Denon DCD-660

28.1.2023

Autor: Karsten Hein

Kategorie: Gear & Review

Tag(s): CD-Players

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Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

Seit den Anfängen der Compact Disk durch ein Joint Venture von Sony und Philips im Jahr 1982 gab es durchaus einige herausragende CD-Player-Konstruktionen. Der Meridian MCD von 1985 zum Beispiel, der das Gehäuse eines Philips CD 100 als Grundlage nahm und es in Bezug auf die Ausgangsstufe und die Fehlerkorrektur komplett überarbeitete, ähnlich wie die deutschen Roman Gross-Modifikationen, die viel später kamen. Cambridge debütierte 1986 mit dem CD1, der bereits über eine DAC-Einheit mit eigenem Gehäuse verfügte. Arcam, Naim und Quad folgten schon bald danach, alle mit hervorragenden Geräten. In jüngerer Zeit waren es Cyrus und Chord, die das Fachpublikum begeisterten, und dies war nur eine Liste der britischen Hersteller von CD-Playern. Allerdings kosteten diese Geräte alle eine ordentliche Stange Geld und blieben für viele Hörer, außer die ganz hartgesottenen Enthusiasten, unerschwinglich. 

Das eigentliche Brot- und Buttergeschäft der Branche waren relativ bald schon preisgünstigere Geräte, wie der Denon DCD-660, um den es in diesem Bericht gehen soll. Während der Cambridge CD 1 vielleicht neue Maßstäbe setzte, was mit dem Medium möglich war, beeinflusste der Denon DCD-660, was für die Haushalte der Durchschnittsverbraucher tatsächlich zugänglich war. Der Denon beantwortet die Frage, wie viele und welche Qualität von Teilen es brauchte, um die Bedürfnisse der Verbraucher auf einem praktikablen Niveau zu befriedigen. Und da der DCD-660 meiner Tochter von ihrer kürzlich verstorbenen Großtante vererbt wurde, wollte ich die Gelegenheit nutzen, seine Fähigkeiten für kurze Zeit zu erkunden, bevor ich ihn dann in ihrem Zimmer aufstellte. Das andere Gerät, das meine Tochter erhalten hatte, war ein Dual CV 1260 Class-A-Verstärker, mit dem ich sehr gerne hörte und den ich deshalb auch nur sehr ungern aus der Hand gab.

Der CV 1260 war mit unseren Epicure 3.0-Lautsprechern über ein Paar steckerlose Belden 9497 Kabel im Single-Wiring verbunden. Ich verwendete unseren größeren und aufwändiger konstruierten Denon DCD 1420 als Benchmark und Diana Kralls Album All for You als Musikmaterial für meine neuen akustischen Erkundungen. Dieses Album klang auf dem DCD 1420 wirklich sehr befriedigend, und ich konnte nicht sagen, dass ich irgendetwas in der Musik vermisst hätte. Dies war an sich schon eine überraschende Erkenntnis, angesichts des relativ kleinen Dual-Verstärkers, der die großen Epicure Standlautsprecher antreiben musste. Andererseits ließen die 44 Watt Ruhestrom auf der Seite des Dual darauf schließen, dass er über eine ausreichende Menge an Class-A-Verstärkung verfügte, wie auch sein Name vermuten ließ.

Als ich die Lade des DCD-660 zum ersten Mal öffnete, bemerkte ich, dass diese Schwierigkeiten hatte, die ersten 1-2 Zentimeter ihres Weges zu überwinden. Ich unterstützte den Vorgang, indem ich sie vorsichtig mit den Fingern herauszog. Ich wiederholte die Prozedur ein paar Mal und stellte fest, dass es jedes Mal besser funktionierte. Wenn CD-Spieler lange Zeit unbenutzt blieben, konnten die Gummiriemen, die den Lademechanismus antrieben, manchmal dauerhaft die ovale Form annehmen, in der sie zuletzt geruht hatten. Hätte sich die Schublade nicht durch die manuelle Unterstützung erholt, hätte ich den Riemen wohl wechseln müssen, was je nach Modell mehr oder weniger schwierig werden konnte. Positiv zu vermerken war, dass die DCD-1420-Fernbedienung auch mit dem kleineren DCD-660 funktionierte.

Direkt nach dem Einschalten klang der elegant aussehende Denon noch etwas rau und körnig, dieser Effekt ließ jedoch nach, als das Gerät auf Betriebstemperatur kam. Vielleicht war auch dies ein Hinweis darauf, dass dieses Gerät über einen längeren Zeitraum unbenutzt im Regal gestanden hatte. Mir ist aufgefallen, dass die Tonalität zwischen den beiden Denon-Playern identisch war. Ich hätte gerne das LCD-Display über die Fernbedienung ausgeschaltet, um einen besonders sauberen Klang zu erzielen, aber ich musste feststellen, dass diese Funktion beim DCD-660 fehlte. Das resultierende Klangbild war daher nicht ganz so sauber, obwohl ich das Gefühl hatte, dass der größere Player mit eingeschaltetem Display noch unschärfer klang und daher auch mehr von dieser Funktion profitierte. Im direkten Vergleich wirkte die Wiedergabe ultra-tiefer Bässe beim DCD 1420 etwas fulminanter, jedoch nicht so ausgeprägt, dass mich dessen Mangel groß gestört hätte.

Die Systemintegration war beim DCD-660 nicht besonders gut ausgebaut. Ihm fehlten die separaten, variablen Cinch/RCA-Ausgangsbuchsen seines größeren Bruders, er hatte keinen digitalen S/PDIF-Ausgang, um einen externen DAC anzuschließen, und es fehlte auch ein optischer Ausgang für die Integration in Systeme mit kritischen Erdpotentialen. Da diese Kriterien für mich im Laufe der Jahre zunehmend wichtiger geworden waren, hätte ich mich selbst nicht für den DCD-660 entschieden. Wer aber ohnehin ausschließlich den direkten Cinch/RCA-Ausgang nutzte, bekam einen durchaus erwachsen klingenden CD-Player mit natürlicher Tonalität und passablem Klangbild. Und da das Ausschalten des Displays für eine schärfere Abbildung der Klangbühne ohnehin nur in audiophilen Kreisen üblich zu sein scheint, hätten die meisten Besitzer des DCD-660 allen Grund gehabt, glücklich und stolz auf ihr neu erworbenes Gerät zu sein.

Technische Daten

  • Digitaler Wandler: PCM61P
  • CD-Mechanismus: KSS-210A
  • Frequenzgang: 2 Hz - 20.000 Hz
  • Dynamikumfang: 95 dB
  • Signal-Rausch-Verhältnis: < 103 dB
  • Kanaltrennung: < 99 dB
  • Harmonische Gesamtverzerrung: 0.004%
  • Filter: 20 Bit / 8-faches Oversampling
  • Line-Ausgang: 2V (Cinch/RCA)
  • Variabler Line-Ausgang: keiner
  • Digitaler S/PDIF-Ausgang: keiner
  • Optischer Ausgang: keiner
  • Merkmale: 1/3-Kopfhörerbuchse, Lautstärkepoti
  • Zubehör: RC-226-Fernbedienung
  • Abmessungen: 434 x 105 x 280 mm
  • Gewicht: 3,8 kg
  • Land der Herstellung: Japan
  • Jahr: 1991
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