Veröffentlicht: 8.4.2022
Autor: Karsten Hein
Kategorie: Gear & Review
Tag(s): Accessories
Ich stieß auf die Aucharm Audio-Absorber, die von einem chinesischen Verkäufer auf eBay angeboten wurden, als ich meine derzeitige Spike-Lösung, die unter unserem Thorens TD320 Plattenspieler montiert war, aufwerten wollte. Die Thorens standen ursprünglich auf Filzkissen, die durch jahrelangen Gebrauch seit den späten 1980er Jahren abgenutzt, stark komprimiert und verhärtet waren.
Mein erster Impuls war, die abgenutzten Filzkissen durch neue zu ersetzen, doch ich war mit dem Resultat überhaupt nicht zufrieden. Der Filz machte den Plattenspieler zwar musikalisch gedämpfter, brachte aber auch eine gewisse Instabilität mit sich, die dazu führte, dass die Platte leichter sprang, wenn jemand das Rack zu unvorsichtig berührte. Auch die Klangsignatur selbst fühlte sich ein wenig dumpf und matschig an. Kurzum, der daraus resultierende Eindruck war weit entfernt von modernen audiophilen Erwartungen.
Bei der Suche nach einer geeigneten Basis für unseren Plattenspieler stieß ich auf Bilder des Thorens TD3020, die ihn auf Spikes gestellt zeigten. Das sah recht elegant aus, und ich beschloss, das ebenfalls auszuprobieren. Ich hatte noch einen Satz höhenverstellbarer Kupferspikes zu Hause herumliegen und befestigte diese mit doppelseitigem Klebeband an unserem Thorens. Doch als wir uns zum Hören hinsetzten, klang unser legendärer Plattenspieler im Grundton schwächer und insgesamt klinischer als wir es gewohnt waren. Ich konnte nicht sofort entscheiden, ob mir der neue Klang gefiel, aber ich stellte fest, dass wir in den nächsten Tagen immer weniger Platten hörten. Das war in der Regel ein Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmte.
Bei weiterer Internetrecherche stieß ich auf die hier gezeigten preisgünstigen Aucharm Audio-Absorber. Sie bestanden aus vier Komponenten: einem äußeren Aluminiumring mit Innengewinde, einer Fußplatte, die von unten nach oben in das Gewinde geschraubt wurde, drei Stahlkugeln zur akustischen Entkopplung und einer weiteren Metallplatte, die als Geräteträger diente. Mich gereizte, dass die Absorber höhenverstellbar, schwarz wie der Thorens und nicht so groß waren, dass sie das Design des Plattenspielers aus dem Gleichgewicht bringen würden.
Um ehrlich zu sein, erwartete ich keine großen Auswirkungen auf den Klang, als ich von unseren Spikes zu den neuen Absorbern wechselte, aber ich bat Sabina, mit mir einen kurzen Hörvergleich durchzuführen. Wir legten den Song “Bullet Train" von Stacey Kent auf, der viele aufschlussreiche Nuancen bot. Beim Hören mit den Spikes stellten wir die Lautstärke ein und legten pegelten unsere persönlichen Erwartungen an den Klang ein. Dann nahm ich die Spikes ab und stellte die Absorber auf. Der Unterschied war verblüffend, vor allem wenn man bedachte, dass diese Absorber nicht für Plattenspieler sondern als Verstärkerfüße verkauft werden.
Vielleicht war mit meiner Lösung aus Spikes und doppelseitigem Klebeband von Anfang an etwas nicht in Ordnung gewesen, aber die Aucharm-Absorber brachten mehr Dynamik und eine deutlich größere tonale Genauigkeit ein, wichtige Faktoren für audiophiles Hören, die ich bisher schmerzlich vermisst hatte. Auch die Kanaltrennung wurde verbessert. Es war gut möglich, dass die Resonanzen des Antriebsmotors beim Hören mit den Spikes irgendwie aktiv geblieben waren und nun mit den Absorbern beseitigt wurden. Was auch immer den Ausschlag gegeben hatte, wir werden die neuen Absorber bei unseren Thorens nicht mehr missen wollen.