gute Reichweite im Raum, so dass der Ventilator nicht in der Nähe des Hörplatzes aufgestellt werden muss. Obwohl der Ventilator seinen Luftstrom nicht allzu weit streut, sollte der Winkel für einen einzelnen Hörplatz dennoch groß genug sein und kann durch Einschalten der 90-Grad-Drehfunktion noch vergrößert werden.

    Der Turmventilator wird mit einer Fernbedienung geliefert, die per Magnet auf dem Gehäuse befestigt werden kann, z.B. zur Aufbewahrung oder zur lokalen Bedienung. Die Fernbedienung schaltet den Ventilator ein und aus, stellt die Luftgeschwindigkeit über Plus- und Minus-Tasten ein, aktiviert die Rotations- und Sleep-Funktion. Sie kann auch einen Sleep-Timer einstellen und verfügt über eine Taste, mit der man zum maximalen Luftstrom und zurück zur vorherigen Einstellung springen kann. Da all diese Funktionen im Sitzen verfügbar sind, lassen sich Windgeschwindigkeit und Geräuschpegel an den jeweiligen Hörgenuss anpassen. Rock- und Popmusik verzeiht wahrscheinlich mehr Geräusche als klassische oder Jazzmusik, die oft nuancierter ist und viele leise Passagen enthält. Die Höhe des Lüfters beträgt knapp einen Meter und ist damit sehr sinnvoll für eine sitzende Hörposition. Die Luft wird dabei vom kälteren Boden angesaugt und dann in den Raum ausgestoßen. Der Turmventilator ist Smart Life kompatibel und arbeitet auf Wunsch mit Alexa zusammen. In jedem Fall lässt er sich mit anderen Smart Life Geräten im Haushalt verbinden und über das Smartphone bedienen. Schauen Sie sich online um. Ähnliche Produkte sind auch von anderen Marken und Geschäften erhältlich.

    Technische Daten

    • Maximaler Luftstrom: 22 Kubikmeter pro Minute
    • Leistungsaufnahme: 26 Watt, 240 V, 50 Hz
    • Standby-Verbrauch: 0,8 Watt
    • Geräuschpegel: 56 dB, maximal
    • Luftgeschwindigkeit: 4,6 Meter pro Sekunde
    • Batterie für die Fernbedienung: CR2025, 3 V
    • Jahr: 2020

  • 26. Klingt Vinyl besser als digitale Quellen?

    26. Klingt Vinyl besser als digitale Quellen?

    Veröffentlicht: 17.3.2022

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hielt die kompakte und praktische Digitaltechnik immer mehr Einzug in unsere Haushalte. Seit der Erfindung des iPods können wir unendlich viele Songs in unsere Taschen stecken. Und Streaming-Dienste wie Spotify, Tidal, YouTube und Amazon Music, um nur einige zu nennen, haben den universellen Zugang zu einer schier endlosen Auswahl an Musik zu erschwinglichen Preisen ermöglicht.

    Während einige Menschen die Möglichkeit genossen, sich durch eine umfangreiche Liste von Musikstücken zu wühlen, ohne sich dabei persönlich binden oder entscheiden zu müssen, fühlten sich andere eher verloren und vermissten den gegenseitigen Beziehungsaspekt, die Verbindung zwischen der Band und ihren Fans, was der Kauf von Musik einst war. Es mag ein natürlicher Impuls für diese Menschen gewesen sein, sich nach dem vor-digitalen Zeitalter zurückzusehnen, in dem Musiker und Plattenfirmen mit Leichtigkeit ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten und in dem der Anreiz für Musiker und Produzenten groß war, kontinuierlich viele qualitativ hochwertige Inhalte zu erschaffen, anstatt 1-Hit-Wunder zu produzieren, die auf Click-Bait-Algorithmen und überwiegend ähnlich klingenden Tracks basieren.

    Vinyl war eine willkommene Zuflucht für diejenigen, die vor den Auswirkungen des digitalen Wahnsinns flohen. Tatsächlich stand die Schallplatte für all das, was das Streaming von Musik nicht tat: Das Medium war von Natur aus in der Anzahl der Songs, die auf eine Scheibe passen, begrenzt. Beim Abspielen eines jeden Titels folgte die Nadel einer Signalspur, die eine getreue analoge Abschrift des akustischen Ereignisses enthielt. Die Pausen zwischen den Liedern waren auch mit bloßem Auge als wiederkehrende Muster erkennbar. Um einen Song oder ein Album abzuspielen, musste man sich persönlich vom bequemen Sofa erheben und eine Platte aus der vorhandenen Sammlung auswählen. Und um stets einen Nachschub an qualitativ hochwertiger Musik zur Verfügung zu haben, musste man sich zu einem anspruchsvollen Sammler entwickeln und seinen Musikgeschmack strategisch ausbauen.

    Das Aufsetzen der Nadel auf die Schallplatte erzeugte ein knisterndes Geräusch, noch bevor der erste Song gespielt wurde, und es war möglich, den Vorgang dabei visuell zu verfolgen, zu schätzen und zu verstehen. Plattenspieler sind in Bezug auf ihre Art der Musikwiedergabe transparent. Im Gegensatz zu den meisten digitalen Geräten, bei denen die Musikwiedergabe aus einer unsichtbaren und praktisch unveränderlichen Blackbox kommt, haben Plattenspieler einen persönlichen Charakter und werden mit zunehmendem Know-how desjenigen, der sie aufstellt, immer besser funktionieren. Die Auswahl der Komponenten, das Verständnis für die Mechanik, die Beseitigung von Vibrationen, das Management der Elektrik und die Verbesserung der Elektronik - all diese Faktoren tragen zur Klangqualität bei. Plattenspieler laden ihre Besitzer geradezu dazu ein, sich intensiv mit ihnen zu beschäftigen und sich auf eine Entdeckungsreise zu begeben.

    Richtig eingestellte Plattenspieler klingen sehr ähnlich wie CDs und andere hochwertige Quellen, z.B. Online-Streaming-Geräte. Sie werden weder das niedrige Grundrauschen einer CD erreichen noch die Dynamik moderner digitaler Formate bieten. Sie erzeugen jedoch eine sehr harmonische Klangsignatur sowie einen weich auslaufenden und sehr natürlich wirkenden Hochton-Bereich, ein Umstand der von manchen Hörern als angenehmer empfunden wird. Trotz ihrer auf dem Papier geringeren Leistung reichen die technischen Fähigkeiten von Plattenspielern für ein angenehmes und anspruchsvolles Hörerlebnis vollkommen aus. Gut gewartete Schallplatten produzieren dabei auch nicht viel Rauschen. Klick- und Knackgeräusche sind selten und in jedem Fall dem Musiksignal untergeordnet. Es ist eine urbane Legende, dass Vinyl-Liebhaber gerne die Nebengeräusche von Schallplatten hören. Was für ein Quatsch. Wenn überhaupt, dann genießen sie das letzte bisschen an Unberechenbarkeit, das der Schallplatte erhalten bleibt.

    Die Klangqualität von Plattenspielern wird heute meist durch schlecht gepresste oder gemasterte Exemplare beeinträchtigt. Meiner eigenen Erfahrung nach verursachen moderne Vinyl-Produktionen oft Probleme, weil der Mastering-Ingenieur das Medium nicht mehr gut genug versteht. Dies führt dann oft zu Zischlauten oder anderen Verzerrungen. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach analogen Aufnahmen und der Tatsache, dass nur noch wenige erfahrene Hersteller zur Verfügung stehen, kann die Qualität der Pressungen ziemlich miserabel sein. Die Platten kommen verzogen, unzentriert oder schlecht geformt beim Käufer an. 180-Gramm-Schallplatten sind leider auch kein Gütesiegel für bessere Qualität. Während in den 70er Jahren produzierte Schallplatten meist eine hervorragende Haltbarkeit und Standhaftigkeit aufwiesen, scheinen unsere modernen Produktionen überwiegend minderwertige Materialien und Produktionsmethoden zu verwenden, was dazu führt, dass 50-70 % aller modernen Schallplatten von nicht idealer Güte sind. In diesem Zusammenhang erscheint es ungerecht, dass sich Medienhändler verweigern, Schallplatten zurückzunehmen, auch wenn die Pressung offensichtlich von geringer Qualität ist.

    Einen Plattenspieler so einzustellen, dass er Musik gut abspielt, ist eine Kunstform, die mit dem Fliegenfischen vergleichbar ist. Natürlich ist es billiger und effektiver, Fisch aus der Tiefkühltruhe des örtlichen Supermarkts zu kaufen, aber das Gefühl der Vollendung und die Freude am Konsum sind wohl nicht direkt miteinander zu vergleichen. Von den analogen Quellen, die von Reel-to-Reel über 8-Tracks bis hin zu Kompaktkassetten usw. reichen, bietet nur der Plattenspieler die optimale Kombination aus Langlebigkeit, Komfort und Klangqualität. Und obwohl er sicherlich nicht "besser" als digitale Quellen klingt, wird er von Gerät zu Gerät und von Besitzer zu Besitzer unterschiedlich klingen, was der ansonsten eher willkürlichen und vielleicht sogar langweiligen Erfahrung der Musikwiedergabe aus der Konserve endlich wieder eine spannende persönliche Dimension verleiht. Anspruchsvoll eingerichtete Plattenspieler-Setups sagen oft genauso viel über ihre Besitzer aus wie über die Qualität der Musik.


  • 27. Subwoofer-Platzierung

    27. Subwoofer-Platzierung

    Veröffentlicht: 5.10.2022

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Subwoofer sind spezialisierte Lautsprecher, die die Hauptlautsprecher einer HiFi-Anlage bei der Wiedergabe von Frequenzen am unteren Ende des Spektrums unterstützen. Bei der Aufstellung von Subwoofern ist es wichtig zu bedenken, dass sie sich ähnlich verhalten wie größere Lautsprecher, so dass viele der für die Aufstellung relevanten Prinzipien gleich bleiben. In öffentlichen Foren und auf Fachseiten habe ich manchmal gelesen, dass Subwoofer eine gewisse Freiheit bei der Aufstellung zulassen, da die Quelle der tiefen Frequenzen für das menschliche Ohr schwieriger zu lokalisieren ist. Dies scheint jedoch nur in geringem Umfang und für sehr spezielle Anwendungen zu gelten, wie z. B. für den LFE-Kanal (Low Frequency Effects) einiger Heimkino-Systeme.

    Die Vorstellung, dass die Position eines Subwoofers keine große Rolle spielt, beruht auf der richtigen Beobachtung, dass Subwoofer meist irgendwo zwischen 100 Hz und 50 Hz ansetzen, abhängig von der Grenzfrequenz der Hauptlautsprecher, wo die Schallwellen bereits eine beträchtliche Länge haben, während unsere Ohren nur etwa 17,5 cm voneinander entfernt sind, um die feinen Unterschiede im Timing zu erkennen. Das macht zwar durchaus Sinn, und doch wollte ich mehr über die genauen Wellenlängen erfahren und begann zu recherchieren. Hier ist eine Tabelle mit einigen Wellenlängen, die normalerweise mit Subwoofern in Verbindung gebracht werden. Sie wurden bei Raumtemperatur und einer geschätzten Schallgeschwindigkeit von 343,2 Metern pro Sekunde berechnet. Änderungen der Umgebungstemperatur, des Luftdrucks und der Feuchtigkeit wirken sich auf die Schallgeschwindigkeit aus und können daher zu leicht abweichenden Ergebnissen führen:

    Subwoofer Frequenzen & Wellenlängen

    • 35 Hertz (Hz) = 9.8 Meter (m)
    • 50 Hertz (Hz) = 6.9 Meter (m)
    • 60 Hertz (Hz) = 5,7 Meter (m)
    • 80 Hertz (Hz) = 4,3 Meter (m)
    • 100 Hertz (Hz) = 3,4 Meter (m)
    • 150 Hertz (Hz) = 2,3 Meter (m)

    Die Tabelle zeigt, dass die für Subwoofer relevanten Schallwellen zwischen zwei und zehn Metern lang sind. Man könnte also zu dem Schluss kommen, dass diese so lang sind, dass der genaue Standort des Subwoofers zu vernachlässigen ist. In der Praxis habe ich jedoch festgestellt, dass die Quelle des Schalldrucks oft dennoch wahrnehmbar bleibt, vor allem bei Subwoofern, die nach vorne abstrahlen. Während die Platzierung für Subwoofer, die nur den Filmton unterstützen sollen, vielleicht nicht so wichtig ist, profitieren audiophile Zweikanal-Setups von einer exakten Positionierung und sorgfältigen Integration mit den anderen Lautsprechern im Raum. Aus diesem Grund sollte die Notwendigkeit eines Subwoofers für ein System am besten nach der berühmten englischen Kommaregel entschieden werden: “If in doubt, leave it out.”

    Tatsächlich habe ich noch kein einziges HiFi-Stereo-Setup mit nur einem Subwoofer gehört, das bei einer Vielzahl von Musikstücken reibungslos funktionierte, ohne bestimmte Aspekte der Musik zu überzeichnen oder zu ersticken oder den Standort des Subwoofers zu verraten. Der Grundsatz ist: Wenn Sie den Subwoofer hören können, wenn er die geringste Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist Ihre Aufgabe bei der Platzierung und Kalibrierung Ihrer Anlage noch nicht erledigt. Was mich zudem von einem frühen Einstieg in das Thema Subwoofer abgehalten hat, war meine eigene Skepsis gegenüber dem Einsatz von DSPs. Zwar habe ich selbst noch keinen Spitzen-DSP verwendet, doch ich hatte das Privileg, zu mehreren Gelegenheiten professionell eingemessene DSPs in Aktion zu hören, und stellte fest, dass man - sofern der Hörplatz nicht gerade der Fahrersitz eines Autos war - durch eine richtige Auswahl der Komponenten und eine bessere Platzierung dieser im Rack und im Hörraum ähnlich gute, wenn nicht sogar bessere Ergebnisse hätte erzielen können.

    Bei meinen eigenen Experimenten zur Platzierung von Subwoofern beschloss ich daher, ohne DSP, Equalizer, Klangregler und Lautstärke zu arbeiten, um auf die Unterschiede im Klang zu hören. Die einzigen Anpassungen würden über die in den Lautsprechern eingebauten Regler vorgenommen. Der Subwoofer, den ich für meine Tests verwenden wollte, war unser aktiv betriebener "Dream 2 Sub", der 2012 von der chinesischen Firma Dragon Audio hergestellt wurde. Ursprünglich hatte ich diesen Subwoofer zusammen mit unseren Shure 701 “Pro Master" PA-Lautsprechern erworben, und dies sollte auch die Kombination für meinen Test sein. Die Shure-Lautsprecher waren mit einem L-Poti zur Abschwächung der Höhen ausgestattet, speziell um die Hörner in kleineren Hörräumen zu zügeln. Und der Dream 2 verfügte über einen Eingangslautstärkeregler, eine Trennfrequenzeinstellung von 20 bis 200 Hz (leider nicht skaliert) sowie einen 180°-Umschalter zur Phasenkorrektur. Alle anderen Ergebnisse mussten allein durch die Aufstellung der Komponenten erreicht werden. Eine aktive Frequenzweiche kam dabei nicht zum Einsatz.

    Zu den Anfängen meiner Recherchen zum Thema Lautsprecheraufstellung war ich des Öfteren auf den Proportionalwert von einem Fünftel (1/5) gestoßen. In diesen Artikeln und Videos wurde suggeriert, dass die Aufstellung der Lautsprecher und des Hörplatzes bei etwa einem Fünftel der Raumtiefe ein lohnender Ausgangspunkt sei, um mit der Feinabstimmung zu beginnen. Es scheint, dass aufgrund der unterschiedlichen Frequenzlängen und der Überlappung mehrerer Frequenzen an dieser Stelle weniger hörbare Spitzen oder Einbrüche im kritischen Bassbereich zu erwarten sind. Je näher die Lautsprecher und der Hörplatz zur Wand hin Wand platziert werden, desto mehr dominieren Bassfrequenzen die Musik. Wenn die Lautsprecher und der Hörplatz weiter von der Wand entfernt sind, hat dies den gegenteiligen Effekt. Peter Englisch hat hervorragende Arbeit geleistet, um eine wesentlich genauere Platzierung von Lautsprechern für den Hifi-Bereich und von Musikinstrumenten für Bands zu ermöglichen, auf ich in einem späteren Bericht eingehen werde.

    Auch die Seitenwände spielen eine Rolle bei der Klanggleichung. Lautsprecher sollten nicht in unmittelbarer Nähe der Seitenwände aufgestellt werden, um den Anteil der Seitenwandreflexionen zu verringern. Der Abstand zu den Seitenwänden sollte auch nicht derselbe sein wie der Abstand zur Vorderwand. Es wird manchmal gesagt, dass eine Abweichung von 1/3 ein guter Ausgangspunkt sei. In einem rechteckigen Raum, in dem die Vorder- und Seitenwände unterschiedlich lang sind, können Sie möglicherweise mit einem Abstand von 1/5 zu den Seitenwänden als Ausgangspunkt für Ihre Feinabstimmung gute Ergebnisse erzielen. Falls dies nicht der Fall ist, können Sie Ihre Lautsprecher schrittweise näher an die Mittelachse des Raumes heranbringen. In meiner grafischen Darstellung sehen Sie, dass der Raum in jeder Richtung in fünf Quadrate unterteilt wurde, um die ungefähren Ausgangspunkte für die Aufstellung der Lautsprecher anzugeben. Die ersten Komponenten, die im Raum aufgestellt wurden, waren der linke und der rechte Lautsprecher (LL und LR).

    Die Abbildung zeigt auch, dass die Couch so positioniert ist, dass der Kopf des Zuhörers etwa ein Fünftel von der Rückwand entfernt ist. Der linke und der rechte Lautsprecher (LL und LR) wurden in einem Winkel von zehn Grad (10°) zum Hörplatz hin ausgerichtet. Da es sich bei den Shure 701 Pro Master um horngeladene Lautsprecher handelt, die auf eine Abstrahlcharakteristik von 60° kalibriert wurden, war ein kleiner Eindrehwinkel ein guter Ausgangspunkt. Ich habe die Position des Treibers mit einer schwarzen Linie auf dieser Seite des Lautsprechers markiert und den Horn-Effekt der Shure-Lautsprecher mit einer unterbrochenen schwarzen Linie gekennzeichnet. In Anbetracht der Gegebenheiten meines realen Hörraums habe ich die Lautsprecher etwas enger aufgestellt und sie auch etwas näher an der Vorderwand positioniert. Dies war ein Kompromiss zwischen der Nutzung des Raums als Hörraum und als Wohnzimmer für die Familie.

    Die 1/5-Einteilung des Raumes gilt bei weitem nicht für alle Lautsprecher oder Räume. Die Snell A-Series beispielsweise bevorzugt eine Aufstellung in unmittelbarer Nähe zu den Wänden des Raums und funktioniert auch nicht so gut, wenn sie in Richtung Hörposition eingedreht aufgestellt wird. Bei der Aufstellung von Lautsprechern suchen wir meist nach der Position, in der die Lautsprecher in den Raum passen. Mit etwas Zeit und Erfahrung lässt sich diese Position immer finden. Ich habe jedoch festgestellt, dass die Shures als Großmembran-Lautsprecher von dieser Regel profitieren, ebenso wie unsere Martin Logan SL3 und die Snell C-IV, die wir hier getestet haben. Und obwohl wir gerade dabei sind, die Platzierung von Subwoofern zu erforschen, muss die richtige Platzierung der Stereokanäle zuerst erfolgen, da die beiden miteinander verbunden sind. Sofern Sie Ihr System nicht ausschließlich zur Verstärkung von Filmeffekten einrichten, bei denen Sie vielleicht immer noch den lautesten Knall bevorzugen, müssen Lautsprecher und Subwoofer zu einer akustischen Einheit zusammenfinden.

    Bei der Platzierung des Subwoofers habe ich nach der audiophilsten Aufstellungsmöglichkeit gesucht, wobei ich davon ausgehe, dass der Begriff "audiophil" ausgewogene Tonalität, Freude und Agilität, Nuancierung und Instrumententrennung bedeutet, und all dies eingebettet in Glaubwürdigkeit und Homogenität. Wie wir sehen werden, hatte die Veränderung der Position des Subwoofers einen tiefgreifenden Einfluss auf all diese Faktoren, oft auch bis zu dem Punkt, an dem die Vorzüge des Zweikanal-Setups gänzlich zunichte gemacht wurden.

    Ich begann meine Erkundungen damit, den Subwoofer links neben dem rechten Lautsprecher (S/R) zu platzieren. Da unser HiFi-Rack den Platz in der Mitte der Vorderwand einnahm, konnte ich auch keine zentralere Position wählen. Bei einem ersten Hörtest machte sich die Position des Subwoofers dann unangenehm bemerkbar und erdrückte förmlich den Klang. Ein leichtes Eindrehen des Subwoofers brachte keine große Verbesserung, aber als ich begann, den Subwoofer vorwärts und rückwärts zu bewegen, konnte ich die daraus resultierenden Veränderungen mit jedem Zentimeter hören. Als der Subwoofer schließlich final im Raum aufgestellt war, war ich überrascht, dass er fast bündig mit den Hauptlautsprechern war. Aber aus der Perspektive des Hörplatzes ragte er tatsächlich sogar nach vorne heraus.

    Vor meiner Zeichnung des Raums hätte ich angenommen, dass eine bündige Platzierung des Subwoofers mit den Lautsprechern auch das beste Ergebnis bringen würde, da das Wellensignal den Hörer gleichzeitig erreichen würde, aber das Zeichnen des Radius um den Kopf des Hörers zeigte schnell, dass ein ähnlicher Hörabstand eine weiter zurückliegende Position des Subwoofers erfordert hätte. Ich vermute, dass, dass der Fehler in meiner visuellen Einschätzung durch den geringen 10° Eindrehwinkel der Hauptlautsprecher verursacht worden war, der sich zur Verbesserung der Parameter Stereotrennung und Tonalität bewährt hatte. Weshalb klang der Subwoofer dann aber phasenrichtig, wenn er bündig mit den Hauptlautsprechern stand? Es scheint, dass dies auf eine Phasenverzögerung zurückzuführen war, die durch die eingebaute aktive Frequenzweiche des Subwoofers verursacht wurde, und dass die kürzere Distanz des Subwoofers zur Hörposition diese Verzögerung ausglich.

    Beim Hören von Musik in bündiger Position des Subwoofers konnte ich hören, dass Bassläufe eine echte Geschichte zu erzählen hatten und dass sie von mehreren Instrumenten erzeugt wurden. Es gab viele gestaffelte und kontrastierende Bassläufe anstelle nur eines einzigen Basses. Ich genoss diesen Zuwachs an klanglichen Nuancen und musikalischen Einsichten, aber ich konnte immer noch den Druck und die Kraft des Subwoofers spüren, die von rechts kamen, was mich unzufrieden und unruhig machte. Das mag daran gelegen haben, dass die Shure-Lautsprecher mit dem kompletten Signal gespeist wurden und auf natürliche Weise dort ausklangen, wo es ihre Rolle als PA-Topteile erforderte, anstatt von der aktiven Frequenzweiche ebenfalls abgeschnitten zu werden. Aber da mir die Tonalität und Musikalität des Setups gefielen, hätte ich einfach lieber einen solchen Subwoofer unter jedem Shure-Lautsprecher gesehen, der perfekt mit den Hauptlautsprechern phasengleich ist, um das Stereobild auszubalancieren und sämtliche Bassnuancen zu erhalten. Wenn ich also einen zweiten Subwoofer besessen hätte, wäre dies wohl meine Lieblingsposition gewesen.

    Da sich die Eingangstür zu unserem wahrhaftigen Hörraum auf der linken Seite der vorderen Wand befand, musste unsere HiFi-Anlage den Eingangsbereich frei lassen und war auf die verbleibende rechte Wand ausgemittelt. Aufgrund dieses kleinen Ungleichgewichts konnte ich nicht umhin, mich zu fragen, ob die Aufstellung des Subwoofers rechts vom linken Lautsprecher (S/L) eine bessere Raumintegration ermöglichen würde. Doch ich stellte schnell fest, dass dies nur zu einem dominanten Bassdruck auf der linken Seite führte. Vielleicht hätte es besser funktioniert, den einzelnen Subwoofer direkt vor uns zu platzieren, aber wenn man den Radius um den Hörplatz herum betrachtet, wird man feststellen, dass dies keinen Platz für einen nach hinten belüfteten Subwoofer lässt. Bei meinen weiteren Versuchen ergab die Eckaufstellung (S/C) einen langsamen, unmusikalischen und übermäßig basslastigen Klang. Wenn man den Radius um den Hörplatz betrachtet und die Länge der Diagonale im Raum bedenkt, ist diese Erkenntnis vielleicht nicht allzu überraschend. Der übermäßig wummernde Klang in dieser Position wurde sicherlich noch dadurch verstärkt, dass der Dream 2 seine beiden Bassreflexrohre auf der Rückseite hat.

    Man könnte meinen, geschlossene und nach unten abstrahlende Subwoofer hätten vielleicht Vorteile in Bezug auf die Aufstellungsflexibilität geboten. Doch besaß ich einst einen solchen Subwoofer aus der Canton Karat-Serie, der immer deplatziert klang, egal wo er stand. Ich habe gehört, dass zwei nach unten abstrahlende Subwoofer in der Nähe des Hörplatzes bei Filmen gut funktionieren können, und das mag für Systeme mit DSP und Laufzeitkorrektur zutreffen, doch bei klassischen 2-Kanal-Setups ohne DSP dürften sich solche Verzögerungen und Phasenverschiebungen als problematisch erweisen. Bei der Platzierung unseres DA-Subwoofers, der von vorne und hinten abstrahlt, entschied ich schließlich, dass eine Position im 90°-Winkel hinter einem der Hauptlautsprecher am besten funktionierte. Bei dieser Anordnung war die Position des Subwoofers nicht leicht zu orten. Außerdem stellte ich die Basslautstärke so ein, dass der Subwoofer in seiner Aktivität nicht mehr wahrnehmbar war, bis er dann ausgeschaltet wurde und wir die Basstöne schmerzlich vermissten. Mit dem 90°-Winkel verlor ich leider auch die Präzision, die ich mit dem nach vorne bündige stehenden Subwoofer erlebt hatte. Die zuvor geschätzten Bassnuancen und die Bassstaffelung waren nun weit weniger ausgeprägt, und auch der Bassdruck hätte beeindruckender sein können.

    Ich sprach mit Freunden aus der Branche über meine Feststellungen, und sie gaben mir zu bedenken, dass Subwoofer mit rückwärtigem Reflex schwierig zu platzieren seien, da sie eine eingebaute Verzögerung des nach hinten abgestrahlten Basses verursachten, der von den Wänden abprallt. Sie hätten ein Design mit Frontausgängen bevorzugt. Sie machten mich auch auf das Ungleichgewicht zwischen dem einzelnen 30-cm-Tieftöner, der die Bassfrequenzen einbrachte, und den zwei 38-cm-Mitteltönern aufmerksam. Diese Abstimmung würde zu unbeabsichtigten Laufzeitunterschieden führen, da der Subwoofer dies mit einer viel höheren Amplitude kompensieren müsste. Sie wiesen auch darauf hin, dass die integrierte aktive Frequenzweiche des Subwoofers vermutlich einen saubereren Übergangspunkt ergeben hätte, wenn man sowohl die Topteile als auch den Subwoofer durch diese hätte laufen lassen. Beide Experten stimmten mir zu, dass die Verwendung von zwei Subwoofern von angemessener Größe und Konfiguration durchaus von Vorteil gewesen wäre.

    Zusammenfassend kann ich sagen, dass Subwoofer auch Lautsprecher sind und bei der Aufstellung als solche behandelt werden sollten. Wenn man mit Vollspektrum-Hauptlautsprechern arbeitet und der Subwoofer nur unterhalb von 40 Hz eingreift, muss man sich vielleicht nicht so viele Gedanken über die exakte Platzierung machen, obwohl der Höreindruck dennoch davon profitieren würde. In Verbindung mit Lautsprechern wie den Shure 701 Pro Master, die einen zusätzlichen Tieftöner benötigten, der den Bereich zwischen 50 und 60 Hz abdeckte, machte die exakte Platzierung des Subwoofers jedoch einen deutlichen Unterschied. Gute Ergebnisse lassen sich eher mit zwei Subwoofern als mit einem einzigen erzielen. Dies gilt insbesondere für diejenigen unter uns, die ein audiophiles Stereo-Hörerlebnis mit gut abgestimmter und angemessener Musikalität suchen.

    Zu berücksichtigende Parameter

    • Raumbreite, -tiefe und -höhe
    • Raumausstattung und Wandbehandlung
    • Aufstellungsabstände und Abstrahlwinkel
    • Phasen- und Zeitkohärenz
    • Subwoofer-Öffnungen und -Lüftungen
    • Tiefbass und Übergangsfrequenzen
    • Membrangrößen- und Massenkohärenz

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  • 28. Watt, Schalldruck, Dezibel

    28. Watt, Schalldruck, Dezibel

    Veröffentlicht: 2.12.2022

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Meine ersten Erinnerungen an Werbeanzeigen für HiFi-Geräte stammen aus Versandhauskatalogen in den frühen 1980er Jahren. Auf jeder Seite waren eine Handvoll Geräte abgebildet und mit kleinen Nummern versehen, welche die Fotos mit notdürftigen Beschreibungskästen verbanden, in denen eine kurze Liste von technischen Daten zu finden war. Da das Konzept des Versandhandels mit sich brachte, dass Kaufentscheidungen aus der Ferne getroffen werden mussten, ohne die Möglichkeit des sensorischen Feedbacks, erinnere ich mich, dass ich mein eigenes Interesse anhand von zwei Kriterien abwog: 1. der Ästhetik des Designs und 2. der Wattleistung der Verstärker. Was das Design anbelangte, tendierte ich zu glänzenden Knöpfen, hellen Lichtern und großen Analoganzeigen. Wenn es um die Wattleistung ging, glaubte ich der einfachen Regel "je mehr Leistung, desto besser". Glücklicherweise verfügte ich nicht über die Mittel, um selbst etwas zu kaufen, und meine Eltern lehnten den Kauf von Produkten aus  Versandhauskatalogen strikt ab.

    In späteren Jahren stieß ich dann bei Freunden manchmal auf solche HiFi-Anlagen und wunderte mich über Lautsprechergehäuse aus groben spanplatten mit klein aussehenden Treibern, die oft von aufgemalten oder aufgeklebten Silberringen umfasst waren, um sie eindrucksvoller aussehen zu lassen. Die Verstärker, die angeblich 1.000 Watt Ausgangsleistung boten, wogen die Hälfte meines 40-Watt-Receivers und klangen eher zahm und schwachbrüstig. Ein Blick ins Innere zeigte, dass sich hinter den großen Leistungsanzeigen kaum eine elektronische Grundlage für die kühnen Behauptungen verbarg. Aber wie war es dann möglich, dass sich die tollen technischen Spezifikationen nicht auch in einer überragenden Klangqualität und Ausgangsleistung niederschlugen? Damals hatte ich keine gute Erklärung für dieses Phänomen und machte mir lediglich eine gedankliche Notiz, dass ich beim Kauf von Geräten besser aufpassen sollte, um einen echten Gegenwert für mein Geld zu erhalten und nicht auf minderwertige Qualität hereinzufallen.

    Viele Jahre sind nun seit meinen ersten Erkundungen vergangen, und ich habe inzwischen gelernt, dass die Fähigkeit einer HiFi-Anlage, Musik sauber und laut wiederzugeben, von vier grundlegenden Faktoren abhängt: 1. der Dauerleistung (nicht der Spitzenleistung) des Verstärkers an einer bestimmten Ohm-Last (angegeben in Watt, RMS); 2. der maximalen Belastbarkeit der Lautsprecher an dieser Ohm-Last; 3. dem Wirkungsgrad der Lautsprecher (dB, bei 1W/1m) und 4. dem bevorzugten Hörabstand zu den Lautsprechern. Der Abstand ist wichtig, weil sich die Hörlautstärke halbiert, wenn sich der Abstand des Hörers zu den Lautsprechern verdoppelt. Die Dezibelangabe (dB) wird bei einer Eingangsleistung von einem Watt und einem Meter Abstand von den Lautsprechern gemessen. Dezibel ist eine logarithmische Skala zur Messung der Lautstärke, die im 19. Jahrhundert von der amerikanischen Telefongesellschaft Bell eingeführt wurde, um den Signalverlust auf langen Telefonleitungen zu messen. 

    Null Dezibel wurde als nahezu Stille für erwachsene Zuhörer definiert, und zehn Dezibel als das Zehnfache dieses Wertes. Da die Skala logarithmisch war, wurden zwanzig Dezibel als zehnmal lauter als 10 Dezibel definiert, was den 100-fachen Schalldruckpegel ergab, und so weiter. Nach dieser Skala ist ein Ballon, der mit 150 dB explodiert, eine Billiarde Mal lauter und eine normale Unterhaltung ist eine Million Mal lauter als ein Lautstärkepegel nahe der Stille. Die Tabelle "Schalldruck - Schallereignis - Dezibel" gibt einen Überblick über alltägliche Geräusche, ihre Dezibelwerte und die entsprechenden Schalldruckpegel auf einer linearen Skala von nahezu Stille bis zu den ohrenbetäubendsten Geräuschen. Ein Hörverlust durch hohe Lautstärken ist in der Regel das Ergebnis einer Kombination aus sehr lauten Geräuschen über einen längeren Zeitraum hinweg. Während ein platzender Luftballon uns überraschen oder sogar erschrecken mag, besteht für unsere Ohren nur ein geringes Risiko.

    Die Dezibel-Skala hat sich bei der Messung von Schalldruckpegeln als nützlich erwiesen und kommt der menschlichen Wahrnehmung von Lautstärke deutlich näher als die lineare Schalldruckskala. Allerdings entspricht sie nicht genau dem menschlichen Ohr. Der Mensch nimmt eine Verdoppelung der Hörlautstärke bei jeder Erhöhung um sechs Dezibel wahr. Die Tabelle "Schalldruck - Schallereignis - Dezibel - menschliche Wahrnehmung" soll daher diesen Unterschied verdeutlichen. Für das menschliche Ohr ist ein platzender Luftballon etwa fünfundzwanzigmal lauter als Stille, nicht eine Billiarde mal, wie die lineare Skala vermuten ließe.

    Die Tabelle "Verstärkerleistung - Lautsprecher-Dezibel-Leistung" stellt die Eigenschaften von zwei aktuell erhältlichen Lautsprechern gegenüber: die britischen Tannoy XT8f Dual-Concentric Standlautsprecher und die in Deutschland gefertigten Duevel Planets. Die Tabelle zeigt, dass die zehnfache Verstärkerleistung erforderlich ist, damit die Lautsprecher um 10 dB lauter spielen, unabhängig vom gewählten Lautsprecher. Bei der Berechnung der erforderlichen Verstärkerleistung habe ich einen Headroom von 3 dB berücksichtigt, was ich für Anwendungen in Innenräumen für realistisch halte. Die Tannoys starteten mit einem lobenswerten Wirkungsgrad von 91 dB 1W/1m. Bei einer Hörentfernung von zwei Metern erzeugt das erste Watt Leistung bereits 79 dB. Dieser Lautstärkepegel ist vergleichbar mit einem lauten Restaurantambiente und sollte für die meisten Anwendungen ausreichen. Bei voller 100-Watt-Belastung erzeugen die Tannoys einen Schalldruck von 99 dB in zwei Metern Entfernung (was so ca. einem laufenden Motorrad im Raum entspricht) bzw. 89 dB (ähnlich einer brüllenden Person) in 10 Metern Entfernung. Das sollte ausreichen, um gelegentlich eine Party zu feiern.

    Die Duevel Planets sind mit 85 dB (1W/1m) bewertet und erreichen 73 Dezibel bei einem Abstand von zwei Metern. Die komfortablen 79 dB der Tannoy erreichen sie erst bei vier Watt, und da muss der Verstärker schon ganz schön was leisten. Bei ihrer maximalen Leistungsangabe von 50 Watt erzeugen die Duevels in zwei Metern Entfernung 90 dB (schreiende Person) und in zehn Metern noch 80 dB (lautes Restaurant). Damit sind sie für die Beschallung von Wohnzimmerpartys weniger geeignet als die Tannoys. Die neun Dezibel Unterschied, die sich daraus zwischen den Lautsprechern ergeben, lassen uns die Tannoys 1,5 Mal lauter erscheinen als die Duevels.

    Wie wir an diesen Ergebnissen sehen können, ist die menschliche Wahrnehmung von Schalldruck nicht linear. Da sich die wahrgenommene Lautstärke alle 6 dB verdoppelt, ähnelt sie eher der logarithmischen Dezibelskala. Verstärkerleistungen sind nur dann sinnvoll, wenn sie auch als Dauerleistung und nicht als Burst- oder Spitzenleistung angegeben werden. In der Tat kann die Spitzenleistung zehnmal höher sein als die Dauerleistung, wenn die Kondensatoren groß genug sind. Die Ausgangsleistung eines Verstärkers hängt von der Ohmzahl der angeschlossenen Lautsprecher ab. Ein Verstärker, der für 8 Ohm ausgelegt ist, erzeugt eine viel höhere Leistung an einer 4-Ohm-Last. Eine ausreichende Verstärkerleistung, gepaart mit hoher Empfindlichkeit und hoher Belastbarkeit der Lautsprecher, führt zu hohen Schalldruckpegeln, sofern dies gewünscht wird.


  • 29. Raummoden-Berechnung

    29. Raummoden-Berechnung

    Veröffentlicht: 11.12.2022

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Auf den Begriff "Raummode” stieß ich zum ersten Mal, als ein Freund bei uns vorbeischaute, um unsere neu erworbenen elektrostatischen Martin Logan SL-3-Lautsprecher mit mir zu anzuhören. Jens, der einige Jahre mit dem Komponieren von Musik und dem Sammeln von analogen Modulen für die Klangerzeugung verbracht hatte, war nicht sofort von der großen Klangfläche der Martin Logans angetan und wies stattdessen auf den leichten Mangel an Bassdruck dieser großen Lautsprechern hin. Er vermutete, dass dieses Phänomen auf Raummoden zurückzuführen sei und dass die korrekte Ausrichtung der Lautsprecher und des Hörplatzes das Problem beheben könnten. Da ich jedoch noch nicht verstand, wovon er sprach, glaubte ich eher, dass die Lautsprecher selbst die Schuld daran trugen. Ich fragte mich, ob vielleicht die Frequenzweichen manipuliert worden waren, ob neue Kondensatoren benötigt wurden, ob vielleicht der Verstärker zu schwach war oder ob die Mylar-Membran irgendwie ihre Magnetisierung verloren hatte. Als Jens später am Abend abreiste, blieb ich deshalb ziemlich niedergeschlagen zurück.

    Die nächste Person, die uns besuchte, war mein audiophiler Weggefährte Luigi. Er hörte sich die Martin Logans an, war nicht besonders erfreut über den Eindruck der “vertikalen Bühne", der sich seiner Ansicht nach aus ihrer schieren Höhe ergab, und begann damit, sie mit mir gemeinsam im Raum zu bewegen. Er war der Meinung, dass ein größerer Abstand zur Vorderwand die Abbildung und die Bühnentiefe verbessern würde, und ich stimmte ihm grundsätzlich zu. Wir fanden eine Position in unserem 5,60 Meter tiefen Raum, die sehr gut funktionierte, und wir beide verließen die Sitzung in einem geistigen Zustand der Unruhe und Ungewissheit. Die Martin Logans waren wegen ihrer Dipol-Eigenschaft tatsächlich nicht so einfach aufzustellen. Ja, schon ein Zentimeter Abweichung im Wandabstand konnte die Abbildung, die Tonalität, den Rhythmus, die Phasenkohärenz und den Eindruck von Geschwindigkeit aus dem Gleichgewicht bringen. Es dauerte deshalb weitere vier Wochen, bis ich die exakte Position für unsere SL-3 bestimmt hatte, um diese final in unserem Hörraum aufzustellen. 

    Die nächsten Monate verbrachte ich damit, den Verstärker aufzurüsten und die Verkabelung zu verbessern. Ich fand auch einen CD-Spieler, der analoger klang, und einen Tonabnehmer mit verbesserter Tonalität. Ich beseitigte Probleme mit der Erdung, entfernte LED Trafos aus der Nähe des Systems und konnte mit jedem Schritt Verbesserungen hören. Die Umstellung auf Solid—Core Silber-Cinch/RCA-Verbindungen bot eine deutlich bessere Dynamik, und symmetrische Netzkabel sorgten für den letzten Schliff. Das System war aufschlussreich und tonal reichhaltig geworden. Die Klangbühne war beeindruckend, wenn auch ein wenig höher, wie Luigi schon festgestellt hatte. Die Position der Lautsprecher war im Laufe vieler Monate nach Gehör gefunden worden. Ich konnte hören, dass ein Abstand von 1,12 Metern gut funktionierte, aber ich wusste nicht, warum das so war. Ich hatte nun sogar ein ungutes Gefühl, die Lautsprecher auszutauschen, um neue Tests für eiaudio durchzuführen. Luigi scherzte, dass er einige Freunde hatte, die so viel Angst davor hatten, das zu verlieren, was sie erreicht hatten, dass sie ihre Systeme für ihres Lebens einrichteten. Diese Aussicht klang jedoch in der Tat ziemlich traurig.

    Ich wollte nicht diese Art von Audiophiler sein. Stattdessen zog ich es vor, meiner Mission der Erforschung treu zu bleiben, die im Titel dieses Blogs vorgeschlagen wird. Ich musste eine Lösung finden, wie ich Lautsprecher schneller und mit größerer Gewissheit aufstellen konnte, die beste Position gefunden zu haben. Als ich eines Tages vor der Werkstatt meines Lieblings-Audiotechnikers stand, hörte ich, wie er drinnen mit einem seiner Kunden sprach. Ich wollte die beiden nicht unterbrechen, doch als ich länger zuhörte, bemerkte ich, dass sein Kunde sehr nüchtern über einige grundlegende HiFi-Fragen sprach, die auch mich seit einiger Zeit beschäftigten. Ich spürte, dass wir ‘verwandte Seelen’ waren und beschloss, hineinzugehen. Wir wurden einander kurz vorgestellt und begannen damit, über Kabel, Interferenzen und Erdung zu sprechen, wobei wir uns gegenseitig vorsichtig abklopften, denn manche Leute können ziemlich stur sein und darauf bestehen, dass ihr aktueller Wissensstand auch gleichzeitig das Ende der Erkundungen aller Menschen sein sollte. Wir waren beide erleichtert, als wir feststellten, dass dies nicht der Fall zu sein schien. Am Ende unseres Gesprächs gab ich Peter Englisch meine eiaudio.de-Visitenkarte und lud ihn ein, sich an der Blog-Diskussion zu beteiligen. Er sagte, er würde ihn sich ansehen, und wir gingen getrennte Wege. 

    Einige Wochen später rief ich Peter an, und er schien sich zu freuen, von mir zu hören. Wie sich herausstellte, hatte er alle meine Artikel in der Rubrik High Fidelity gelesen und war mit den Inhalten, die er fand, einigermaßen zufrieden. Er wies darauf hin, dass in einigen der Artikel meine Beschreibung zwar zutreffend war, es aber auch offensichtlich war, dass mein Verständnis des Themas es mir noch nicht erlaubte, das Problem auf den Punkt zu bringen oder die einzige Ursache für ein Problem zu herauszuarbeiten. Ich stimmte zu, dass dies höchstwahrscheinlich der Fall war, zumal ich das Thema nicht studiert hatte, sondern mich von der praktischen Anwendung zur Theorie hin und zu einer Lösung vorgearbeitet hatte. Ich war dennoch stolz auf die Fortschritte, die ich in etwas mehr als zwei Jahren gemacht hatte, und er bot mir an, mir dabei zu helfen, noch ein wenig weiter zu kommen. Peter teilte mir mit, dass er eine Reihe von Excel-Tabellen geschrieben hatte, die es ihm ermöglichten, Raumabmessungen einzugeben und daraus die bestmöglichen Lautsprecherpositionen abzuleiten. Er bot mir an, mir seine Tabellenblätter zuzuschicken, was er später am selben Tag auch prompt tat. Ich muss gestehen, dass ich einige Wochen brauchte, um den Schock zu überwinden, so viele Zahlen und Diagramme auf jeder Seite zu sehen. Doch mit der Zeit legte sich die anfängliche Panik und ich konnte mit den Blättern arbeiten.

    Ich nahm unser Laser-Längenmessgerät und vermaß die inneren Dimensionen unseres Haupt-Hörraums: 5,58 Meter in der Tiefe, 4,78 Meter in der Breite und 2,78 Meter in der Höhe. An den Wänden befanden sich einige Einrichtungsgegenstände, die sich auf den Klang auswirken würden, und ich betrachtete die sich daraus ergebenden alternativen Messungen, bei denen die Möbel die Raumabmessungen auf Ohrenhöhe beeinflussen. Am auffälligsten war ein Ikea Besta-Schrank, der die linke Seitenwand an der Hörposition um 0,43 Meter verengte, was eine Restbreite des Raums von 4,35 Metern ergab. Als ich die Ergebnisse meiner Messungen in die Excel-Tabelle eingab, stellte ich fest, dass jede der drei Dimensionen (h, d, w) darin separat behandelt wurde, ohne sichtbare Auswirkungen auf die anderen. Der Excel-Tabelle war es auch egal, ob die Werte für Höhe und Breite vertauscht wurden: Die Ergebnisse sahen identisch aus, obwohl man den Fehler spätestens bemerken würde, wenn man versuchte die Lautsprecher auf diese Weise aufstellt. Ich stellte fest, dass ein größerer Wandabstand immer zu niedrigeren Resonanzfrequenzen führte, von denen es drei gab: die erste Raummode, die zweite und die dritte.

    Die erste Raummode war auch die Impulsstärkste und das Ergebnis der Wechselwirkung der Schallgeschwindigkeit von etwa 340 m/s mit der freien Distanz zwischen den Wänden. Die beiden anderen waren harmonische Resonanzen, die mit der doppelten und dreifachen Frequenz der ersten Raummode auftraten. Da die Schallwellen an den Wänden des Raums ihren Höhepunkt erreichten, von wo aus sie nach hinten reflektiert wurden, verteilten sich potenzielle Nullstellen über den Raum. Bei der ersten Raummode lag der Nullpunkt bei der halben Raumtiefe (in unserem Beispiel bei 2,79 m). Ich lernte dabei, dass sich Schallwellen von elektrischen Wellen insofern unterscheiden, dass der Boden eines Hörraums die untere Hälfte der vollen Sinuswelle nach oben faltet, wodurch die erste Resonanzfrequenz bei der Hälfte der berechneten Resonanz liegt. Die daraus resultierende Berechnung für die Resonanz der Raumtiefe war: 

    340m/s (Schallgeschwindigkeit) ÷  5.58m (Raumtiefe) = 60.93 Hz (Sinuswelle)

    60.93 Hz (Sinuswelle) ÷ 2 = 30,47 Hz (1. Resonanz)

    Die zweite Resonanz in der Raumtiefe lag bei 60,93 Hz und erzeugte drei Peaks im Raum. Neben den natürlichen Peaks an den Wänden lag der dritte Peak in der Raummitte. Die beiden sich daraus ergebenden Nullen befanden sich in der Mitte jeder Raumhälfte, als ob es eine Wand zwischen den Hälften gäbe, an der sie sich ebenfalls anhäufen könnten. Die dritte Resonanz lag bei 91,40 Hz und teilte den Raum akustisch in drei Teile. Das Diagramm sah so aus, als ob zwei Trennwände die drei Raumbereiche trennten, was zu einer Nullstelle in jeder Mitte und einer Spitze an jeder imaginären Wand führte. So entstanden drei Nullen und vier Spitzen über die gesamte Raumtiefe.

    Da sich Resonanzen akkumulieren oder auslöschen konnten, waren die besten Positionen für die Aufstellung von Lautsprechern und für den Hörplatz immer diejenigen, in denen die spezifischen Raumresonanzen ein natürliches Gleichgewicht bei den relevanten Frequenzen erzeugen. In seinen Beschreibungen bezeichnete Peter diese als Vorzugspositionen. Und obwohl ihre Faktoren für normale Räume gleich blieben, änderten sich die resultierenden Wert mit den Abmessungen des jeweiligen Hörraums. Die Faktoren für die Berechnung der Vorzugspositionen waren:

    Faktoren: (+3) 0.125 — (+2) 0.2 — (+1) 0.45 — (-1) 0.55 — (-2) 0.8 — (-3) 0.875

    Positionen: (+3) 0.70 m — (+2) 1.12 m — (+1) 2.51 m — (-1) 3.07 m — (-2) 4.46 m — (-3) 4.88 m

    Die unter jedem Faktor angegebenen Entfernungen in Metern zeigen die bevorzugten Positionen für unsere Raumtiefe von 5,58 Metern, wobei sich alle Entfernungen auf die Vorderwand beziehen. Die Faktoren mit negativen Zahlen sind eigentlich Spiegelbilder der ersten drei Faktoren und könnten mit den ersten drei Werten leichter von der Rückwand aus gemessen werden. Die Spiegelachse liegt bei 0,5, was der halben Raumtiefe entspricht. Ich konnte feststellen, dass die Raumabmessungen einen Einfluss auf die erste Resonanz und die beiden harmonischen Gegenstücke hatten, wobei größere Räume auch niedrigere Resonanzfrequenzen aufweisen. Je niedriger die Frequenz, desto einfacher würde es sein, Lautsprecher im Raum zu platzieren, ohne die für unser Ohr kritischsten Frequenzen zu stören, die in der Regel um das Spektrum der menschlichen Stimme liegen.

    Die Berechnungen für unseren Hörraum im Obergeschoss ergaben weitaus niedrigere Resonanzen als für unseren Haupthörraum. Der Raum im Obergeschoss, der uns auch als Büro diente, war 15 m tief und 11 m breit. Es gab keine parallelen Wände, und auch die Deckenelemente waren unterschiedlich hoch. Die Resonanzfrequenzen in der Raumtiefe betrugen 11,3 Hz, 22,67 Hz bzw. 34 Hz. Die sich daraus ergebenden Vorzugspositionen waren:

    Faktoren: (+3) 0.125 — (+2) 0.2 — (+1) 0.45 — (-1) 0.55 — (-2) 0.8 — (-3) 0.875

    Positionen: (+3) 1.88 m — (+2) 3.0 m — (+1) 6.75 m — (-1) 8.25 m — (-2) 12 m — (-3) 13.13 m

    Auf der Suche nach den bevorzugten Positionen für Lautsprecher in der Raumbreite würde eine spiegelbildliche Aufstellung der Lautsprecher entlang der Mittelachse des Raumes zu einer Nullstellung des Hörplatzes führen, da sich dieser in der Mitte des Raumes befände und mit den Lautsprechern ein gleichschenkliges (wenn nicht gleichseitiges) Dreieck bildete. Um diesen Effekt zu vermeiden, mussten Positionen mit unterschiedlichen Wandabständen bevorzugt werden. Für unseren kleineren, 4,78 m breiten Raum konnte dies beispielsweise eine Kombination aus Faktor 0,125 = 0,60 m und Faktor 0,2 = 0,96 m sein. Die Breitenabstände wurden von der Mittelachse jedes Lautsprechers zur Wand gemessen, während die Tiefenabstände von der Schwingspule des Tieftöners zur Vorderwand gemessen wurden.

    In größeren Hörräumen würden die höchsten Resonanzen häufig durch die begrenzte Deckenhöhe des Raums erzeugt. In unserem 2,78 Meter hohen Raum lagen die Resonanzen bei 61,15 Hz, 122,30 Hz und 183,45 Hz. Bevorzugte Positionen wurden mit Faktor 0,125 = 35 cm und Faktor 0,2 = 56 cm berechnet. Die vertikalen Abstände wurden von der Mittelachse zwischen dem relevantenTieftöner und dem Boden des Raumes gemessen und mussten für beide Lautsprecher identisch sein.

    Der Haupthörplatz sollte mit den Lautsprechern ein gleichschenkliges Dreieck bilden. Falls das Ergebnis zudem ein gleichseitiges Dreieck ergab, war dies sogar noch besser. Für die klanglich-tonale Ausgewogenheit war es jedoch von weitaus größerer Bedeutung, dass die Hörposition mit einer der Vorzugspositionen im Raum übereinstimmte. Als wir begannen, die Lautsprecher und uns selbst nach diesen Faktoren zu positionieren, war das erste Ergebnis bereits durchaus akzeptabel. Und aus dieser Gewissheit heraus konnten wir mit der Feinabstimmung der Lautsprecher auf die Wandmaterialien, den Teppichboden und verschiedene Möbel beginnen, indem wir sie um einige Zentimeter verschoben oder die Hörposition leicht veränderten, um unerwünschte Raumakzente zu kompensieren. Ich fand Peters Methode sehr nützlich und werde sie für alle kommenden Anpassungen in meinem Werkzeugkasten beibehalten.


  • 30. High-End Netzfilter

    30. High-End Netzfilter

    Veröffentlicht: 23.2.2023

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Die Sintron Distribution GmbH vertreibt unter dem Namen Dynavox eine ganze Reihe erschwinglicher Geräte, die sich an audiophile Einsteiger richten. Unter den vielen lohnenswerten Komponenten befindet sich auch die Röhrenendstufe VR-70E II, die mit ein paar kleinen Anpassungen in unserem Testsystem sehr gute Arbeit leistete. Der Markenname Dynavox findet sich auch auf Audiozubehör wie Kabeln, Steckern und Stromverteilern mit und ohne Netzfiltertechnik. Der Dynavox X7000, der seine Komponenten für den Bau des hier besprochenen High-End-Netzwerkfilters zur Verfügung stellte, war höchstwahrscheinlich von Anfang an ein leistungsfähiges Netzwerkfilter. Ziel dieser Untersuchung war es jedoch, die Filtertechnologie auf die nächste Stufe zu heben.

    Ich kam zum ersten Mal mit dem Netzwerkfilterprojekt in Berührung, als ich einen Routinebesuch bei dem Audiotechniker meines Vertrauens machte. Während ich seine Werkstatt betrat, konnte ich sehen, wie er eine Reihe von Ferritkernen auf ein gerade erst verlegtes Netzkabel im Gehäuse des Dynavox X7000 aufbrachte. Ich war überrascht, wie viel Platz in dem großen X7000-Gehäuse zur Verfügung stand, und Winfried erklärte mir, dass das ursprüngliche Filterdesign nichtmal eine handbreit Platz in dem 43 cm breiten Gehäuse beansprucht hatte. Und doch war das Gerät groß genug, um weitaus anspruchsvollere Filter aufzunehmen. Es erlaubte sogar den Einbau von Trenntransformatoren. Winfried erklärte mir weiter, dass Dynavox durch die Verwendung hochwertiger Materialien für Gehäuse, Steckdosen und Schalter die ideale Basis für seine neue Konstruktion sei.

    Das muss Anfang 2020 gewesen sein, und erst zwei Jahre später fragte ich Winfried, was aus seinem High-End-Netzfilterentwurf geworden sei. Er schien sich über meine Frage zu freuen und bot mir an, es mir für ein paar Tage zu leihen, damit ich es selbst herausfinden könne. Er erklärte mir, dass er den Audiokreislauf durch Trenntransformatoren galvanisch vom Hausnetz getrennt habe, was eine Durchgangsleistung von 300 Watt ermögliche. Auf der Rückseite des Geräts befanden sich, von links nach rechts betrachtet, zwei gefilterte Steckdosen für analoge Musikquellen, zwei Steckdosen für digitale Musikquellen und zwei Steckdosen ohne Filter. Auf der Stromeingangsseite verhinderten mehrere Ferritkerne, dass hochfrequente Störungen durch die inneren Schaltkreise gelangen konnten.

    Die von Winfried entwickelten Leistungsfilterstufen waren auf die anharmonischen Frequenz-Dopplungen von 50 Hz ausgerichtet. Diese lagen bei 150 Hz, 250 Hz, 350 Hz, 450 Hz, usw. Die Filter wurden umso wirksamer, je höher die anharmonische Frequenz war. Von einem unabhängigen Labor durchgeführte Messungen ergaben eine Filterstärke von 60 dB bei 1.000 Hz und 90 dB bei 10.000 Hz. Dies waren sehr gute Ergebnisse für einen Power Conditioner. Darüber hinaus bot das High-End-Netzfilter von Winfried einen Gleichstromschutz durch eine Kombination aus Brückengleichrichter und Kondensator und behielt auch die originale Spannungsanzeige bei, die für maximalen Rauschabstand abgeschaltet werden konnte. Die Haptik des fertigen Geräts war großartig. Es fühlte sich an, als sei es aus einem massiven Stück Metall geschnitzt worden, ein Effekt, der durch sein enormes Gewicht noch untermauert wurde.

    Zurück in unserem Hörraum im Obergeschoss schloss ich das Filter an dieselbe Steckdose an, die sich bereits bei unserem bestehenden System als relativ verzerrungsfrei erwiesen hatte. Da wir in einem Mehrfamilienhaus mit vier Familien in einem gemischten Wohn- und Industriegebiet wohnten, waren alle Beobachtungen des elektrischen Rauschpegels als relativ einzustufen und konnten sich je nach Wochentag, Tageszeit und Anzahl der anderen im Netz aktiven Haushaltsgeräte ändern. Hinzu kam, dass unser Haus in einem Radius von fünf Kilometern vom Flughafen und etwa 800 m von den örtlichen Straßenbahn- und Zuglinien entfernt lag. An klaren Tagen hatten wir außerdem freie Sicht auf den Funkturm auf dem Feldberg und auf das sich drehende Radar des Flughafens mit sichtbarem Blinken - ganz zu schweigen von den vielen Mobilfunkantennen, die auf den umliegenden Gebäuden angebracht waren.

    Die Kakophonie der elektrischen Störeinflüsse auf unser Stromnetzes herauszufiltern, war die erklärte Aufgabe von Winfrieds Netzfilter. Wo, wenn nicht bei uns, könnte ein solches Gerät seine Vorzüge unter Beweis stellen? Und so schloss ich unseren günstigen Vorverstärker Rotel RC-960BX an den für analoge Geräte ausgelegten Stromausgang und unseren CD-Player Denon DCD-1420 an den Stromausgang für digitale Geräte an. Dann schloss ich meinen speziell angefertigten Echle LF-3519 Transistorverstärker direkt an die Steckdose an und ließ das System warmlaufen. Das erste, was mir auffiel, war ein leichtes mechanisches Brummen, das von den großen Transformatoren des Filters ausging, gefolgt von dem inzwischen bekannten Grundrauschen der High-Gain-Endstufe. Ich war ein wenig enttäuscht, dass das Grundrauschen der Endstufe mit angeschlossenem Filter nicht deutlich sank. Das änderte sich leider auch nicht, als ich die Endstufe direkt an den ungefilterten Ausgang von Winfrieds Power Conditioner anschloss.

    Als Hörbeispiel wählte ich das 2017er MTV Unplugged-Album "Summer Solstice" von a-ha. Es handelte sich um eine gute Live-Aufnahme mit natürlichen Instrumenten, gesprochenen Passagen und männlichen und weiblichen Gesang an einem kleinen Veranstaltungsort und vor Publikum, die in unserem Hörraum durchaus glaubhaft klingen konnte. Songs wie "This is our home" enthielten eine Bassdrum, die ein gutes Gefühl für Proportion, Attacke und Ausschwingen ermöglichte. Beim Anhören mit dem eingebauten Filter, fiel mir auf, dass die Stereoabbildung deutlich verbessert wurde. "This is our home" beginnt mit einer gesprochenen Einleitung, bei der der erste Sprecher weiter links sitzt. Ohne den Filter schienen beide Musiker aus derselben Position zu sprechen. Mit Filter schien es auch mehr Raum um die Instrumente herum zu geben und die Klangbühne schwenkte weiter und nahtloser von links nach rechts. Die Position des Publikums wirkte realistischer, und es gab weniger Löcher in der Klangbühne.

    Die Polarität des Netzsteckers hatte einen großen Einfluss auf die gesamte Klangsignatur. Das überraschte mich, denn ich hätte erwartet, dass das Netzwerkfilter eine harmonisierende Wirkung zwischen den Geräten hat. Ohne das Filter war für mich sofort klar, welche Steckerpolarität ich bevorzugte. Mit eingebautem Filter war dies jedoch nicht so einfach zu entscheiden. In einer Steckerkombination wurde der Klang heller und luftiger, in einer anderen dunkler und tonal reichhaltiger. Normalerweise hätte ich die zweite Variante tonal bevorzugt, da sie einen stärkeren Mittelbass und einen gewichtigeren und volleren Klang bot, wäre da nicht auch eine erhöhte Körnung im Mitteltonbereich gewesen, die Stimmen etwas weniger glaubwürdig machte. Egal, wie oft ich verschiedene Steckerkombinationen ausprobierte, ich musste mich immer zwischen diesen beiden Möglichkeiten entscheiden: dunkler und üppiger mit Körnung auf den Stimmen oder tonal leicht und luftig ohne Körnung. Aber was war nun richtig?

    Als ich mir die Musik wieder ohne Filter anhörte, bemerkte ich, dass die Tonalität leicht nach oben verschoben blieb, hin zu leicht, luftig und leicht scharf in den Höhen. Den Bässen fehlte es ein wenig an Energie und sie konnten sich nicht so sehr befreien. Der Bühne fehlte es an Nuance, wie zuvor. Ich hätte es vorgezogen, das Filter an Ort und Stelle zu belassen und die Polarität der Stecker so einzustellen, dass die dunklere Tonalität erhalten blieb, aber am liebsten ohne den leichten Eindruck von Körnung. Dieses Ergebnis konnte ich jedoch mit unserem System nicht erreichen. Ich beschloss, Winfried von meinen Erkenntnissen zu berichten, in der Hoffnung, dass er mir beim Verständnis des Geräts und des von mir gefundenen Effekts weiterhelfen könnte. — Audiophile Hörer sind schwer zufrieden zu stellen. Soviel ist klar.

    < 4. Filterung des Stroms | Dynavox Tube Amp (Part II) >

    Technische Daten

    • Typ: 240-Volt-Trenntrafo mit Filterstufen
    • Isolationsprinzip: galvanische Trennung
    • Merkmale: sanfter Anlauf (zum Ausgleich der Trafomagnetisierung)
    • Filterfunktionen: niederfrequente Oberschwingungen und HF-Rauschen
    • Filterfrequenzen: 150 Hz / 250 Hz / 350 Hz / 450 Hz (nicht-harmonische)
    • Filterstärke: 60 dB (@1.000 Hz); 90 dB (@10.000 Hz)
    • DC-Filterprinzip: Brückengleichrichter und Kondensator
    • Durchsatzleistung (max.): 300 VA
    • Schaltbare Anzeige (ein/aus): Netzspannungseingang, LCD (rot)
    • Gehäuse-Aufbaubasis: Dynavox X7000 Power Conditioner
    • Abmessungen: (B) 430mm x (H) 100mm x (T) 305mm
    • Herstellungsland: Deutschland (Sonderanfertigung)
    • Gewicht: 18,5 kg
    • Jahr(e): 2020 - 2023

  • 31. Raumakustik besser verstehen

    31. Raumakustik besser verstehen

    Veröffentlicht: 11.4.2024

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Noch bevor wir ein klassisches Instrument zum ersten Mal hören, können wir uns aufgrund der optischen Eigenschaften oft schon vorstellen, wie es ungefähr klingt. Das mag zunächst wie eine kühne Behauptung erscheinen, aber betrachten wir folgende Beispiele: Ein Cello ist ein großes Holzinstrument mit langen, dicken Saiten, während ein Saxophon ein Blechblasinstrument ist, bei dem die Luft mit Druck an einem Rohrblatt vorbei in eine Röhre geblasen wird, die schließlich in ein Horn mündet. Würden wir uns aufgrund der Optik und Materialien nicht vorstellen, dass das Cello warm und hölzern und das Saxophon kühler und blecherner klingt? Und würden wir nicht auch erwarten, dass das größere Cello tiefe Töne spielt und das kleinere und gehörnte Saxophon stattdessen höhere und sehr laute Töne?

    Der Klang klassischer Instrumente wird vor allem durch ihre Größe, ihre Form und ihre inneren Abmessungen bestimmt, da diese Merkmale dazu dienen, Räume und Kammern zu schaffen, in denen der Klang des Instruments geformt und verstärkt wird. Die Quelle des Klangs (Saiten oder Rohrblatt) ist meist vom eigentlichen Resonanzraum getrennt. Beim Cello werden die Saiten über einem mit großem Geschick erbauten Hohlkörper zum Schwingen und zum Klingen gebracht. Und beim Saxophon wird ein Rohrblatt durch schnell vorbei strömende Luft in Schwingung versetzt, dessen Klang durch Ventile und Röhren transportiert und schließlich durch den Mund eines Horns weiter verstärkt wird.

    Die genaue Abstimmung der Saiten auf den Korpus des Cellos bzw. des Rohrblattes auf die Größe und Form des Saxophons bestimmt schließlich den Klang des jeweiligen Instruments. Bei großartigen Instrumenten ist dieses Gleichgewicht genau richtig gewählt, und kaum jemand käme auf die Idee, dass das Einsetzen eines lauteren Rohrblattes oder die Erhöhung der Saitenstärke den Klang noch wesentlich verbessern würde. Und die meisten von uns würden auch nicht auf die Idee kommen, die Position des Rohrblatts oder der Saiten zu verändern. Stattdessen wird einfach davon ausgegangen, dass die Klangquelle und die entsprechende Kammer perfekt aufeinander abgestimmt sind, damit das Instrument einen optimalen Klang liefert. Tatsächlich ist es genau diese Abstimmung, die jedem Instrument seinen ganz eigenen tonalen Charakter verleiht.

    Zu Beginn unserer Reise in Sachen HiFi, könnten wir leicht zu der Überzeugung gelangen, dass größere Lautsprecher oder leistungsstärkere Verstärker das Problem der fehlenden musikalischen Präsenz oder Bass-Performance in unserem Hörraum lösen werden. Die Analogie zu den Instrumenten zeigt jedoch, dass korrekte Berechnungen und die richtige Positionierung der Lautsprecher im Raum mindestens ebenso wichtig sind. Mehr Leistung, Geschwindigkeit und Genauigkeit werden ansonsten in erster Linie dazu dienen, Fehler in der Aufstellung noch deutlicher herauszuarbeiten, was oft der Grund dafür ist, dass selbst sehr teure High-End-Systeme zunächst noch recht unausgewogen in den Häusern ihrer Besitzer klingen.

    Je mehr klassische Instrumente wir gehört haben und je mehr Materialien wir angefasst und damit gespielt haben, desto besser können wir den Klang eines Instruments vorhersagen, noch bevor wir es tatsächlich hören. Erfahrung, Aufmerksamkeit und Vorstellungskraft spielen beim Hören eine wichtige Rolle. Kindern wird oft nachgesagt, sie hätten bessere Ohren als Erwachsene, vor allem wenn es darum geht, hochfrequente Töne wahrzunehmen. Das stimmt wahrscheinlich auch, doch spielt die physische Ohrmechanik nur eine relativ geringe Rolle, wenn es um analytische Hörfähigkeiten geht. So sind Kinder viel häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt als Erwachsene (proportional gesehen und unter Berücksichtigung ihrer eingeschränkten Rolle in der Teilnahme am aktiven Straßenverkehr). Sie hören zwar die Geräusche eines herannahenden Fahrzeugs, doch ihre kognitiven Fähigkeiten sind noch nicht voll entwickelt, um die Kompression der Schallwellen aus der Bewegung deuten zu können. Auch die zunehmende Lautstärke eines herannahenden Fahrzeugs hat für sie nur eine untergeordnete Bedeutung.

    Aus demselben Grund muss ich gestehen, dass mir das Thema Raumakustik wenig bedeutete, bis ich zum ersten Mal einen eigenen Raum besaß, den ich selbst neu aufbauen und so die Schritte der Umwandlung aus erster Hand erleben konnte, die notwendig waren, damit es schließlich in dem Raum gut klingen konnte. Erst seit wir im Sommer 2023 nach Marne, einer Kleinstadt an der Nordsee, umzogen, verfügte ich endlich auch über einen Hörraum zum Experimentieren. Dieser recht weitläufige Raum befand sich unter dem Dach des Gebäudes und war ursprünglich als Dachboden genutzt worden. Er hatte sichtbare Balken und man blickte auf die unverblendete Wäremisolierung, die von der Decke baumelte und jeden Moment herunterzufallen drohte. Ich weiß noch, wie ich in diesem Raum in die Hände klatschte und begeistert war, dass kein Echo zu hören war. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich in einem "stillen" Raum, perfekt für Hörabenteuer.

    Original-Hörraum-Video

    Andererseits war der Dachboden auch sehr staubig und immer noch schlecht isoliert. Ungeziefer und Spinnen waren in jeden Winkel eingedrungen, und ich konnte hören, wie der Wind durch die schmalen Ritzen unter den Schindeln wehte. Das war ganz sicher kein guter Ort, um unsere elektrostatischen Martin Logan-Lautsprecher aufzustellen. Hochspannungspaneele sind Staubmagneten, und auch Plattenspieler sollten Staub und Wind besser nicht ausgesetzt sein. Diesen Raum in ein Studio für zukünftige Hörberichte zu verwandeln, würde einige Anstrengungen erfordern. Also machten wir uns an die Arbeit, den Boden neu zu isolieren und eine zusätzliche Schicht OSB-Platten einzubringen. Wir beschlossen, die ursprünglichen Nut- und Federbretter an den Seitenwänden beizubehalten und fügten lediglich eine zusätzliche Isolierschicht an der Decke hinzu, die wir dann mit einer Lage Gipskartonplatten überzogen.

    In diesem Stadium der Entwicklung führte das Klatschen in dem Raum zu einem ganz anderen Ergebnis: Der OSB-Boden und die Nut- und Federwände verströmten immer noch eine warme und angenehme Atmosphäre, doch sie reflektierten auch viel Schallenergie, anstatt diese zu absorbieren. Die leicht gewölbte Decke ließ den Raum trotz seiner großzügigen Höhe von drei Metern noch beengter und kastenförmiger wirken mit hörbarem Nachhall. Der Hörraum war 7,80 x 9,20 Meter groß, und so waren die Resonanzfrequenzen erster, zweiter und dritter Ordnung relativ niedrig, beginnend bei 18 Hz. Dennoch gab es viel Zeit für die höheren Frequenzen, um von den Decken und Wänden abzuprallen und mit deutlicher Verzögerung zum Hörplatz zurück reflektiert zu werden.

    Positiv zu vermerken ist, dass es in dem Hörraum unter dem Dach viele offenliegende Balken gab, die einem Teil der Nachhallenergie trotzen, und dass drei der Seitenwände ab einer Höhe von etwa 95 cm nach innen geneigt waren. Die Holzverkleidung mit Nut und Feder sorgte ebenfalls für eine gewisse natürliche Ablenkung des Schalls, insbesondere bei den höheren Frequenzen. Und die eine gerade Wand im Raum hatte immerhin eine große Aussparung, die zu einem schmalen Abstellraum im hinteren Bereich führte. Negativ zu vermerken ist, dass unser neuer Hörraum relativ quadratisch war, was dazu führen konnte, dass bestimmte Raummoden zusätzlich verstärkt werden. Und ganz offensichtlich fehlten noch Wohnmöbel und Textilien, die einen Teil der Nachhallenergie absorbieren würden.

    Der dringendste erste Schritt war deshalb das Verlegen von Teppichboden, der den gesamten OSB-Boden bedecken sollte. Teppiche eignen sich sehr gut zur Absorption von Schallenergie und können in Kombination mit Läufern verwendet werden, um die Absorptionswirkung noch zu verstärken. Als der Teppichboden verlegt und angetrocknet war, brachten wir dann die ersten Lautsprecher herein und stellten sie wie im Kapitel über die Raummoden-Berechnung beschrieben auf. Ähnlich wie bei klassischen Instrumenten, ist es auch hier wichtig, wo genau der Klangerzeuger aufgestellt wird. Schließlich soll der Hörplatz mit einem relativ linearen Klangbild über alle Frequenzen versorgt werden, welches dem Erlebnis des Toningenieurs beim Abhören der Aufnahme über einen vernünftigen Stereokopfhörer im Studio ähnelt. Damit dies der Fall ist, müssen sowohl die Lautsprecher als auch der Hörplatz im richtigen Abstandsverhältnis zueinander und zum Raum stehen.

    Offensichtlich ist unsere Entdeckungsreise an dieser Stelle noch nicht zu Ende. Der fertig renovierte Raum mit verlegtem Teppichboden klang immer noch deutlich schlechter als der noch unfertige Raum mit offner Decke, in den ich mich ursprünglich verliebt hatte. Lesen Sie das Kapitel zum Thema Raummoden-Berechnung zur Positionierung Ihrer Lautsprecher und das Kapitel über akustische Maßnahmen im Raum (sobald dieses zur Verfügung steht), um mehr über einfache Lösungen für Klangprobleme in Räumen zu erfahren.

    Wie immer freue ich mich auf Ihr Feedback, auch zu diesem weiteren Abschnitt der audiophilen Reise. Haben Sie in letzter Zeit auch einen Hörraum eingerichtet? Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen und Erkenntnisse in den Kommentaren mit!

    Erste Sound Checks Video

    < Raummoden-Berechnung  |  Akustische Maßnahmen im Raum >


  • 32. Raumakustische Maßnahmen

    32. Raumakustische Maßnahmen

    Veröffentlicht: 23.10.2024

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    HiFi-Anlagen finden in der Regel in den Wohn- und Lebensräumen der Familie ihren Platz. Ihre Aufstellung berücksichtigt dabei sowohl akustische als auch praktische und optische Ansprüche aller Mitbewohner. Denn schließlich will der Lebensraum alltagstauglich gestaltet sein. Manche HiFi-Anlagen dienen der Unterhaltung im Wohnzimmer, andere sind Teil einer Mehrkanal-Heimkinoanlage. Audiosysteme können einen geselligen Abend im Esszimmer untermalen oder die Zeit im Arbeitszimmer kurzweiliger machen. Manche sind Teil einer Schlafzimmerausstattung oder stehen im Kinderzimmer. Viele Haushalte haben überhaupt nur einen großen Wohnbereich, der für alles genutzt wird, vom gemeinsamen Kochen bis zur Unterhaltung. Tatsächlich können und möchten sich nur sehr wenige Haushalte den Luxus leisten, einen kompletten Raum, oder gar eine ganze Etage, dem Musikhören zu widmen. Und von denen, die dies tun, haben nur sehr wenige ihr Haus für den Zweck dieses Raumes ausgewählt oder entworfen. Ja, tatsächlich ist HiFi heutzutage oft das Letzte, worauf ein Hauskäufer Rücksicht nimmt.

    

Dennoch, als Sabina und ich auf der Suche nach einem Zuhause für unsere Familie durch Norddeutschland reisten, stand ich die längste Zeit in diesem kathedralenartigen leeren Raum unter dem Dach unseres heutigen Zuhauses und klatschte ungläubig in die Hände, weil mich auf jedes Klatschen erneut eine sagenhafte Stille als Resonanz entzückte. „Ich will diesen Raum haben!“, dachte ich. „Wir brauchen dieses Haus für unsere Familie, für die Sprachschule und natürlich für meine weiteren Audio-Erkundungen.“ Damals baumelte die Glaswolle-Dämmung aus den frühen 80er Jahren noch in großen Bahnen von der Decke, und der Boden bestand aus einer einzigen Schicht abgenutzter Holzbretter mit klaffenden Spalten dazwischen.



    Erste Vorstellung des Hörraums im Sommer 2023
    Das Video of YouTube

    Von Beginn an war klar, dass wir diesen großartig klingenden Raum nicht in seinem ursprünglichen, unfertigen Zustand belassen konnten. Die unvollständige Dämmung führte zu erheblichen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, Sommer und Winter. Der Wind blies unbehelligt durch die alten Schindeln und trug Staub und Insekten mit ins Haus. Meine Herausforderung sollte darin bestehen, dieses wilde Biest zu zähmen, ohne ihm gleichsam seinen empfindsamen Geist zu brechen. Dazu musste ich zunächst herausfinden, weshalb der ursprüngliche Raum für akustische Zwecke so hervorragend geeignet war, und sicherstellen, dass ich diese Eigenschaften beibehielt und weiter darauf aufbaute. Ich begann erneut damit, mich in Sachen Raumakustik zu informieren und stellte fest, dass es einige Standards gab, die unser Raum von seinem Wesen heraus bereits erfüllte.



    Zum einen hatte der Hörraum fast keine parallelen Wände, welche die spezifischen Resonanzen erster, zweiter und dritter Ordnung akzentuiert hätten. Stattdessen waren die Seitenwände fast drei Meter hoch und ab einer Höhe von etwa einem Meter bis hin zum Dach in einem Winkel von 45° nach innen geneigt. Die Dachstruktur selbst wurde von freiliegenden Holzbalken getragen und mit zahlreichen unebenen Nut- und Federbrettern dazwischen bekleidet. Eine der wenigen geraden Wände entlang der Seite bestand aus unverputzten roten Ziegelsteinen. Der mittlere Teil des Daches hatte eine leichte Kuppelform, die in ihrer Mitte um 30 cm höher ragte als an seinen Rändern. Es gab jede Menge Stellfläche, um Lautsprecher entsprechend ihren akustischen Anforderungen anzuordnen, und erstmals auch genügend Platz für mich, um beim Aufbau hinter jedes HiFi-Rack zu treten. Das bedeutete, dass ich im Bedarfsfall von allen Seiten auf meine Anlagen zugreifen und auf diese Weise gewährleisten konnte, dass sich die Signalkabel nicht versehentlich kreuzten.



    Zunächst zog ich einen Akustikexperten zu Rate, um den besten Ausbau für den Raum zu gewährleisten, war jedoch der Meinung, dass seine bevorzugte Kombination aus Dämmung und Estrich für die Struktur des alten Gebäudes zu schwer sein würde. Anstatt also Estrich zu gießen und die Höhen zu nivellieren, verlegte ich eine 30 mm starke Schicht OSB-Platten, die wir im Anschluss mit Teppichboden bedeckten. Es war mir wichtig, die strukturelle Integrität unseres Gebäudes zu erhalten, um Risse im Mauerwerk zu vermeiden. Dies bedeutete jedoch auch, dass ich Mittel finden musste, die Resonanzen zu dämpfen, die direkt durch die Lautsprecher in Richtung Boden abgeleitet wurden. Ich fand heraus, dass 38 kg schwere Gehwegplatten aus Beton, unter jedem Lautsprecher platziert, ähnlich wie Estrich wirken würden. Gleichzeitig ermöglichten mir die Platten, die Spikes der Lautsprecher direkt auf den Beton zu setzen, um dadurch eine größere strukturelle Stabilität zu erreichen. Dadurch verbesserten sich die Klangbühne und die Klarheit erheblich, und die Bodenresonanz wurde um etwa 50 % reduziert.



    Ich hatte gelesen, dass effektive akustische Maßnahmen ein Gleichgewicht zwischen Absorption, Diffusion und eventuell zusätzlich Bassfallen erfordern, um Reflexionen, stehende Wellen und Nachhallzeiten zu bekämpfen. Ich begann damit, eine möglichst lineare Positionierung für jedes Lautsprecherpaar und für die entsprechende Hörposition zu ermitteln. Dazu benutzte ich die Berechnungstabellen für Raummoden, die mir Peter Englisch zur Verfügung gestellt hatte. Ich richtete mein UMIK-1-Messmikrofon mit REW-Software ein, um die Charakteristik der Lautsprecher und die Nachhallzeiten des Raums über das Frequenzspektrum von 20-20.000 Hertz zu messen, so wie sie von der Hörposition aus wahrgenommen werden. Manchmal heißt es, dass eine Bedeckung von 30 % der Wandfläche mit absorbierenden Materialien einen relativ natürlichen Klangeindruck vermittelt. In Fällen, in denen typische Haushaltsmittel, wie Bücherregale, Pflanzen, usw., nicht verwendet werden können, sind auch professionelle Schallabsorber aus dem Fachhandel eine Option. 



    Im Allgemeinen sollten die absorbierenden Materialien immer dort angebracht werden, wo die Schallwellen der Lautsprecher direkt von den Wänden und von der Decke in Richtung der Hörposition reflektiert werden. Diese Stellen können zum Beispiel ermittelt werden, indem ein Spiegel parallel zu diesen Oberflächen bewegt wird, bis darin die Lautsprecherchassis von der Hörposition aus sichtbar sind.

    Zur weiteren Beruhigung der Akustik in unserem Studio nutzte ich die offenen Balken des Raums, um daran schwere Vorhänge in den Ecken und an beiden Seitenwänden entlang zu befestigen. Anstatt diese jedoch offen hängen zu lassen, raffte ich sie mit einem Seil zu großen, weichen Säulen zusammen. Dadurch wurde die Nachhallzeit verringert und Gespräche im Raum wurden zu einem noch angenehmeren Erlebnis.



    Statt der sonst üblichen Dachfenster verfügte unser Hörraum nur über kleinere Öffnungen, die mit 30 x 30 cm Elementen aus Plexiglas abgedeckt waren. Diese stellten weniger ein akustisches Problem dar, doch es gab ein 120 x 60 cm großes Fenster zum angrenzenden Kontrollraum, welches einige scharfe Reflexionen verursachte. Ich installierte eine Jalousie aus Holzstreifen, um die Rückreflexionen der Glasscheibe zu zerstreuen. Als ich mich anschließen hinsetzte, um mir das Ergebnis anzuhören, konnte ich immer noch wahrnehmen, dass ich mich in einem großen Raum befand. Ich vermutete, dass die wenigen geraden Wände ausreichten, um diesen Effekt zu verursachen. Ich beschloss deshalb, an den geraden Wänden Absorberelemente zu installieren.



    Da wir gerade erst unser Haus gekauft und komplett renoviert hatten, sah ich mich gezwungen, eine möglichst kostengünstige Lösung für Absorber zu finden. Bei meiner Recherche traf ich auf Michael Wynnes YouTube-Kanal „In the Mix“, in dem er in einem Videobericht den Bau von 1210 x 610 x 100 mm großen Akustik-Panels (bestehend aus Holz, Dämmstoffen und Stoffbespannung) beschreibt. Für meinem Nachbau verwendete ich Jutematten (Dichte 45-50 kg/qm) aus recycelten alten Bohnen- und Kaffeesäcken, um speziell die Reflexionen im Hochtonbereich und in den Mitten zu dämpfen. Geschredderte Jute ist zwar eine preiswerte Wahl, hat aber auch einige Nachteile: Der Dämpfungsfaktor ist zwar akzeptabel, doch ganz sicher nicht auf dem Niveau professionellerer Lösungen wie Basotect (zum Vergleich: Steinwolle 50-200 kg/qm). Außerdem rochen meine Panels anfangs unangenehm nach Mäusekot. In meiner Jugend besuchte ich einst meinen Onkel beim Bayerischen Rundfunk und hatte beim Vorbeigehen an einer Studiotrennwand aus Akustikpanel das Gefühl, physisch in ein Vakuum gesaugt zu werden. Eine derart dramatische Wirkung habe ich bei meinen DIY-Absorbern nicht feststellen können.



    Um den Raum zusätzlich zu beruhigen, kaufte ich vier große, buschige Pflanzen und stellte sie entlang der Seitenwände auf. Da die Pflanzen in dem Hörraum aufgrund der kleinen Fensterfläche kaum natürliches Sonnenlicht abbekommen würden, fiel mein Wahl auf Kunstpalmen. Aus akustischer Sicht macht es keinen Unterschied, ob eine Pflanze organisch gewachsen ist oder aus Kunststoff besteht. Kunstpflanzen haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie keinen schweren Topf mit Erde benötigen und deshalb leicht an verschiedene Positionen im Raum manövriert werden können, um dort akustische Schwierigkeiten zu kompensieren. Um die Raumreflexionen an der Hörposition weiter zu reduzieren, wählte ich große IKEA Ohrensessel mit hohen und absorbierenden Rückenlehnen. Diese dienen dazu, die Menge des direkten Schalls proportional zu erhöhen.



    Da die Anwesenheit von Schallwellen auch die Möbelstücke im Raum anregt, insbesondere wenn der Boden aus Holz besteht, wählte ich HiFi-Racks, die Vibrationen absorbieren können, ohne diese an die Geräte weiterzugeben. In diesen Racks wird jede HiFi-Einheit separat auf einem Regalboden positioniert, der für sich auf Spikes steht. Die hohlen Stahlbeine des Racks werden mit stabilisierendem Quarzsand gefüllt, um akustische Schwingungen innerhalb der Struktur zu absorbieren. HiFi-Geräte mit großen Transformatoren werden durch ein separates Rack von den empfindlichen Antriebseinheiten getrennt, um eine korrekte Wiedergabe des Quellmaterials ohne externe Einflüsse zu gewährleisten. Die Racks stehen auf Stahlspikes, die über 4 mm dicke Filzpads vom Boden entkoppelt sind. Filz ist eine chaotische Struktur und verhindert, dass vom Fußboden kommende Erschütterungen die Antriebseinheiten beeinträchtigen.



    Die Summe meiner Maßnahmen führt in unserem Hörraum zu sehr brauchbaren Ergebnissen. Die Höhen und Mitten klingen präzise, lebendig und natürlich, ohne dass eine Frequenz überbetont wird. Stimmen klingen voll und unglaublich echt und erzeugen eine Gänsehaut. Instrumente werden von den Lautsprechern separiert und in ihren korrekten Dimensionen und Klangfarben wiedergegeben. Die Musik ist von einer überlegenen Ordnung. Bässe klingen überwiegend neutral bis trocken, mit vielen Schattierungen und Nuancen, es sei denn, sie treffen die exakte Resonanzfrequenz des Fußbodens. Zum Zeitpunkt des Schreibens ist dies das einzige verbleibende Manko, das ich in meinem Hörraum feststellen kann. Wie so oft im Leben ist dies ein Zugeständnis an unser Budget für die Hausrenovierung. Es könnte sich lohnen, in Zukunft mit Bassfallen und Deckensegeln zu experimentieren, um zu prüfen, ob sich diese positiv auf die verbleibende Resonanz auswirken.

    < 29. Raummoden-Berechnung | 31. Raumakustik besser verstehen >


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Audiophile Dimensionen

  • 1. Soundstage

    1. Soundstage

    Veröffentlicht: 31.5.2023

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Soundstage bezeichnet die räumliche Darstellung des Klangs in einer Audioaufnahme. Sie umfasst die Breite, Tiefe und Höhe des Klangbildes. Eine gute Klangbühne schafft ein Gefühl von Raum und ermöglicht die präzise Lokalisierung von Instrumenten und Gesang.

    Für audiophile Hörer ist es oft ein Phänomen, dass ihre Mitmenschen mit Leichtigkeit erkennen können, wenn ein visuelles Bild verzerrt, verschoben, unübersichtlich oder verschwommen ist, doch die gleichen Eigenschaften beim Klang nicht als störend wahrnehmen. Die folgenden Ausdrücke werden zur Beschreibung der Soundstage oder Klangbühne verwendet:

    Breit:
    Bezieht sich auf ein Klangbild, das sich weit über die Grenzen der Lautsprecher hinaus erstreckt und ein geräumiges und weitläufiges Hörerlebnis schafft.

    Schmal:
    Beschreibt ein Klangbild, das eng zwischen den Lautsprechern konzentriert ist und dem es an Breite und Weite fehlt.

    Tief:
    Bezeichnet eine Klangbühne mit großer Tiefe, bei der die Platzierung von Instrumenten und Stimmen als mehrere Schichten wahrgenommen werden kann, die weit hinter die Lautsprecher reichen.

    Seicht:
    Im Gegensatz zu einem tiefen Klangbild mangelt es einem flachen Klangbild an Tiefendimension, so dass der Eindruck entsteht, dass der Ton näher am Zuhörer ist, ohne dass ein Gefühl der Distanz entsteht.

    Dreidimensional:
    Beschreibt eine Klangbühne, die ein realistisches und immersives Hörerlebnis bietet, bei dem die Platzierung von Instrumenten und Stimmen in drei Dimensionen wahrgenommen werden kann: Breite, Höhe und Tiefe.

    Flach:
    Bezieht sich auf eine Klangbühne, der es an Tiefe und Höhe mangelt, wodurch der Eindruck entsteht, dass der Ton auf einer einzigen Ebene zwischen den Lautsprechern positioniert ist.

    Vordergründig:
    Bezeichnet ein Klangbild, bei dem der Ton mehr in Richtung des Zuhörers projiziert zu werden scheint, was ein Gefühl von Intimität und Unmittelbarkeit vermitteln kann.

    Rückversetzt:
    Im Gegensatz zu einem nach vorne gerichteten Klangbild vermittelt ein zurückversetztes Klangbild den Eindruck, dass der Ton weiter vom Zuhörer entfernt ist, wodurch ein Gefühl von Distanz und Weite entsteht.

    Holographisch:
    Beschreibt ein Klangbild, das eine außergewöhnliche Abbildung und eine präzise Platzierung von Instrumenten und Stimmen aufweist, wodurch ein lebensechtes und hologrammartiges Hörerlebnis entsteht.

    Fokussiert:
    Bezeichnet ein Klangbild, bei dem einzelne Instrumente und Stimmen klar definiert und deutlich zu hören sind, ohne elektronischen Dunst oder unrealistische Zeitverzögerung, was eine präzise Lokalisierung innerhalb des Klangbildes ermöglicht.

    Diffus:
    Bezieht sich auf ein Klangbild, dem es an präziser Lokalisierung mangelt, wobei Instrumente und Gesang unnatürlich verteilt oder miteinander vermischt erscheinen.

    Vielschichtig:
    Beschreibt eine Klangbühne, bei der Instrumente und Gesang so wahrgenommen werden, als befänden sie sich auf verschiedenen Ebenen innerhalb des Audiobildes, wodurch Tiefe und Trennung entstehen.

    Kohärent:
    Bezeichnet eine Klangbühne, bei der die verschiedenen Elemente des Klangbildes gut integriert sind, was zu einer nahtlosen und einheitlichen Präsentation führt.

    Gedrängt:
    Bezieht sich auf ein Klangbild, das sich überfüllt oder dicht anfühlt, mit einem Mangel an Trennung zwischen Instrumenten und Gesang, was zu einem verworrenen oder überladenen Hörerlebnis führt.

    Luftig:
    Beschreibt eine Klangbühne mit einem Gefühl von Offenheit und Raum, in der der Klang zu atmen scheint und Platz hat, um sich auszudehnen.

    Intim:
    Bezeichnet eine Klangbühne, die ein nahes und persönliches Hörerlebnis schafft, bei dem Instrumente und Gesang in unmittelbarer Nähe des Zuhörers zu sein scheinen. Oft wird dies auch mit einem warmen Klang im Mitteltonbereich in Verbindung gebracht.

    Weiträumig:
    Bezieht sich auf eine Klangbühne, die unglaublich groß und ausgedehnt ist und den Eindruck einer schier endlosen Klanglandschaft vermittelt.

    Balanciert:
    Bezieht sich auf ein Klangbild, bei dem die Platzierung und Verteilung von Instrumenten und Stimmen gleichmäßig verteilt und ausgewogen ist und ein Gefühl von Harmonie und Kohärenz vermittelt.

    Einnehmend:
    Beschreibt ein Klangbild, das den Hörer fesselt und in die Musik hineinzieht, wodurch ein fesselndes und eindringliches Hörerlebnis entsteht.

    Die Ausdrücke, die zur Beschreibung von Imaging und Soundstage verwendet werden, können sich bis zu einem gewissen Grad überschneiden. Weitere Begriffe zur Beschreibung der Musikwiedergabe finden Sie in meiner Diskussion über Imaging.


  • 2. Imaging

    2. Imaging

    Veröffentlicht: 6.6.2023

    Autor: Karsten Hein

    Kategorie: High Fidelity

    Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

    Imaging beschreibt die Fähigkeit eines HiFi-Stereosystems oder eines Kopfhörers inklusive entsprechender Ansteuerung, einzelne Ereignisse innerhalb der Klangbühne räumlich präzise darzustellen. Gutes Imaging sorgt für eine klare und präzise Abbildung und Platzierung von Instrumenten und Stimmen.

    Für audiophile Hörer ist es oft ein Phänomen, dass ihre Mitmenschen mit Leichtigkeit erkennen können, wenn ein visuelles Bild verzerrt, verschoben, unübersichtlich oder verschwommen ist, doch die gleichen Eigenschaften beim Klang nicht als störend wahrnehmen. Die folgenden Ausdrücke werden zur Beschreibung des Imaging verwendet:

    Punktgenau
    Beschreibt die Fähigkeit eines Audiosystems, einzelne Schallquellen im Stereofeld präzise zu lokalisieren und zu positionieren.

    Tiefenstaffelung
    Bezieht sich auf die Fähigkeit eines Audiosystems, verschiedene Instrumente oder Stimmen in unterschiedlichen Tiefen innerhalb des Klangbildes darzustellen, wodurch ein Gefühl von Tiefe und Dimension entsteht.

    Trennschärfe
    Beschreibt das Ausmaß, in dem einzelne Klangelemente innerhalb der Audiopräsentation deutlich und klar definiert sind, was eine einfache Differenzierung und Identifizierung ermöglicht.

    Mikro-Detail
    Beschreibt die Fähigkeit eines Audiosystems, subtile Nuancen und Feinheiten innerhalb der Musik zu enthüllen, was ein höheres Maß an Einsicht und Engagement ermöglicht.

    Präzision
    Bezieht sich auf die Genauigkeit und Präzision, mit der Klangquellen innerhalb des Stereobildes positioniert werden, was zu einer sehr definierten und realistischen Klangbühne führt.

    Tonale Breite
    Beschreibt den Grad, in dem verschiedene Instrumente als unterschiedliche Einheiten innerhalb des Klangbildes dargestellt werden, was eine einfache Identifizierung und Verfolgung einzelner Instrumentenlinien ermöglicht.

    Amplitudenwiedergabe
    Bezieht sich auf die Fähigkeit eines Audiosystems, den akustischen Raum und die Atmosphäre einer Aufnahme relationsgetreu wiederzugeben und dadruch auch ein Gefühl für die ursprüngliche Aufnahmeumgebung zu vermitteln.

    Die Ausdrücke, die zur Beschreibung von Soundstage und Imaging verwendet werden, können sich bis zu einem gewissen Grad überschneiden. Weitere Begriffe zur Beschreibung der Musikwiedergabe finden Sie in meiner Diskussion über Soundstage.