Veröffentlicht: 25.5.2020
Herstellungsdatum: 1989
Autor: Karsten Hein
Kategorie: Gear & Review
Tag(s): Power Amplifiers
B&K Components Ltd. wurde im Jahr 1981 von John Beyer und Steve Keiser in Buffalo, NY, gegründet. Das Unternehmen entstand aus einem ersten Endstufenentwurf, den Steve Keiser während seines letzten Studienjahres an der Elektroingenieurschule entwickelt hatte. Als er diesen John Beyer zeigte, der sich mit dem Gedanken trug, eine Stereoanlage für seinen eigenen Gebrauch zusammenzustellen, war John von der Leistung des Geräts so überwältigt, dass er Steve davon überzeugte, gemeinsam ein Unternehmen zu gründen, um es zu vermarkten. Zunächst wurden alle Geräte in Handarbeit und von den neuen Eigentümern selbst gebaut. Ab der CES-Messe in Chicago, auf der die Produkte zum ersten Mal einem größeren Publikum vorgestellt wurden, fungierte John Beyer als Vertriebs- und Geschäftsleiter, während Steven Keiser alle technischen Funktionen übernahm.
Der erste Verstärker trug den Namen ST-140 und sollte aufgrund seiner Musikalität und seines günstigen Kaufpreises ein sofortiger Erfolg bei Audiophilen werden. Die erste Version des ST-140 leistete 70 Watt pro Kanal an 8 Ohm und verwendete einen Standard-Eisenkerntransformator. Das hier gezeigte Modell ist die aktualisierte Version mit einem Ringkerntransformator und 105 Watt pro Kanal an 8 Ohm. Von Anfang an verfolgte der ST-140 einen wirkungsvollen "Weniger-ist-mehr"-Ansatz, der ihn zur idealen Spielwiese für Musikenthusiasten macht. Zwar konnte bei einem solch simplen Design musikalisch auch einiges schief gehen, doch die richtige Aufstellung und Kombination von Zubehör führt in dem hier vorliegenden Fall zu einem höchst ansprechenden, weil ungefilterten Musikerlebnis.
Im Laufe der Jahre hat B&K den größten Teil seines Einkommens aus dem Original Equipment Manufacturing (OEM) bezogen, also der Entwicklung, Konstruktion und Herstellung von Produkten für andere Elektronikunternehmen, die unter deren verschiedenen Markennamen verkauft werden. B&K hat dabei viele Endstufen und andere Komponenten hergestellt, die unter Markennamen wie Crestron, Harman / Kardon, Lexicon und Onkyo Integra Research verkauft wurden.
Der ST-140 basiert auf einem einfachen, von Dynaco inspirierten Design, das in der Lage ist, an niederohmigen Lasten zu arbeiten, ein wichtiges Kriterium, wenn man "schwierige" Lautsprecher wie elektrostatische oder magnetostatische Designs antreibt. Dies gilt insbesondere für die überarbeitete 1989er Version des Verstärkers. Musikalisch bietet er großartige Ausgewogenheit und Dynamik und lässt in diesem Sinne eine musikalische Darbietung wirklich "singen und atmen". Vergleicht den ST-140 mit anspruchsvolleren Endverstärkern wie z.B. dem leistungsstärkeren Harman / Kardon “Citation 22” mit satten 200 Watt pro Kanal an 8 Ohm, ist das überragende Maß an Transparenz und Musikalität des kleineren ST-140 wirklich erstaunlich.