Veröffentlicht: 10.5.2020
Autor: Karsten Hein
Kategorie: High Fidelity
Selbst erfahrene Audiophile werden gelegentlich behaupten, dass die akustische Behandlung des Hörraums die wichtigste Grundlage für ein HiFi-System darstellt. Und obwohl dies sicherlich ein wichtiger Eckpfeiler für guten Klang sein kann, finde ich, dass bei dieser Aussage eine Kleinigkeit übersehen wird, und zwar die Wirkung der Stromversorgung auf das gesamte System. Wenn ich also den wichtigsten Beitrag zum Klang eines Systems bestimmen sollte, stünde die Stromversorgung an erster Stelle auf meiner Liste. Denn wenn man den Raum wegnimmt, hört man immer noch Klang, aber wenn man die Stromversorgung des Systems wegnimmt…
In Schritten 1-5 dieses Forums wurde die Bedeutung der Stromversorgung für den Klangcharakter unseres HiFi-Systems bereits ausführlich beschrieben. Es ist daher nicht überraschend, dass interne und externe Stromversorgungen einen ähnlichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines Geräts haben. Obwohl die zu einem bestimmten Zeitpunkt benötigte Strommenge bei den meisten Geräten relativ gering ist, insbesondere bei einer Zimmerlautstärke von 70-80 dB, wird die Fähigkeit des Netzteils, ultraschnellen, resonanz- und störungsfreien Strom zu liefern, letztendlich den Unterschied ausmachen, ob sich unser System in Richtung Highend bewegt oder eher im mittleren HiFi-Bereich zu verorten ist.
Nachdem ich den Cambridge DAC ein paar Wochen lang gehört hatte, fiel mir auf, dass die Höhen der Musik etwas blechern und unrund wirkten, z.B. bei der Abbildung akustischer Gitarren, während es dem unteren Spektrum an natürlichem Druck und Fülle fehlte, z.B. bei der Abbildung der tieferen Klaviertasten. Zu einem späteren Zeitpunkt, als wir einige Tests zur Stromqualität in unserem Haus durchführten, bemerkten wir einige regelmäßige Spannungsspitzen und ein allgemeines Grundrauschen, das vom Schalten des externen Netzteils des Cambridge DAC ausging. Im Grunde war dies ein unverzeihliches Versäumnis für einen so wichtigen Teil unseres Systems. Entgegen den auf dem Gerät angebrachten Empfehlungen und Warnungen des Herstellers, war es daher höchste Zeit für einen Wechsel.
Das hier gezeigte Netzteil wurde angeschlossen, um den billigen Plastik-Trafo aus China zu ersetzen, der lokale Verzerrungen in das gesamte System injizierte. Mit dem neuen Netzteil änderte sich die klangliche Signatur des DAC von eher schroff und schrill zu sanfter und harmonisch ausgewogener. Tiefe Klaviertöne zeigten von nun an einen befriedigenden Punch und ein deutlich langsameres Ausklingen, ganz wie bei einem natürlichen Instrument.