Shure 701 Pro Master

Veröffentlicht: 21.6.2022

Herstellungsdatum: 1979

Autor: Karsten Hein

Kategorie: Gear & Review

Tag(s): Loudspeakers

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Frei aus dem Englischen übersetzt. Hier geht’s zum Original .

"Was um Himmels willen...?", werden Sie vielleicht denken, wenn Sie über diesen Artikel stolpern, und noch mehr, wenn Sie den Blog schon länger verfolgen und mich für einen unkomplizierten Audiophilen hielten, der sich zufällig auch für Vintage-Geräte interessierte. Was um alles in der Welt hat ein Paar Shure 701 Pro Master (das offensichtlich für die öffentliche Beschallung gebaut wurde) in einem Audio-Blog zu suchen, der sich der Verbesserung des häuslichen Hörvergnügens widmet? Nun, um ganz ehrlich zu sein, war ich von dieser Anschaffung selbst ein wenig überrascht. Ich schätze jedoch, eine kleine Stimme hatte mir geflüstert, dass diese PA-Lautsprecher von anno 1979 die Mühe einer Erkundung wert sein würden, einfach weil sie auf vielen Ebenen neue Erfahrungen mit sich bringen würden.

Zum einen verfügten die Pro Masters über einen 15-Zoll-Papierkonus-Tieftöner, der einigen hochinteressanten Tannoy- und Altec-Klassikern ähnlich war. Aus Erfahrung hatte ich gelernt, dass Papier ein vorzügliches Konstruktionsmaterial ist, um natürlich klingende dynamische Lautsprecher zu bauen. Andererseits wurde ich von meinen audiophilen Freunden immer wieder gewarnt, dass 15-Zoll-Lautsprecher sehr viel schwieriger in den Raum zu integrieren seien als schlanke Säulen, da ihre größeren Abmessungen auch leichter Raummoden hervorrufen könnten, die wiederum die Aufstellungsmöglichkeiten unnötig einschränken würden. Daher hielt ich es für das Beste, zunächst mit der Lautsprecheraufstellung auf dem erschwinglichen Niveau der Shure Pro Masters zu experimentieren, bevor ich mich schließlich an ihre teureren heimischen Vettern wagte.

Zusätzlich zu dem mir noch unbekannten Basserlebnis verfügten die Shure-Lautsprecher über einen radialen Horntreiber mit einstellbarem Winkel, der ganz neue Einblicke in horngeladene Konstruktionen bot, wie sie in vielen renommierten HiFi- und Studiolautsprechern von Altec Lansing, JBL, TAD, Electro Voice, Fostex und anderen zu finden sind. Horndesigns boten den Vorteil eines hohen Wirkungsgrades, und dies selbst bei den niedrigen Spannungen, die von kleinen Röhrenverstärkern erzeugt werden. Der beeindruckende Schalldruck der Pro Masters von 102 dB (gemessen bei einer Eingangsleistung von einem Watt und in einem Meter Entfernung von den Lautsprechern) war hauptsächlich auf die Hörner der Hochtontreiber zurückzuführen. Auch wenn das Hornprinzip der Shures in den 1970er Jahren vielleicht nicht das empfindlichste auf dem Markt war, ermöglichte es mir, mehr über die klanglichen Eigenschaften von Hörnern in Bezug auf Mindestabstand, Sweet Spot, Raummoden und Reflexionen sowie andere Parameter zu erfahren, die ohne Erfahrungen aus erster Hand nur schwer zu beurteilen waren.

Für die beiden hier vorgestellten 1979er Pro Masters fuhr ich schließlich bis ins berüchtigte Marburger “Hinterland". Ihr Vorbesitzer Michael war selbst ein alternder Audiophiler und Lautsprechersammler und hatte diese Lautsprecher in der Anzeige als ‘voll funktionsfähig’ beschrieben. Daher war ich recht optimistisch, als ich dort ankam. Ich fand die Lautsprecher in einer möblierten Gartenhütte vor, in der Michael seine dritte oder vierte Anlage zusammengestellt hatte. Ein kurzer Hörtest zeigte, dass sie Musik spielten. Doch weder die Aufstellung auf einem Tisch noch der Raum ließen eine tiefere Klanganalyse zu. Es fehlte so ziemlich an allem, und so beschloss ich, seinem Urteil zu vertrauen, dass sie noch intakt waren. Wir trugen die Pro Masters zu meinem Auto und verbrachten die nächsten Minuten damit, seine aktuelle Hornanlage anzuhören.

Zu Hause half mir Sabina, die schweren Lautsprecher unsere lange Treppe hinaufzutragen. Ich fand schnell einen Abstellplatz für sie, und wir lagerten sie schließlich für ein paar Wochen dort, um zunächst andere Projekte zu beenden. Als ich endlich zu den Shures zurückkam, stellte ich sie flink auf zwei niedrige Trittleitern auf. Dann schloss ich sie an unseren Dynavox VR-70 Röhrenverstärker an, der von einem Marantz CD-17 mit Cambridge DAC auf einem Restek V1 eingespeist wurde. Der Dynavox VR-70 (noch mit originalen chinesischen Röhren bestückt) war nach dem Einspielen in der Lage, ein klanglich und räumlich akkurates Musikbild zu erzeugen. Die große Frage war, ob der Verstärker auch mit den Shure Pro Masters, die anstelle unserer wohlklingenden EPI 500 Lautsprecher angeschlossen waren, dieselbe Geschicklichkeit bieten würde. Da ich selbst nur wenig Erfahrung mit PA-Lautsprechern hatte, wusste ich nicht, was mich erwartete, aber ich war fest entschlossen, für alles offen zu sein.

Unser Hörraum im Obergeschoss war von den Abmessungen her eher speziell: fast 13 Meter tief, 10 Meter breit und in der Mitte über 4 Meter hoch. Es gab keine zwei parallel verlaufenden Wände. Bei so viel Platz mag es überraschen, dass der Bereich, der für Hörtests reserviert war, ein gleichseitiges Dreieck von etwa 2 Metern Länge war, in dessen Mitte ein dickes Stück Teppich ausgelegt war. Aus irgendeinem Grund machte es das Zusammentreffen von geringem Hörabstand und langer Verzögerung des Halls dem Gehirn relativ leicht, Reflexionen von der Musikquelle herauszufiltern. Daher war gerade dieser Raum normalerweise keine schlechte Wahl für den Test von Lautsprechern. Als ich jedoch die Shure PA-Lautsprecher mit Horn zum ersten Mal in Bewegung setzte, wurde mir klar, dass das Abhören auf diese kurze Distanz eine echte Herausforderung sein würde.

Das Konstruktionsprinzip des Horns verursachte auf natürliche Weise eine hohe Kompression im Nahbereich, die die Ohren leicht überfordern konnte. Glücklicherweise hatte ein Vorbesitzer Visaton LC57-Regler eingebaut, um die Hörner zu dämpfen. Das funktionierte in der Tat recht gut. Dann begann ich mit den Abstrahlwinkeln der Hörner zu experimentieren und stellte sie von zuvor 120 auf 60 Grad ein. Im Nahbereich klangen die Höhen dadurch weniger aufgebläht und musikalisch müheloser. Möglicherweise wäre diese Beobachtung bei größerem Abstand zu den Lautsprechern oder anderen Raumabmessungen anders ausgefallen. Zu meiner großen Überraschung und Freude klangen die Horntreiber der Shures nicht nur groß und beeindruckend, sondern auch klanglich sensibel und präzise. Die Pro Masters waren zu natürlichen Transienten und gleichmäßigen klanglichen Nuancen fähig, obwohl sie die Leistung erbringen konnten, um eine kleinere Veranstaltung zu beschallen.

Es wurde schon viel über die Diskrepanz zwischen kleinen Hochton-Hörnern im Verhältnis zu 15-Zoll Tieftönern gesagt und geschrieben, so wie sie bei vielen professionellen Audio- und Hifi Anlagen zu finden waren. Dies führte mich unweigerlich zum Thema Bassleistung. Es schien, dass bei PA-Lautsprechern 15-Zoll-Treiber mit geriffelten Sicken noch als "Mittelton"-Chassis verwendet wurden, die auch in der Lage waren, in den oberen Bassbereich vorzustoßen. Das war eine wichtige Erkenntnis, wenn es um die Erwartungen ging, die man an solche Konstruktionen stellen durfte. Von Hifi Lautsprechern kommend, hätte ich tatsächlich vermutet, dass ein 15-Zoll-Treiber als Subwoofer fungierte, der nur mit großer Mühe die höheren Übergangsfrequenzen erreichte, wo er an das Horn angekoppelt wurde. Als ich jedoch den Pro Masters zuhörte, wurde mir schnell klar, dass ich meine Erwartungen in Bezug auf die Basswiedergabe zurückschrauben musste.

Die Shures spielten saubere Höhen und erzeugten sogar einen glaubwürdigen Mitteltonbereich, wie man es vielleicht von einem Heimkonzert erwarten würde, aber der Bass war mehr angedeutet als vollständig ausgeführt. Das war auch der Moment, in dem ich anfing, mich von meiner zu nahen Hörposition eingeengt zu fühlen. Ich wünschte mir eine solide Rückwand im Rücken, um das Schwappen der großen Bässe durch Dopplung verstärkt wahrnehmen zu können. Um also mehr über die klanglichen Eigenschaften der Shures zu erfahren, musste ich sie im nächsten Schritt in unserem Haupthörraum spielen lassen, in dem mein Hörabstand fünf Meter betrug und sich die Rückwand ca. 90 cm hinter mir befand. Um dies zu ermöglichen, ohne aus ästhetischen Gründen Ärger mit meiner Frau zu bekommen, mussten zunächst spezielle Ständer gebaut werden. Ich zeichnete einen schnellen Entwurf und fuhr los, um in einem örtlichen Baumarkt Holz und Farbe zu kaufen. Auf dem Nachhauseweg mit meinem Bündel von Tischlerplatten und Massivholzbalken tat sich eine weitere Frage auf: Weshalb klangen eigentlich diese Hörner so gut, und wie war die Frequenzweiche für den Tieftöner aufgebaut?

Zu Hause angekommen, beschloss ich, die Lautsprecher zunächst zu öffnen, um herauszufinden, was in ihnen steckte. Die großen Tieftöner wurden von acht Schrauben gehalten, die von innen mit Einschlagmuttern professionell gekontert waren. Dies machte den Austausch der Tieftöner zu einer einfachen Aufgabe, und ich konnte schon sehen, warum. Wie sich herausstellte, hatte einer der Tieftöner einen Riss in der Membran und war bereits noch relativ frisch von innen abgeklebt worden. Von außen war der Riss kaum zu sehen, und ich hatte das starke Gefühl, dass Michael, der Rentner und Lautsprechersammler aus dem Marburger Hinterland, mir einen beschädigten Lautsprecher verkauft hatte, ohne mich darüber zu informieren. In meinen Unternehmungen in Sachen Hi-Fi- habe ich gelernt, dass es eine ganze Generation von Menschen gibt, die gelernt haben, sich die Wahrheit so zu verdrehen, wie es ihnen gefällt, bis zu dem Punkt, an dem sie anfangen, diese selbst zu glauben.

Zu meinem Glück hat der Schaden den Tieftöner nicht unbrauchbar gemacht. Mit einem neuen Streifen schwarzem Klebeband konnte ich darauf vertrauen, dass der Lautsprecher noch einige Jahre lang funktionieren würde. Und zu meiner Überraschung sah ich, dass der Tieftöner direkt an das Terminal angeschlossen war, ohne irgendeine Frequenzweiche zu passieren. Dies überließ es zwar der Membran des Treibers und der Masse und Spannung seiner Spinne, unerwünscht hohe Frequenzen zu reduzieren, es verringert aber auch die Wahrscheinlichkeit von Phasenproblemen, sofern die Treiber von Anfang an richtig positioniert waren. Ich fühlte mich auf seltsame Weise an das Design der Orbid Sound Pluto (Bausatz) erinnert, die nach der gleichen Methode zu arbeiten schien, obwohl ihre viel kleineren Tieftöner große Schwierigkeiten hatten, die hohen Frequenzen zu loszuwerden und daher zu einem quietschenden Mitteltonbereich beitrugen.

Nach der Inspektion des Tieftöners (anscheinend ein 15" Eminence mit dem quadratischem Magneten und drei Magnetschrauben) baute ich den Shure-Horntreiber aus und stellte fest, dass eine Reihe von audiophilen Verbesserungen an der Frequenzweiche und der Montage im Vergleich zum ursprünglichen Design vorgenommen worden waren. Die Kondensatoren waren durch moderne audiophile Folienkondensatoren ersetzt worden. Außerdem war ein variabler Monacor DSP-1-Widerstand eingebaut worden, um das Horn vor Schäden bei unbeabsichtigten Stromspitzen zu schützen. Das Horn wurde nicht mehr an die Rückwand des Gehäuses geschraubt. Stattdessen wurde es auf eine Holzunterlage mit Schaumstoffpolsterung gestellt. Dies würde einen Teil der Rückwandresonanzen minimieren und somit verhindern, dass diese die Membran des Horns beeinträchtigen.

Ein Vorbesitzer hatte außerdem selbstklebende Bitumenmatten an den Innenwänden angebracht, die sich jedoch bereits an vielen Stellen gelockert hatten und an den Seiten herunterzurutschen begannen. Ich beschloss, sie komplett zu entfernen, um wieder den warmen, klassischen Klang eines resonierenden Holzkastens zu erreichen. Wenn die ursprüngliche Absicht darin bestand, die Resonanzen des Gehäuses zu reduzieren, hätten ein paar einfache interne Verstrebungen wahrscheinlich sowieso einen besseren Job gemacht. Ich beschloss, die Bitumenmatten zu behalten, nur für den Fall, dass ich meine Meinung nach dem Hören der Lautsprecher änderte.

Der Bau der Ständer für die Shures war eine einfache Aufgabe. Wir begannen mit zwei 16-mm-Zimmermannsplatten, welche die Bodenplatten der Ständer bilden sollten (insgesamt 32 mm stark), und befestigten darauf drei 360-mm-Balken mit einer Stärke von 80 x 55 mm in einer dreieckigen Anordnung. Auf die Balken wurde dann die Deckplatte geschraubt, die ebenfalls aus zwei 16-mm-Zimmermannsplatten bestand. Ich erhoffte mir von dieser Konstruktion mehr Freiheit auf der Seite der Lautsprecher, was wiederum zu einer angenehmeren klanglichen Darstellung führen sollte. Drei Spikes würden die Ständer gegen den Boden stemmen und isolieren. Und auf der Seite der Lautsprecher würde ich die vier ursprünglichen Plastikfüße durch drei Gummifüße für professionelle Musikgeräte ersetzen. Ich hatte bereits festgestellt, dass drei Auflagepunkte oft eine besser definierte Kopplung zwischen den Materialien ergab und daher einfacher auszuführen war als vier Spikes oder Absorber, bei denen die Gewichtsverteilung nicht optimal sein könnte.

Als ich die Lautsprecher ein paar Tage später in unserem Haupthörraum aufstellte, hatte ich eigentlich die Hoffnung, dass die Kombination aus größerem Hörabstand und besseren Ständern auch zu einer besseren Abbildung führte, und dass die kastenförmige Form des Raums die Basswiedergabe gut zur Geltung brächte. Zu meiner Überraschung klangen die Shures jedoch nicht basslastiger als zuvor. Sofern sie nicht für Beschallungszwecke eingesetzt wurden, bei denen sie Stimmen über eine große Entfernung transportieren mussten, benötigten diese Lautsprecher einen Subwoofer, um alle Aspekte natürlicher Instrumente zu erfassen. Meine nächste Aufgabe bestand darin, einen vernünftigen Subwoofer zu finden, der zu den Lautsprechern passte. Und so kroch ich tiefer und tiefer in den Kaninchenbau. Um mich unterwegs nicht zu verirren, beschloss ich, einen Experten für professionelle Audiolösungen aufzusuchen, in der Hoffnung, dass er mir bei meinen Schwierigkeiten helfen würde.

Wie ich durch Internetrecherch herausfand, gab es einen Audio-Enthusiasten namens Rainer Weimann, der südöstlich von Darmstadt ein Teilzeit-Verkaufsbüro betrieb, in dem er erschwingliches Audio-Equipment an lokale Musiker, Entertainer und Eventveranstalter verkaufte. Im Laufe der Jahre hatte er sich einen Namen als Distributor für die chinesische Marke Dragon Audio gemacht. Dragon Audio wurde 2004 in Shenzhen gegründet und hatte sich zu einem großen OEM-Hersteller von Audiogeräten mit über 1.400 Mitarbeitern in 14 Fabriken entwickelt. Ich interessierte mich speziell für einen aktiven Hi-Fi-Subwoofer von DA, den Rainer auf einer Auktionsseite angeboten hatte. Das andere Produkt, das ich in Reiners Laden zum Verkauf gesehen hatte, war ein aktiver 15-Zoll-PA-Subwoofer von Vonyx. Vonyx war eine weitere Audio-Firma, die sich einen Namen für das preislich untere Ende des Marktes gemacht hatte. Im Idealfall hätte ich die Möglichkeit, die beiden Subwoofer im direkten Vergleich zu hören.

Als ich bei 'ProSchall', wie Rainers Laden hieß, ankam, wurde ich herzlich empfangen und ins Innere gebeten. Ich erkannte sofort einige der Produkte, die ich im Internet gesehen hatte. Die beiden Subwoofer standen Seite an Seite, direkt neben einigen noch größeren Exemplaren. Rainer erklärte mir, dass der 15-Zoll-Vonyx-PA-Subwoofer für die Beschallung von öffentlichen Veranstaltungsorten entwickelt wurde und am besten klang, wenn er mit hohem Schalldruck betrieben wurde. Er hatte eine starre Aufhängung, die zwar mit lautem Musikprogramm zurecht kam, jedoch bei Zimmerlautstärke zu flach und zu trocken klang. Der Dragon Audio-Tieftöner hingegen wurde für den Einsatz in Haushalten entwickelt. Er hatte eine weichere Aufhängung, die es dem Treiber ermöglichte, auch bei geringer Lautstärke noch präzise zu arbeiten.

Da er sah, dass ich noch nicht ganz überzeugt war, schloss er mir schnell den 12-Zoll-DA-Tieftöner an. Der erzeugte Klang war mir vom Hören von Hi-Fi-Geräten her sofort vertraut. Ich konnte mir vorstellen, dass er mit vielen Arten von Lautsprechern gut zusammenspielen würde. Rainer schloss dann den 15-Zoll-Vonyx-Tieftöner an, und sofort klang der Raum zu klein für den harten und trockenen Bass des Tieftöners. Die Musik war im Raum eher zu spüren als zu hören, und es war vorstellbar, dass die Nachbarn mehr von der Leistung dieses Tieftöners profitieren würden als wir im Hörraum. In diesem Moment konnte ich den Unterschied zwischen HiFi- und PA-Lautsprechern förmlich spüren. Beide mussten sich wie ein Fisch auf dem Trockenen verhalten, wenn sie außerhalb ihres vorgesehenen Einsatzortes verwendet wurden. Ich bedankte mich bei Reiner für die wunderbare Erfahrung und machte mich mit einem tieferen Verständnis der Materie und einem Dragon Audio Subwoofer namens “The Art of Sound" im Kofferraum auf den Rückweg nach Frankfurt.

Von Reiner hatte ich auch erfahren, dass Profis es oft vorzogen, die Gesangssektion von den Tieftönern zu trennen, da dies die Belastung der Verstärker reduzierte, die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung des empfindlichen Hochtonbereichs verringerte und die perfekte Anzahl von Tieftönern im Verhältnis zur Größe und den klanglichen Eigenschaften des Veranstaltungsortes ermöglichte. Das ergab natürlich Sinn, wenn man bedenkt, wie lange ich brauchte, um einfache 3-Wege-Lautsprechersysteme in unsere Hörräume zu integrieren. PA-Lautsprecher konnten für eine ganze Reihe von Veranstaltungsorten verwendet werden, von Gigs im Freien, bei denen massive Bässe benötigt wurden, bis hin zu engen Kellern, in denen sich tiefe Frequenzen durch die Reflexion an den Wänden stauten. In unserem Wohnzimmer erwies sich der 12-Zoll-DA-Tieftöner als mehr als ausreichend, um den fehlenden Bass der Shures zu ersetzen. Zum ersten Mal war die tonale Ausgewogenheit so, wie man es von Lautsprechern dieser Größe erwarten würde. Wie Sie sich vorstellen können, wurde der anschließende Filmabend zu einem echten Vergnügen für die ganze Familie, da die Pro Masters mühelos auf atemberaubende Lautstärke anstiegen und der Subwoofer den Soundeffekten eine spürbare Bass-Dimension verlieh.

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Technische Daten

  • Typ: Vollbereichs-Beschallungslautsprecher
  • Prinzip: 2-Wege-Bassreflex mit frontaler Öffnung
  • Hochtonbereich: radialer Horntreiber
  • Tieftonbereich: dynamischer 15-Zoll-Tieftöner
  • Besondere Merkmale: 60° / 120° verstellbares Horn
  • Belastbarkeit: 150 Watt RMS / 55V Spitze
  • Schalldruckpegel: 102 dB (bei 1W / 1m)
  • Frequenzgang: 50 Hz bis 15.000 Hz
  • Übergangsfrequenz: 2.000 Hz, 18 dB
  • Nennimpedanz: 8 Ohm
  • Horizontale Schallverteilung: 60° oder 120°
  • Vertikale Schallverteilung: 90°
  • Betriebstemperatur: -7°C bis 43°C
  • Gehäuse: 15,9 mm Mehrschichtholz, vinylbeschichtet
  • Originalgewicht: 26,4 kg pro Lautsprecher
  • Abmessungen: (H) 700 mm; (B) 585 mm; (T) 405 mm
  • Land der Herstellung: USA
  • Baujahr: 1979

Erneuerungen:

  • Klemmen für Bananen und Piks
  • Visaton Horn-Lautstärkedämpfer
  • Audiophile Horn-Weiche
  • Monacor DSP-1-Widerstand
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