Veröffentlicht: 18.5.2020
Herstellungsdatum: 2012
Autor: Karsten Hein
Kategorie: Gear & Review
Tag(s): DACs
Cambridge Audio hat sich seit langem einen Namen in der Audio-Welt gemacht und bietet sehr gut klingende Geräte zu fairen Preisen an. Für den audiophilen Einsteiger geht das völlig in Ordnung, solange man nicht auf eine beeindruckende Verarbeitungsqualität besteht. Der kleine 'DacMagic 100' steht in dieser Tradition. Ähnlich ausgestattet wie sein größerer Bruder, der 'DacMagic Plus', bietet das Gerät einen einzelnen 8742 Wolfson-Chip, der auch in höherpreisigen Digital-Analog-Wandlern von Rega und ähnlichen Marken zu finden ist. Der USB 1.0-Anschluss mag ein wenig veraltet klingen, kann jedoch Daten mit einer Geschwindigkeit von bis zu 192 kHz verarbeiten. Zusätzlich zum USB-Anschluss verfügt der Wandler über zwei S/PDIF-Eingänge und einen optischen Toslink-Eingang. Die Ausgänge sind nur RCA/Cinch, eine Unzulänglichkeit für einige Benutzer, die er nicht mit seinem größeren und deutlich besser ausgestatteten Stallgefährten teilt.
Ken Rockwell hat einen ausführlichen Testbericht über beide Cambridge DACs geschrieben und kommt in seinen Messungen zu dem Schluss, dass in beiden Fällen insbesondere die USB-Signalverarbeitung von unbestreitbarer Qualität ist. In meinen eigenen Hörtests habe ich festgestellt, dass der DacMagic 100 über die gesamte Bandbreite sehr gut abschneidet, ohne sofort erkennbare Ungleichgewichte. Der Bühneneindruck ist sowohl breit als auch tief mit viel Raum zwischen den Instrumenten. Stimmen kommen lebensecht rüber, vielleicht mit einer leichten Tendenz zu viel Transparenz. Obwohl die Basswiedergabe von Anfang an schlank und schnell war, hatte sie dennoch nicht die Fülle einiger teurerer Geräte. In dieser Preisklasse liegt die Schwäche des Produkts verständlicherweise in der Stromversorgung. Mit einem leistungsfähigeren Netzteil als dem billigen Plastik-Schaltnetzteil öffnete sich der Bass und lässt seither keine Wünsche mehr offen.
Der DacMagic 100 ist ein großartiger Einstiegs-DAC für audiophile Menschen mit kleinem Budget, die einen hohen Anschaffungspreis scheuen. Die nachträgliche Anschaffung eines Netzteils ist fast schon ein Muss, obwohl es den Preis des Geräts fast verdoppelt. Für Käufer, die mit diesem zweistufigen Prozess leben können, bietet der DAC wirklich Qualität. Wenn Sie jedoch bereit sind, von Anfang an die gesamte Summe zu investieren, können Sie auch einen DAC kaufen, der von Anfang an über ein anständiges Netzteil verfügt.
In der Draufsicht erkennt man drei getrennte Sektionen, die interne Stromversorgung (unteres Drittel), die Betriebs- und Schaltsektion um den Hauptprozessor (Mitte) sowie die digital-analoge Verarbeitungssektion (oberes Drittel). Das obere Drittel gliedert sich in die digitale Sektion mit drei Taktgebern und dem Wolfson 8742 DAC-Chip (rechts) und die analoge Ausgangssektion mit einem Operationsverstärker-Chip pro Kanal und einem Satz Kondensatoren (links).