Veröffentlicht: 13.5.2020
Autor: Karsten Hein
Kategorie: High Fidelity
Resonanzen spielen eine wichtige Rolle bei der Aufstellung akustischer Geräte in einem Raum. Dies gilt nicht nur für die Schallwandler selbst, sondern auch für die elektrischen Geräte, die für die Signalverarbeitung verwendet werden und die Lautsprecher antreiben. Dort, wo Resonanzen auftreten, beeinträchtigen sie die Fähigkeit von Geräten, ihre Leistung entsprechend den angegebenen Spezifikationen zu erbringen und verändern somit die klangliche Balance des Hörerlebnisses. Gut konzipierte Hifi-Racks können helfen, sowohl Resonanzen als auch elektrische Störungen gering zu halten. Doch nicht jedes gut aussehende Hifi-Rack ist auch akustisch ideal. Nur sehr wenige sind es. Es ist daher sinnvoll, ein gewisses Grundverständnis für dieses Thema zu erwerben.
Eine typische Hifi-Anlage der "alten Schule" besteht wahrscheinlich aus zwei oder drei Tonquellen, einem Vorverstärker und einer Endstufe. Jedes Gerät ist mit mindestens einem Netzteil ausgestattet. Viele hochwertige Leistungsverstärker haben sogar jeweils ein großes Netzteil pro Kanal. In unserem aktuellen Hifi-Setup gibt es ein Netzteil im CD-Player, eines im DAC, eines im Plattenspieler, zwei im Vorverstärker und zwei in der Endstufe, also insgesamt sieben. Jedes Netzteil brummt in Deutschland mit 50 Hz. Die geringen Vibrationen wirken sich sowohl auf jedes Gerät selbst, als auch auf alle benachbarten Geräte aus. Weitere Resonanzen entstehen durch den Stadtverkehr, industrielle Aktivitäten, durch Menschen, die in der Nähe vorbeilaufen, Haushaltsgeräte, usw.
Obwohl man sagen könnte, dass alle Hifi-Geräte von einer resonanzfreien Aufstellung profitieren können, sind einige unter ihnen besonders anfällig für Instabilität, z.B. Plattenspieler und CD-Player. Bei Plattenspielern wird jeder physische Impuls, der von außen oder innen kommt, auf das Audiosignal aufgeschichtet und führt so zu Ungenauigkeiten bei der Wiedergabe. Bei CD-Playern ist der Effekt nicht viel anders. Obwohl einige Leute behaupten, dass digitale Signale entweder funktionieren oder nicht, kann man die Auswirkungen von Resonanzen auch bei der CD-Wiedergabe in Form von Grundton-schwachem und rauem Klang hören. Wenn Sie schon einmal einen in die Jahre gekommenen CD-Player besessen haben, dessen Mechanismus eine CD gelegentlich leicht dezentriert greift, dann kennen Sie den Effekt. Denn bevor eine CD springt, wird die Musik zunächst klanglich dünner und angestrengter.