Tang-Band W8-2314 Projekt

Veröffentlicht: 7.11.2022

Autor: Karsten Hein

Kategorie: Explorations

Tag(s): Loudspeakers

Zu den Kommentaren
Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

Im Herbst 2022 wurde ich gefragt, ob ich Lust hätte, mich an der Entwicklung eines Lautsprechers zu beteiligen. Das Design war von einem Freund aus der Branche entworfen worden und basierte auf dem koaxialen W8-2314 Treiber von Tang Band. Das Tang Band-Chassis verwendet einen Verbundwerkstoff aus Bambus und Papier für eine steife und leichte Mittelton-Membran sowie eine koaxial montierte, inverse Hochton-Kalotte aus Aluminium-Magnesium. Angetrieben von ultra-starken Neodym-Magneten, war die kombinierte Treibereinheit in der Lage ein beeindruckend breites Frequenzband abzubilden, das von sehr niedrigen 38 Hz bis zu ultrahohen 40.000 Hz reichte. Anstatt jedoch wie vom Hersteller empfohlen in ein Bassreflex-Gehäuse eingebaut zu werden, wurde der W8-2314-Treiber in eine stoffgedämpfte offene Schallwand-Konstruktion eingebaut und sein Basslauf über eine Frequenzweiche abgeschnitten. Der fehlende Bass wurde durch eine Dipol-Konstruktion mit offener Schallwand und vier dynamischen 28cm Papierverbundtreibern ergänzt.

3 Nov 2022 - Hörtest 1: Ich stellte die Lautsprecher in unserem großen Hörraum im Obergeschoss auf, der unregelmäßig abgeschrägte Wände und eine 4,5 m hohe Decke in der Mitte aufwies. Die Aufstellung des nach hinten offenen Dipols an der exakten Position unserer Epicure EPI 500-Lautsprecher erwies sich schnell als zu nah an der vorderen Wand des Raums zu sein. Sowohl die Klangbühne als auch die mittleren Bässe wirkten übermäßig komprimiert. In Schritten von ein paar Zentimetern zog ich die Boxen nach vorne, bis die Klangbühne stimmig und der Bass straffer war. Zu diesem Zeitpunkt war der Tang Band Treiber schon 107 m von der vorderen Wand des Raums entfernt. Das Hördreieck befand sich in einem relativ kurzen gleichseitigen Dreieck von 2m. Die provisorische Frequenzweiche konnte in drei Stufen justiert werden, und ich entschied mich für Stufe 3, die höchstwahrscheinlich auch die höchste Grenzfrequenz darstellte und dadurch den saubersten Klang bot.

In dieser Einstellung zeigte sich jedoch auch, dass das Bassgehäuse immer noch unter Resonanzen litt, die den oberen Bass- bis hin zum unteren Mittelband störten und in diesem Bereich zu unschönen Überlagerungen und Verschleierungen führten. Zu diesem Zeitpunkt gab es in er Tat noch keine internen Verstrebungen, um die Gehäusekonstruktion zu dämpfen. Da für die vier großen Treiber auch vier große Löcher in die Seiten gebohrt werden mussten, ging die ursprüngliche Steifigkeit des MDF Gehäuses verloren. Es war schwierig für mich zu beurteilen, wie die Lautsprecher geklungen hätten, wenn diese Resonanzen schon beseitigt worden wären. Andererseits gefiel mir der Bassklang der offenen Schallwand, der in unserem Hörraum sehr natürlich wirkte. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sich eine zentral angebrachte Verstrebung positiv auf den Klang auswirken könnte. Vielleicht könnte man auch Bitumenmatten zur Beruhigung des Gehäuses anbringen. Angesichts des schmalen Spaltes zwischen dem linken und rechten Lautsprecherpaar überlegte ich, ob eine physische Verbindung der Magnete in der Mitte die Schwingungen des Gehäuses ausgleichen könnte. Zusätzlich könnte auch einen elektronischer Filter eingesetzt werden, um die kritischsten Resonanzfrequenzen schon im Keim zu unterdrücken.

[Überarbeitung folgt…]

Testsystem: Marantz CD-17 über HiViLux Reference SP/DIF-Kabel an Cambridge DAC Magic 100 über HBS Silver Solid-Core Interconnect an Dynavox VR-70 über Belden 9497 in Y-Verkabelung an den Lautsprechern

Testumgebung: 14m x9m großer Hörraum mit unregelmäßig schrägen Wänden und 4,5m Deckenhöhe in der Mitte. Hörabstände im gleichseitigen Dreieck von 2m. Abstand des Mitteltöners zur Vorderwand: 107cm. Resonanzabsorption zum Boden hin: 8mm hohe und 40mm breite Stahlronden + 4mm hohe und 40mm breite Filzpolster. Resonanz zu Mitteltöner Absorption durch 12mm hohe und 40 x 40mm große, quadratische Noppen-Gummipolster zur akustischen Isolierung.

Technische Daten:

  • Typ: 3-Wege, mit offener Schallwand
  • Hohe und mittlere Frequenzen: Tang Band Typ W8-2314
  • Tiefe Frequenzen: Dipol mit dynamischen Basstreibern
  • Belastbarkeit: 150 Watt RMS
  • Wirkungsgrad: 85dB (1W / 1m)
  • Nennwiderstand: 8 Ohm
  • Frequenzbereich: (?) - 40.000 Hz

Tang-Band W8-2314

  • Frequenzbereich: 38 - 40.000 Hz
  • Leistungsempfindlichkeit: 90 dB (max.)
  • Belastbarkeit: 100 Watt RMS
  • Hochtöner: 2,5-cm-Kalotte, Aluminium-Magnesium
  • Mitteltöner: 20cm dynamisch, Bambusfaser
  • Bewegliche Masse: 23,14 Gramm
  • Nennimpedanz: 4 Ohm (3,6 Ohm)
  • Tieftöner: 28 cm dynamisch, Papiermischung

Abmessungen des Gehäuses

  • Bass-Gehäuse: (H) 700mm; (B) 250mm; (T) 368mm
  • Oberes Gehäuse: (H) 250 mm; (B) 250 mm; (T) 368 mm
  • Kombiniert: (H) 970mm; (B) 250mm; (T) 368mm
  • Land der Herstellung: Deutschland
  • Jahr: 2022
crossXculture Business Language Training