Veröffentlicht: 6.2.2024
Autor: Karsten Hein
Kategorie: Explorations
Tag(s): Norddeutsche HiFi-Tage
Die Norddeutschen HiFi-Tage 2024 (oder NDHT) wurden vom Steigenberger Hotel in Treudelberg am Stadtrand von Hamburg ausgerichtet. Für die Veranstaltung waren etwa 200 nationale und internationale Aussteller gelistet, unter denen mir zahlreiche Namen noch nicht bekannt waren. Nachdem ich meine Erkundungen in Sachen Audio hauptsächlich mit Vintage-Geräten begonnen hatte, war es nun höchste Zeit, einige neue Entdeckungen zu machen und meinen Horizont durch die Einbeziehung zeitgenössischer Marken zu erweitern.
In Vorbereitung auf die Messe führte ich einige Recherchen im Netz durch und machte mir Aufzeichnungen zu den einzelnen Ausstellern. Ich packte eine Aktentasche mit eiaudio.de-Visitenkarten, Ausdrucken der Besucherstatistiken meines Weblogs (der in letzter Zeit auf über 12.500 Besuche pro Monat angestiegen war), zwei Boogie-Woogie-CDs von Jörg Hegemann, mit meinem vertrauten MacBook und einem Fläschchen Nasenspray. Letzteres nur für den Fall, dass die Kombination aus trockener Luft und lauter Musik negative Auswirkungen auf meine bereits ziemlich strapazierten Stimmbänder haben würde.
Obwohl ich nur wenige Minuten nach der offiziellen Eröffnung der Messe, so kurz nach 10:00 Uhr, dort eintraf, war der Parkplatz des Steigenberger Hotels bereits voll belegt. Ich musste eine Runde um den Block drehen und hatte Glück, dass ich einen halbwegs legalen Platz im Anschluss an eine längere Reihe von Parkplätzen ergatterte, wo ich niemandem im Weg stand. Vorsichtshalber ging ich zu dem Haus, dessen Einfahrt ich mit zwei Reifen berührte, und hinterließ dem jungen Herrn, der mir die Tür öffnete, einen Zettel mit meiner Telefonnummer.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Parksituation besser organisiert worden wäre. Es gab ganz offensichtlich freie Flächen neben dem Hotel, die den Besuchern nicht (oder noch nicht) zur Verfügung gestellt worden waren. Von hilflosen Parkwächtern am Parkplatz vorbeigewunken zu werden, war wirklich kein guter erster Eindruck und stand auch im Widerspruch zu den Informationen auf der Hotel-Website für Anreisende im eigenen PKW, die ganz klar besagten, dass es vor Ort ausreichend Parkplätze gibt.
Am Ende lief ich mit einer kleinen Traube von Besuchern zum Hotel, die sich darüber austauschten, wo sie einen Parkplatz für ihr Fahrzeug gefunden hatten. Einige erzählten, dass die Verkehrspolizei in den Jahren zuvor ziemlich unbarmherzig gewesen sei und Parksünder gelegentlich nicht nur mit einem saftigen Bußgeld, sondern auch mit den Kosten für die Ausbesserung des beschädigten Rasenstücks unter den Reifen des betreffenden Fahrzeugs belegt habe. Es ist davon auszugehen, dass eine solche Vorgehensweise bei einigen Gästen tatsächlich zu bleibenden Erinnerungen führte.
Ich war jedoch auch sonst ein wenig nervös vor dem Ereignis. Seit wir vor etwa zehn Jahren unsere Kinder bekommen hatten, verbrachten wir den größten Teil unserer Freizeit als Familie, und der Besuch von Veranstaltungen war eher die Ausnahme als die Regel geworden. Diese allmähliche Entwöhnung wurde manchmal an Kleinigkeiten deutlich, wie zum Beispiel an dem Umstand, dass sich der Preis für die Aufnahme eines Kleidungsstücks an der Garderobe inzwischen verdoppelt hatte. Sie können sich also vorstellen, wie ungläubig ich war, als ich zum ersten Mal mit den empfohlenen Verkaufspreisen für moderne HiFi-Geräte konfrontiert wurde - und zwar nicht nur mit denen im oberen Preissegment. Fünfstellige Beträge für eine minimale Heimanlage zu veranschlagen, schien inzwischen ganz normal zu sein.
Ich startete meinen Messerundgang am Stand von Dynaudio und war doch angenehm überrascht von dem, was ich dort vorfand. Der renommierte Lautsprecherhersteller aus Dänemark teilte sich seinen Raum mit dem kanadischen HiFi-Hersteller SIMAudio, und die Präsentation wirkte durchweg aufgeräumt und anspruchsvoll. Étienne von SIMAudio Frankreich erklärte mir, dass dieser Eindruck wohl darauf zurückzuführen sei, dass die beiden Unternehmen in ähnlicher Philosophie alle ihre Komponenten von Grund auf selbst herstellten. Auf diese Weise konnten sie technische Funktionalität und visuelles Design sinnvoll und stilvoll miteinander verbinden, ein Wesensmerkmal, das sich positiv sowohl auf die Produkte als auch auf deren Präsentation auswirkte.
Étienne führte mich daraufhin zu einer Systemvorführung, bei der ein Paar Contour 30i mit viel Platz zu den Vorder- und Seitenwänden aufgestellt und von SIMAudio-Geräten angetrieben wurden. Der Raum hatte eine angemessene Größe für die Lautsprecher, und in Kombination mit der Umgebung sorgten sie so für ein kultiviertes Klangerlebnis. Klassische Musikstücke zeigten einen wundervollen, harmonisch reichen Mitteltonbereich und verrieten nur gelegentlich die Position oder die moderate Größe der Lautsprecher. Das klangliche Gedächtnis ist ein schwer zu fassendes Wesen, dennoch hörte ich hier denselben beruhigenden Klang, den ich von vielen früheren Erfahrungen mit dieser Marke noch im Ohr hatte. Ich gab Étienne meine Karte, bedankte mich für das Erlebnis und machte mich erneut auf den Weg.
Im nächsten Raum am Ende des Flurs stand ein Musical Fidelity-System, welches mit Standlautsprechern des französischen Herstellers Triangle verbunden war, wenn ich auch das genaue Modell auf der Website von Triangle nicht zu finden vermochte. Im Rahmen einer kurzen Einführung wurden wir über die besondere Verstärker-Architektur von Musical Fidelity informiert, in der zwei Verstärker zusammenarbeiten, um die positive und die negative Kurve eines Musiksignals vollständig auszuführen, anstatt das hintere Signal durch einen hohen Dämpfungsfaktor abzutöten. Dem Vortragenden zufolge führte dies zu einem weniger eingeschränkten und dadurch lebensechteren Hörerlebnis.
Als ich mich im Raum umsah, blieb mein Blick unter anderem auf dem A1 Vollverstärker hängen. Ich fuhr mit der Hand über den Kühlkörper und wurde erneut daran erinnert, wie heiß diese Geräte werden. Was für ein beeindruckendes kleines Gerät dies war. Leider jedoch untermauerte die anschließende Musikvorführung nicht die Theorie der eindrucksvollen Klangverbesserung. Anstelle einer naturgetreuen Wiedergabe wirkten die Triangles dröhnend und unpräzise. Da die Lautsprecher auf (Metall?)-Platten montiert waren, die auf einem Hochfloorteppich lagen, vermutete ich, dass dies wohl der Grund dafür sei. Die enorme Energie der Tieftöner brachte die Lautsprecher möglicherweise zum Schwanken und Vibrieren.
Da auf der rechten Seite des Raums auch eine Reihe von Magnepan-Lautsprecher aufgestellt waren, hätte ich es vorgezogen, die Maggies zu hören. Es war gut möglich, dass sie auf den wackeligen Platten besser funktioniert hätten als dynamische Treiber. Da es jedoch keine Anzeichen für einen baldigen Wechsel der Schallwandler gab, beschloss ich, mich auf den Weg zum nächsten Stand zu machen. Wissenswert: Musical Fidelity wechselte 2018 den Besitzer, als der ursprüngliche Gründer Michaelson das Unternehmen an Lichtenegger (u.a. Besitzer von ProJect) verkaufte.
Als ich an der Rezeption vorbeiging, sah ich dort eine Reihe von deutschen Transrotor-Plattenspielern ausgestellt. Ich muss gestehen, dass ich schon immer ein stiller Fan ihrer massiven Konstruktionen war. Als ich den Antriebsriemen berührte, war ich jedoch etwas schockiert, dass er sich so zerbrechlich anfühlte wie ein gewöhnliches Gummiband. Erfreut stellte ich fest, dass die eher unkonventionelle Form der Transrotor-Plattenspieler auch bei den wenigen weiblichen Besuchern Beachtung fand. In der HiFi-Branche sagt das gewöhnlich etwas aus, und ich wurde wieder einmal an den schmeichelhaften Empfang der Dahlquist DQ10 durch meine Frau erinnert.
Im nächsten Raum lernte ich dann eine Anlage von Audio Reference kennen, einem deutschen Distributor für eine Handvoll ausgewählter HiFi-Marken. Ich muss sagen, dass es sich trotz meiner vorherigen Recherchen bisweilen als schwierig erwies, zu verstehen, wer an welchem Stand für die Präsentation zuständig war. Und es gab wenig Raum und Zeit, um mit Fachleuten zu sprechen, da alle sehr beschäftigt zu sein schienen. Die Lautsprecher an diesem Tag stammten von Perlisten Audio aus Wisconsin, und ich hörte entweder einen D'Agostino-Vollverstärker, der über eine StromTank-Batterieversorgung betrieben wurde, oder einen D'Agostino-Vorverstärker mit einer Krell-Endstufe darunter. In jedem Fall waren die Höhen dieses Ensembles recht schroff, was mir nicht besonders gut gefiel.
Zudem hatte Audio Reference sein(e) System(e) diagonal zum Raum aufgestellt, was ein möglicher Weg ist, um z.B. Moden in einem schwierigen Raum zu mildern. Allerdings nahm diese Maßnahme auch etwas von der natürlichen Agilität und der Attacke der Bässe weg. Bei einem Blick auf die Website der Firma konnte ich feststellen, dass sie tatsächlich eine so große Auswahl an hochwertigen Geräten hatten, dass es ihnen schwer gefallen sein musste, die Auswahl auf nur wenige Setups für diese Show zu beschränken. Ich hätte mich gerne mit dem Phänomen der schroffen Höhen befasst und mehr über die Unternehmensphilosophie erfahren, doch da die Musik laut spielte und alle Verantwortlichen sehr beschäftigt wirkten, dachte ich mir, ich könnte die Details auch einfach bequem von zuhause aus googeln. Die Messe mochte zwar dazu beitragen, die Markenbekanntheit eines Herstellers zu erhöhen, indem die Besucher mit Produkten konfrontiert wurden, die sie zuvor noch nicht gesehen oder gehört hatten, doch die relativ laute Atmosphäre der Messe war nicht unbedingt ideal für ernsthafte Gespräche zu diesem Thema.
Anstatt mich nun mit Marken wie Ansuz, Axxess und Borresen, die leicht sechsstellige Beträge und mehr erzielten, endgültig in die oberen Ränge des High-End-Marktes zu katapultieren, beschloss ich, mich mit echten deutschen HiFi-Größen auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Rolf Gemein z.B. entwarf bereits seit den 1970er Jahren HiFi-Geräte und hatte sich einen Namengemacht, indem er Systeme entwickelte, die echte Musik für echte Menschen echt klingen ließen. Seine Produkte der Marke Symphonic Line waren dafür im Laufe der Jahrzehnte mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet worden.
In Raum 326, der sich im dritten Stock und ganz am Ende des Ganges befand, wurde ich von Heinz-Peter Völkel, dem Initiator und Vorsitzenden des "analog-treff" Nürnberg, Unterstützer des Rundfunkmuseums, Inhaber eines Plattenlabels und Vertriebspartner von Symphonic Line, herzlich willkommen geheißen. Wir waren durch einen gemeinsamen Freund in Kontakt gekommen und hatten schon ein paar Tage vor der Messe miteinander telefoniert. Es war in der Tat schön, sich auf diese Weise persönlich zu begegnen. H.P. nahm meine Karte entgegen und gab eine zweite an Rolf weiter, und so lernten auch wir uns kennen. Ich setzte mich zu den übrigen Gästen und hörte der Musik zu. Diese war gut ausgewählt, viel handgemachtes Material, an kleineren Veranstaltungsorten mit akustischen Instrumenten und Gesang live aufgenommen. Es handelte sich nicht um den esoterischen Vocal-Jazz aus High-End-Systemen, sondern vielmehr um hemdsärmelige, lebensnahe Aufnahmen aus den 60er, 70er, und 80er Jahren.
Nachdem ich in den vergangenen Jahren viel Zeit mit der Einrichtung und Feinabstimmung von HiFi Ketten verbracht hatte, um Störquellen darin zu beseitigen, Erdungspotentiale zu optimieren, auf symmetrische Netzkabel umzusteigen usw., war ich erfreut festzustellen, dass dieselben oder sehr ähnliche Prinzipien auch auf das Symphonic Line-Setup angewandt worden waren. Diese Tatsache ließ sich relativ schnell heraushören und stimmte mich optimistisch.
Die von Herrn Gemein bevorzugten Lautsprecher verfügten über 20cm-Görlich-Chassis und einen von Mundorf speziell angefertigten Air-Motion-Transformer, der in einem separaten und mechanisch isolierten Gehäuse untergebracht war. Angetrieben wurden die Lautsprecher vom Symphonic Line Vollverstärker RG10 MK5 in Verbindung mit dem neu entwickelten Powerchord der Marke. Die Musik erschien wunderbar geordnet und auch die Dimensionen der einzelnen tonalen Ereignisse erschienen sowohl räumlich als auch dynamisch stimmig für das dargebotene Material.
In der Tat wurde ich mehrfach von der vorhandenen Dynamik überrascht. Dies war ein Aspekt, in dem das Symphonic Line-System meine Erwartungen übertraf. Momente der Attacke wurden so verblüffend realistisch dargestellt, dass ich unweigerlich schmunzeln musste. Die Gelegenheiten, bei denen die Lautsprecher ihre Grenzen aufzeigten, waren selten, zumindest von einer zentralen Sitzposition aus. Während ich rechts oder links im Raum stand, hatte ich manchmal den Eindruck, dass eine gewisse Kompression der mittleren Frequenzen auftrat, die ich auch bei der Dynaudio-Anlage bemerkt hatte. Dies war vermutlich auf die Interaktion der Lautsprecher mit dem Raum zurückzuführen.
Mein nächster Halt war bei AVM. Der deutsche Hersteller präsentierte eine Reihe von HiFi-Geräten mit hochglänzender Silberfront und kooperierte in Sachen Lautsprecher mit dem britischen Unternehmen PMC. Die Anlage wirkte visuell aufgeräumt und elegant, doch leider war der akustische Eindruck ein anderer. Mein Problem ist, dass ich nicht viel Positives über ein System sagen kann, wenn die klangliche Integrität verloren ist. Die Höhen klangen schrill, metallisch und übermäßig analytisch. In diesem Zustand lenkte die Anlage die Aufmerksamkeit unweigerlich auf sich selbst und nicht auf die Musik. Als ich einen Blick hinter das Rack warf, sah ich, dass sich dort die Signalkabel mit den Stromkabeln kreuzten usw. Es war schwer zu sagen, wie die Komponenten geklungen hätten, wenn sie richtig aufgestellt gewesen wären, doch da ich gerade von Symphonic Line kam, wo der Eigentümer und Entwickler selbst das Setup durchführte, hätte der Kontrast nicht größer sein können.
In einem weiteren Raum hatte sich der französische Streaming-Verstärkerhersteller b.audio mit Intrada, einem Lautsprecherhersteller aus Kalifornien, zusammengetan, um seine Geräte zu präsentieren. Intrada verwendet Bandpass-Technologie, um den Tiefbass zu erweitern, und der daraus resultierende Klang war - 'anders'. Da ich vorher noch nie von einer der beiden Marken gehört hatte, musste ich mir zunächst einen Überblick verschaffen, was in dieser speziellen Signalkette von welcher Komponente verursacht wurde, und so bat ich einen Vertriebsmitarbeiter um Hilfe. Ich wurde darüber informiert, dass alle Klangregler ausgeschaltet waren und dass der integrierte DSP des b.audio-Geräts inaktiv und auch nicht auf den Raum kalibriert worden war. Mit dieser Information hörte ich einige Minuten lang zu und kam für mich zu dem Ergebnis, dass der voluminöse Bass bei diesem System stets wie ein separates Musikereignis wirkte. Die beiden integrierten Bandpässe der Intrada-Lautsprecher schickten von Zeit zu Zeit Schockwellen von Subbässen durch den Raum, etwas, das dezidierten Bassliebhabern sicherlich gefallen würde.
Eternal Arts by Dr. Burkhardt Schwäbe hatte eine Kombination aus Röhrenverstärkern und Bandmaschinen in der Ausstellung, auf denen die Firma Studio-Masteraufnahmen präsentierte. Die gewählten Lautsprecher waren Dipole aus der eigenen Produktlinie von Eternal Arts. Und obwohl ich diesen Ansatz und das Gespräch mit Herrn Schwäbe selbst sehr genoss, war ich mit dem resultierenden Klang dieser speziellen Anlage nicht übermäßig zufrieden. Die Höhen klangen ein wenig dumpf, und die räumliche Darstellung litt darunter. Da ich einige positive Kritiken über die Geräte gelesen hatte, vermutete ich, dass die Quelle und die Verstärkung von hoher Qualität waren. Ich war mir jedoch über den Nutzen von Metallgittern vor den Lautsprechern nicht so sicher, obwohl ich weiß, dass diese speziellen Lautsprecher in Zusammenarbeit mit Ecouton entwickelt wurden und dass es sicherlich einen guten Grund für diese Entscheidung gab.
Unweit davon bot Graham Audio eine klanglich solide Leistung. In der zweiten Hälfte des Tages neigten alle Aussteller dazu, die Lautstärke zu erhöhen. Die Türen wurden für die Hörproben immer seltener geschlossen, so dass jeder Raum versuchte, den aus dem Flur kommenden Lärm zu übertönen. Für die Grahams war es kein Problem, laut zu spielen, doch für mich selbst stellte der hohe Lautstärkepegel zunehmend ein Problem dar. Mein Bemühen, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, wurde immer schwieriger, und meine ohnehin schon strapazierte Stimme wurde zunehmend rau. In vielen Räumen war die Luft recht heiß und trocken geworden. Wo ein Fenster geöffnet wurde, führte die eindringende Winterkälte zuweilen zu unangenehmer Zugluft. Wir hörten die LS5/5F, und ich muss zugeben, dass mir das Design dieser Lautsprecher zusagte, sowohl mit als auch ohne Gitter. Aufgrund der hohen Lautstärke verließen wir den Raum vorzeitig.
Bereits am AVM-Stand hatten sich Alec und sein Sohn Tim aus Hamburg zu mir gesellt. Alec hatte ein paar Jahre lang selbst professionell Lautsprecher gebaut, bevor er sich der IT zuwandte. Obwohl seitdem viele Jahre vergangen waren und Alec nicht mehr so tief in das Thema involviert war, war es schön, unsere Erfahrungen auszutauschen und über jeden Raum zu diskutieren, sobald wir wieder in den Fluren standen. So langsam bemerkte ich meine Erschöpfung, wollte Alec und seinem Sohn jedoch vorher noch den Stand von Symphonic Line zeigen. Ich musste einfach sehen, wie sie reagieren würden. Auf dem Weg dorthin kamen wir noch an der polnischen Röhrenverstärkermarke fezz vorbei und staunten über deren elegantes und modernes Design. Leider war zu dieser Zeit keines der Geräte in Betrieb.
Als wir den Stand von Symphonic Line erreichten, spielte Heinz-Peter gerade Musik aus der Wohnzimmerkonzertreihe seines eigenen Labels und hatte sichtlich Spaß daran. Da wir schon miteinander gesprochen hatten, konnte ich ihn darauf hinweisen, dass 2 Dezibel weniger für alle Beteiligten von Vorteil wären, was er lächelnd bejahte. Wir schlossen die Tür zum Gang, hatten Glück und fanden drei leere Stühle in der Mitte der Plätze. Alec und sein Sohn saßen vor mir, und schon nach wenigen Sekunden konnte ich sehen, wie sie sich auf ihren Plätzen entspannten. Nach einiger Zeit tippte ich Alec auf die Schulter: "Und, was hältst du davon?" „Es ist sehr gut. Klingt live." War seine Antwort.
In der Zeit, in der wir im Raum waren, kamen Besucher herein, blieben eine Weile stehen und gingen wieder hinaus. Anscheinend konnten sie sich keinen Reim auf die Form der Lautsprecher machen, erkannten die Marke nicht, usw. Und keiner von ihnen spürte, was an diesem Raum so spektakulär war. Die Menschen vertrauen ihren Augen mehr als dem, was sie hören. In der Tat neigen wir schon umgangssprachlich dazu, "Ich habe gehört..." gegenüber "Ich habe gesehen…“ abzuwerten. Man sollte meinen, dass dies auf einer Audiomesse anders sein dürfte, doch nach den Reaktionen zu urteilen, die ich auf der Messe beobachtet habe, sollten wir uns dessen nicht so sicher sein.
Nachdem ich meine Stimme fast völlig verloren hatte, verabschiedete ich mich von Rolf und H.P., nahm eine Prise Nasenspray und begleitete Alec und seinen Sohn auf den Parkplatz. Offenbar waren den Messebesuchern inzwischen weitere Parkflächen zur Verfügung gestellt worden, so dass Alec tatsächlich einen Platz auf dem Hotelgelände ergattert hatte. Als ich mich später meinem eigenen Fahrzeug auf der Straße näherte, konnte ich sehen, dass irgend ein selbsternannter Polizist einen Haufen Hundekot auf die Motorhaube meines Wagens gelegt hatte. "Immer noch billiger als ein Bußgeld", dachte ich, als ich das Häufchen mit einem Stock von der Haube schubste. Anscheinend hatte mein Zettel mit der Telefonnummer nicht alle Menschen in der Nachbarschaft zufrieden gestellt.
Ich würde mich freuen, wenn Ihnen dieser kleine Bericht über die NDHT-Messe 2024 gefallen hat. Da es für mich die erste Messe dieser Art war, habe ich es nicht geschafft, alle Aussteller zu erreichen. Wie immer habe ich mich bemüht, meine gesammelten Eindrücke wahrheitsgetreu wiederzugeben. Wenn Sie mit meinen Ergebnissen und Schlussfolgerungen nicht übereinstimmen oder Unterstützung bei der Einrichtung eines HiFi Systems benötigen, lassen Sie es mich in den Kommentaren unten wissen. Sie können die URL dieses Artikels teilen, indem Sie zunächst auf das Headerbild klicken und dann die URL der Seite kopieren.