Veröffentlicht: 29.3.2025
Herstellungsdatum: 2025
Autor: Karsten Hein
Kategorie: Gear & Review
Tag(s): Power Cables
Wenn Sie zu den Menschen gehören, für die Kabel keine besondere Rolle spielen und der Meinung sind, dass sich auch ein Lampenkabel perfekt für die Verbindung zwischen Verstärker und Lautsprecher eignet, dann ist dieser Artikel wahrscheinlich nichts für Sie. Für alle anderen jedoch, die wissen, wie man ein High-End-System aufbaut und die Ohren haben, das klangliche Ergebnis zu beurteilen, ist das Symphonic Line High-End music electric cable ein wertvolles Gut, um die volle Leistung Ihrer High-End-Geräte zu entfesseln.
Beobachtet man heutzutage die Diskussionen der Mitglieder von HiFi-Foren, stößt man unweigerlich auf wilde Debatten zum Thema "Kabelklang". Ja, kaum ein anderes Phänomen scheint die Gemüter der HiFi-Liebhaber so zu erhitzen wie dieses. Die Diskussionen enden oft in einem Stellungskrieg zwischen denjenigen, die behaupten, dass die Qualität des Kabels einen Unterschied macht, und denjenigen, die behaupten, dass im Grunde jedes Kabel ausreicht, solange es in der Lage ist, die elektrische Verbindung herzustellen. Der Verlauf solcher Debatten ist immer derselbe, unabhängig davon, ob es sich um Verbindungskabel, Lautsprecherkabel oder Stromkabel handelt.
Während es vordergründig um die Frage zu gehen scheint, ob die Qualität eines Kabels den Klang beeinflusst oder nicht, ist eine andere Frage doch viel interessanter, nämlich: „Ist ein HiFi-Forum, in dem die Mitglieder Pseudonyme verwenden und keine eigene Qualifikation oder Hörerfahrung nachweisen müssen, wirklich der geeignete Ort, um eine befriedigende Antwort auf diese Frage zu erhalten?“ Ich vermute nein, denn solange es zwei unüberwindbare Positionen zu einem so grundlegenden Thema geben kann, ist noch eine Menge Aufklärungsarbeit nötig. Schauen wir uns also die Fakten an.
Es ist höchste Zeit, die nötige Basis zu schaffen , denn den Skeptikern der Relevanz von Kabeln fällt gar nicht auf, dass sie an Magie glauben, wenn sie behaupten, dass sie das Medium verändern können, ohne dass sich dies auf die Eigenschaften der Verbindung auswirkt. Diese Eigenschaften sind: Kapazität, Widerstand, Induktivität, interne Resonanzen, Wirbelströme, Signalverlust und Interferenzen. Für den Skeptiker haben Kabel immer die gleiche klangliche Wirkung auf das Frequenzspektrum und auf die Dynamik der Musik, unabhängig davon, ob es sich z.B. um ungeschirmte Silber-Solid-Core-Kabel oder um kupferummantelte Aluminium-Multilitzekabel mit Geflechtschirm handelt. Das ist jedoch nicht der Fall.
In der realen Welt sind die Eigenschaften von Kabeln so unterschiedlich, dass ich selten zwei Signalkabel in einer HiFi-Anlage gehört habe, die denselben Effekt auf die Musikalität der Kette hatten. Jedes Kabel hat spezifische Stärken und Schwächen, die ich akzeptieren kann und gelernt habe, bei der Einrichtung meines Systems zum Vorteil zu nutzen. Da wir bei High-End-Musiksystemen normalerweise keine Regler für die Bässe und Höhen haben, um eine schnelle Raumanpassung vorzunehmen, können die Kabeleigenschaften z.B. dazu genutzt werden, Klangfarben abzudunkeln, Geschwindigkeit herauszunehmen, diese zu erhöhen, oder das HiFi-System insgesamt heller klingen zu lassen, bis die resultierende Balance so natürlich wie möglich klingt.
Trotz meiner persönlichen Erfahrung mit den unterschiedlichen Eigenschaften von Signalkabeln dauerte es einige Zeit, bis ich akzeptieren konnte, dass ähnliche Kriterien auch für Netzkabel gelten. Musiksignale sind verständlicherweise empfindlich und decken einen großen Frequenzbereich ab, während Netzkabel direkt an das Stromnetz des Hauses angeschlossen werden (oft über einen Stromverteiler) und nur eine bestimmte Spannung und Frequenz (z.B. 240 Volt, 50 Hz für Europa) verarbeiten müssen. Auf den ersten Blick schien mir diese Aufgabe so einfach zu erfüllen zu sein, dass im Grunde jedes Kabel dafür geeignet sein müsste, doch überraschenderweise sind auch die Unterschiede zwischen den Netzkabeln von bedeutender Größe. Schließlich ist Strom die Grundlage der gesamten Anlage.
Wie ist es eigentlich möglich, dass Stromkabel den Klang beeinflussen?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen besteht die häusliche Elektroinstallation aus massiven Kupferdrähten. Diese sind jedoch für bewegliche Geräte nicht zugelassen, da Massivdrähte starr sind und bei mehrmaligem Biegen brechen können. Ein solcher Kabelbruch ist gefährlich und kann zu einem Brand führen. Aus diesem Grund verwenden wir innerhalb der Räume flexible Stromkabel mit mehradrigen Drähten. Diese führen jedoch oftmals zu störenden Abweichungen im Stromfluss. Und da diese Beeinträchtigung direkt vor dem Eingang in das jeweilige Gerät (CD-Player, Verstärker usw.) auftritt, kann der Effekt deutlich hörbar sein.
Netzkabel sind auch deshalb von großer klanglicher Bedeutung, weil sie Teil des Resonanzkreises des Musikgerätes sind. Ihre Fähigkeit, sauberen, schnellen und resonanzfreien Strom zu liefern, ist für den natürlichen Fluss des Musiksignals unerlässlich. Man könnte meinen, dass ein ideales Kabel seine Qualitäten auch dadurch zeigt, dass es besonders dick ist oder sehr massive Stecker verwendet. Das ist aber nicht der Fall. Vielmehr zeigt sich die Leistungsfähigkeit eines Netzkabels erst im realen Hörtest. Und genau hier setzt das Symphonic Line High End music electric cable neue Maßstäbe.
Die authentische Wiedergabe von Musiksignalen über das gesamte Frequenzspektrum mit realistischer Dynamik, richtigem Timing und natürlichen Klangfarben ist eine Herausforderung, die mehr Sorgfalt und Erfahrung erfordert als die Stromversorgung einer Heizung, eines Kühlschranks oder gar einer Lampe. Das Design eines Audionetzteiles und des dazugehörigen Kabels folgt dabei ganz anderen Regeln, um die richtige Balance zu finden.
Symphonic Line blickt auf eine 40-jährige Geschichte in der Entwicklung von Audiogeräten zurück, die den Bedürfnissen von audiophilen High-End-Enthusiasten auf der ganzen Welt gerecht werden. Unter der Leitung des Firmengründers und Inhabers Rolf Gemein bietet das Unternehmen ein komplettes Sortiment an signalgetreuen Musikgeräten, das von CD-Playern, analogen Laufwerken, Vollverstärkern, Vor- und Endstufen bis hin zu Lautsprechern reicht. Dazu gehört auch die Entwicklung von Kabeln, die eine optimale Leistung der Geräte ermöglichen. In einer High-End-Kette sind in der Regel mehrere Geräte miteinander verbunden, so dass den Verbindungen zwischen den Komponenten ebensoviel Aufmerksamkeit geschenkt werden muss wie den Geräten selbst.
Das Symphonic Line High End music electric cable basiert auf einem neuen Konzept und wurde entwickelt, um die Leistung von High End Verstärkern voll zur Entfaltung zu bringen. Es ist farblich zurückhaltend und verlangt optisch wenig Aufmerksamkeit. Haptisch ist es leicht und weich und dabei überraschend flexibel. Der Preis des Kabels ist im High-End-Segment noch moderat, insbesondere, wenn man das vollendete Klangerlebnis berücksichtigt. Seine Leiter bestehen aus 2,5 mm² und 1,5 mm² Multilitz-Drähten, die mit einem ultraschnellen Dielektrikum gepaart sind, was den Vorteil einer geringen dielektrischen Absorption und einer schnellen Polaritätsumkehr bietet. Das Kabel verwendet ein chaotisch strukturiertes Füllmaterial für eine höhere Resonanzabsorption und einen weichen, transparenten Außenmantel für eine bessere Entkopplung vom Boden.
Die Verarbeitungsqualität ist auf dem hohen Niveau, das zum Markenzeichen der Produkte von Symphonic Line geworden ist, und das klangliche Resultat ist überwältigend. „Ich wollte ein Kabel entwickeln, das dem Verstärker unendliche, saubere Energiereserven suggeriert“, sagte mir Rolf Gemein, als er mir auf den Norddeutschen HiFi-Tagen das High End music electric cable zum Testen überreichte. „Lass mich wissen, was Du davon hältst, und schreibe gerne etwas darüber.“ Noch am selben Tag nahm ich die Manger P2 Lautsprecher mit nach Hause, um einen Bericht darüber zu schreiben. Die Aussicht auf ein besseres Netzkabel war für mich deshalb eine willkommene Gelegenheit.
Seitdem habe ich das Kabel über mehrere Wochen und in verschiedenen Kombinationen gehört: an einem Symphonic Line RG10 MK4 Reference Verstärker zusammen mit Manger P2 Biegewellenwandlern und an meinen eigenen elektrostatischen Martin Logan SL3 Lautsprechern. Meine durchweg positiven Erfahrungen habe ich in den Testberichten über den RG10 MK4 Reference, die Manger P2 Lautsprecher und die WSS Platin Line Lautsprecherkabel dokumentiert. Alle diese Artikel haben eines gemeinsam: eine beeindruckende Stromzufuhr, die schnell und frei von schädlichen Resonanzen ist.
Da ich aber auch Spuren von HF-Interferenzen feststellte, die das Kabel nicht vollständig herausfiltern konnte, entschloss ich mich, ca. 12 cm vor dem Verstärker zusätzlich einen Klemmferrit an das Kabel anzubringen. Erst durch diese Maßnahme wurde das Kabel in meiner Hörumgebung komplett frei von Störungen. Der RG10 MK4 Reference ist ein empfindsamer und leistungsstarker Verstärker, der alles, was wir ihm zuführen, bis weit über 50.000 Hz linear verstärkt. Da wir in unserer Nachbarschaft einen großen Mobilfunkmast stehen haben, den wir von unserem Fenster aus sehen können, kann ich generell keine Netzkabel verwenden, ohne sie kurz vor den Geräten mit Ferrit abzuschirmen. Diese Funknetze werden zunehmend engmaschiger, so dass solche Maßnahmen immer häufiger notwendig sind.
Das mit Ferrit konfektionierte Kabel ermöglichte eine klare und ruhige Klangwiedergabe. Frei von Resonanzen und HF-Interferenzen konnte der RG10 MK4 Reference sein dynamisches Potenzial voll entfalten. Die Musik klang kraftvoll und wuchtig und gleichzeitig zart und weich, was einen besonderen Reiz auf mich ausübte. Ich änderte schon bald meine Gewohnheiten und fing an, Broadway-Musicals zu hören, einfach aus Freude an der Dynamik, der Vielfalt der Instrumente und der lebensechten Tonalität der Stimmen. Rolf Gemein spricht oft von der Bedeutung einer gleichmäßigen Leistungsverteilung über das gesamte Signalspektrum, anstatt sich auf einen einzelnen Messpunkt zu konzentrieren, um damit bessere technische Daten zu erzielen. Diese Eigenschaft ist bei den Verstärkern von Symphonic Line besonders hervorzuheben, vor allem, wenn sie von einer hochwertigen Stromquelle gespeist werden.
Wenn die Energie mühelos zum und vom Verstärker fließt, hebt sich die Qualität der Aufnahme deutlich von den Eigenschaften der HiFi-Anlage ab und wird in allen Dimensionen hörbar. Es herrscht eine wohltuende Ordnung auf der tonalen und dynamischen Skala. Die Interpretationen nehmen Gestalt an und die Musik wird in all ihren Dimensionen erlebbar und nicht nur hörbar. Marco Kolks hat im deutschen High End Magazin „Hörerlebnis“ über seine Erfahrungen mit dem High End music electric cable geschrieben, und ich kann seinen Schilderungen nur zustimmen und ihm zu seiner durchdachten und detaillierten Analyse gratulieren.
Nach meinen eigenen Hörerfahrungen ist es Rolf Gemein gelungen, ein Kabel zu bauen, das dem Verstärker eine ungebremste, saubere Leistung liefert, wie es seine erklärte Absicht war. Wenn Sie die Möglichkeit haben, es an Ihrem Verstärker oder auch an einer Musikquelle zu testen, kann ich es nur empfehlen. Das High End music electric cable stellt auch Kabel in den Schatten, die dreimal so beeindruckend aussehen und um ein Vielfaches teurer sind. Es ist ein wichtiges Puzzleteil auf dem Weg zu einem echten High-End-System.